Beim Auftritt der Band "Love of Lesbians" tanzten und feierten tausende Besucher in Barcelona. Die katalanische Hauptstadt wollte mit dem Konzert testen, ob Großveranstaltungen während der Pandemie mit ausreichenden Vorsichtsmaßnahmen möglich sind.
Es war das erste Konzert dieser Größenordnung in Westeuropa seit Monaten. Im Palau Sant Jordi durften 5.000 Gäste zusammen mit der Rockband "Love of Lesbians" ein gemeinsames Fest feiern. Die Tickets waren in wenigen Stunden vergriffen, die Reaktion der Veranstalter*innen war entsprechend euphorisch: "Vielen Dank für die unglaubliche Antwort auf dieses Vorhaben. Die Kultur ist sicher und jetzt mehr denn je notwendig".
Viel Aufwand, dafür kein Abstand
Ohne Abstand, aber mit Maske. Jeder Gast musste sich vor Eintritt einen Corona-Schnelltest unterziehen. Der Test und eine FFP-2 Maske waren im Eintrittspreis von 23,- Euro inkludiert. Dazu war eine App verpflichtend, bei der das Testergebnis angezeigt wurde. Drinks wurden nur in Bars neben dem Saal ausgeschenkt. Eine Altersbeschränkung von 18 bis 65 Jahren war dann die letzte Einschränkung. Wer die Konzerthalle betreten durfte, konnte auch tanzen, feiern, kuscheln.
Welche Band am Ende auf der Bühne stand war für viele Gäste wohl nicht das entscheidende. Der 40-jährige Besucher Jose Parejo sagte dazu: "Wir konnten der Realität für eine Zeit entkommen. Wir konnten uns an die Zeit erinnern, in der Konzerte wie dieses normal waren". Viel mehr ging es darum wieder bei einer Veranstaltung dabei zu sein. "Das ist nur für eine Nacht, also genießt es", rief Sänger Santi Balmes Richtung Publikum.
Kurzfristiger Verlust als Investition in die Zukunft
200.000 Euro hat das Event in der Organisation gekostet, nur die Hälfte wurde durch Ticketeinnahmen wieder eingenommen. Als Erfolg wurde das Event von Herreruela, Hauptfigur der Inititive "Cultura Segura" (dt.: sichere Kultur), dennoch gesehen: „Kreativität, Bürgersinn und Schaffenskraft, die Zusammenarbeit von allen – diesen Geist haben wir jetzt wiedergewonnen“. Ähnlich wie bei der Fusion wurden die Veranstalter aktiv und bereiteten ihre eigenen Konzepte vor: „Wir haben nicht auf die Behörden gewartet, sondern ihnen immer wieder Vorschläge unterbreitet“.
Vier positiv getestete Besuchende gab es durch die Schnelltests vor dem Konzert, Ansteckungen während des Auftritts wurden bisher nicht notiert. Am 10. April werden die Veranstalter*innen gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium aus Barcelona einen Abschlussbericht erstellen. Bei diesem werden mögliche Ansteckungen dokumentiert sowie Schlüsse für die Zukunft zusammengetragen. Wenn es nach den Veranstalter*innen geht, könnte das Konzert ein Wegweiser für zukünftige Events werden. Das nächste bisher bestätigte Konzert im Palau Sant Jordi soll am 28. Mai stattfinden.
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