Wir hatten Ende 2012 ja bereits einem kleinen Vergleich zwischen den beiden führenden DJ-Softwares Traktor Pro und Serato DJ durchgeführt. Damals stand Serato DJ mit der Version 1.0 noch in den Startlöchern und hatte gerade erst Serato Itch abgelöst. Mittlerweile haben sich sowohl Traktor Pro als auch Serato DJ weiterentwickelt. Vor allem Serato DJ hat mit diversen Effekt-Packs und Plug-Ins nachgelegt und befindet sich aktuell in Version 1.6. Nachstehend findest Du deswegen ein kleines Update unserer Feature-Vergleichstabelle, die Dir hoffentlich die Entscheidung für eine der beiden Softwares erleichtert.
Hardware-Unterstützung
Traktor Pro ist weiterhin so aufgebaut, dass Du es per MIDI mit jedem Controller nutzen kannst. Entweder nimmst Du die MIDI-Belegung selbst in Traktor vor oder lädst ein TSI-File mit vorgefertigtem Mapping hinein. Viele Hersteller bieten diese TSI-Files als freien Download auf deren Webseite an. Sowohl bei den hauseigenen Controllern (z.B. Traktor Kontrol S4) von Native Instruments, als auch bei den Pioneer CDJ-2000 Nexus Playern sind die Belegungen schon Plug&Play verbaut, d.h. Du musst keine Mappings laden oder selbst schreiben. Darüber hinaus gibt es noch eine paar weitere Controller-Mappings, die bei der Installation von Traktor Pro mitgeliefert werden.
Um Traktor Pro mit Timecode Medien nutzen zu können, ist eine Traktor Scratch Pro Lizenz und das entsprechende NI-Audio-Interface (z.B. Audio 10 DJ) nötig. Wenn Du ein iPhone oder iPad besitzt kannst Du die kostenpflichtige Traktor DJ App nutzen und Metadaten (z.B. gespeicherte Cue-Punkte) mit der Desktop Anwendung Traktor Pro synchronisieren. Die App kann als eigenständige DJ-Software genutzt werden. Traktor Pro ist als Demo-Version im Online-Shop von Native-Instruments erhältlich.
Serato DJ ist nicht mehr nur auf lizensierte DJ-Controller limitiert, sondern unterstützt mittlerweile auch lizensierte Mixer (z.B. Pioneer DDJ-900SRT), CD-Mediaplayer (z.B. Pioneer CDJ-2000Nexus), Plattenspieler (Reloop RP-8000) oder die Rane Serato Scratch Live Interfaces. Dies bedeutet zugleich auch die Integration der Serato Timecode Medien, welche Du in Serato DJ nun nutzen kannst (Achtung: Serato DJ lässt sich entweder mit einem lizensierten Controller oder mit einem Scratch Live Interface nutzen. Beides zusammen scheint bis jetzt nicht zu funktionieren!). Als Zusatz zu Serato DJ gibt es die kostenpflichtige Remote App für das iPad. Diese App stellt aber nur eine kabellose Fernbedienung zu Serato DJ da und besitzt keine Player-Funktionen. Die App ist ideal, wenn Du keine oder nicht genug Controller-Elemente zur Ansteuerung diverser Funktionen in Serato DJ hast.
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Performance
Über die Performance-Eigenschaften der beiden Softwares kann man sich streiten. Ich konnte bisher zwei grundlegende Erfahrungen machen:
Scratchverhalten mit einem DJ-Controller
Ein wirklich präzises Scratchverhalten hatten unter Traktor Pro bisher nur wenige Controller (sofern sie nicht mit HID integriert sind). Die Ausnahmen sind hier natürlich die NI-Controller und ein paar Modelle von Denon und Pioneer. Genauere Angaben kann ich hierzu leider nicht machen. Aus eigener Erfahrung fährt man mit Serato DJ wesentlich besser, wenn man mit einem Controller scratchen möchte. Und das fängt sogar schon bei Controllern aus dem Einsteigerbereich an!
Systemanforderungen
Beide Softwares haben relativ hohe Systemanforderungen. Besonders Serato DJ verlangt einiges ab, wenn Plug-Ins wie Pitch n´Time oder Serato Video hinzu kommen. Zusätzlich sei gesagt, dass Serato erfahrungsgemäß auf Macs stabiler läuft und unter Windows keine AMD-Prozessoren unterstützt.
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