Die Vernetzung durchdringt immer mehr Lebensbereiche und bringt Möglichkeiten ans Tageslicht, die man sich vor 10 Jahren nur schwer vorstellen konnte. Livestreams gibt es zwar schon länger, aber bisher wurden sie im DJ-Bereich lediglich in eine Richtung angewendet, sprich vom DJ zum Musikkonsumenten. Der DJ-Streaming Dienst Mixify möchte dies nun mit einem neuen Produkt namens "Clubcast" ändern. Mit Clubcast soll es möglich sein neben der reinen Audio-Übertragung, ein 2-Wege Video-Stream in HD-Qualität zu übertragen. Somit wäre nicht nur der DJ für das Publikum sichtbar, sondern auch das Publikum für den DJ.
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Für den DJ würde es den Vorteil bringen zu mindest ein visuelles Feedback vom Publikum zu bekommen, um entsprechend die Trackauswahl der aktuellen Stimmung anzupassen. Dadurch, dass man als DJ dann nicht mehr direkt Vorort sein muss, besteht natürlich die Möglichkeit an einem Abend auf mehreren "Hochzeiten" aufzulegen und Bookings anzunehmen, die aufgrund von langen Reisezeiten vielleicht gar nicht kombinierbar wären.
Mixify bezeichnet sich selbst als "bester DJ Live Stream" und bietet auf seiner Seite vorwiegend Streams aus der EDM-Szene an. Die Anmeldung ist für DJs kostenlos, sofern man sich für den Basic-Tarif entscheidet, welcher aber nur rudimentäre Features bietet. Der Videostream ist z.B. im Basic Tarif nicht enthalten und wird erst ab der kostenpflichtigen Premium-Mitgliedschaft angeboten, welche sich in vier weitere Tarife unterteilt. Je nachdem, welche Features man sich für den eigenen Stream wünscht kann man für $9,99, $19,99, $29,99 pro Monat zahlen oder einen zugeschnittenen Tarif anfragen.
Technisch gesehen bietet das Konzept von Mixify Clubcast neue Möglichkeiten Events auszutragen. Für Veranstalter und Clubbetreiber können eventuell weniger Booking-Kosten anfallen und Fans würden ihre Star-DJs trotz großer Distanzen "live" erleben. Über die Kosten für ein Clubcast Livestream ist leider nichts genaueres bekannt, da Mixify hier wahrscheinlich individuelle Angebote erstellt und das Kalkulationsschema nicht offen legt. Das Produkt Clubcast wird aktuell von mehreren Investoren getragen, welche das Projekt in einer ersten Finanzierungsrunde unterstützen. Dabei sind: Der australische Investor CMB Capital, Tim McGee und Richard Mergler von Ministry of Sound Australia und DJ/Producer Tommy Trash.
Der Erfolg von Mixify Clubcast wird sich, wie bei allen Events, an der Akzeptanz des Publikums messen lassen. In wieweit man sich darauf einlässt, zu einer Party zu gehen um vor einem Screen zu tanzen, wird ein entscheidender Faktor für das Aufgehen des Konzepts sein. Bei Konzerten und Raves in Stadien werden für die schlechten Ränge bereits Screens eingesetzt. Somit wäre es gar kein großer Unterschied, wenn der DJ sowieso nicht in greifbarer Nähe wäre. Aber was wäre mit kleineren Events in überschaubaren Clubs? Die Interaktion zwischen DJ und Publikum steht bei Bidirektionale Streams bestimmt vor einem neuen Prüfstand der zeigen wird, wo die Vernetzung ihre Grenzen hat und auf welchem Level sich die Tolleranz für solche Events ansiedelt.
DJ-Streams und Cloud DJing werden in naher Zukunft weiter zunehmen, weil man schneller Zugang zu einer breiteren Masse findet und jeden Titel der Welt binnen Sekunden spielen kann. Wird der DJ damit zur Massenware, die sich sich kaum noch differenziert? Wie siehst Du das?
Hier geht es zur Mixify Website
1 Kommentare zu "Mixify Clubcast - DJ-Livestream in den Club und aus dem Club"
warum wird diese boilerroom sache eigentlich so gehyped? ich versteh den zirkus nicht...
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