Allen&Heath erweitert seine Controllerauswahl um den kompakten Xone:K1. Wie sich der Neuzugang in ein DJ-Setup integrieren lässt und welche Einsatzpotentiale er noch aufweist, habe ich für euch untersucht.
Den aktuellen Trend, immer größere und komplexere Controller für DJ-Programme anzubieten, begegnet der Britische Hersteller Allen&Heath mit der Xone:K-Serie. Welche Vorzüge und Nachteile der Xone:K1 hat, erfahrt ihr nachfolgend.
Angeschaut
Der Xone:K1 ist der zweite Kontroller der Xone:K-Serie und besitzt die gleichen Gehäusemaße wie der bereits schon länger auf dem Markt befindliche Xone:K2. Auf die genauen Unterschiede der beiden Modelle werde ich später noch eingehen. Das Kunststoffgehäuse des K1 wiegt 1 Kilogramm, wirkt sehr robust und hat eine Länge von etwas weniger als 36 cm Zentimetern und eine Breite von circa 13,5 cm. Die Oberfläche des Geräts beherbergt insgesamt 52 Bedienelemente und umfasst 6 Push-Encoder, vier leicht laufende Fader, 12 Drehregler und 30 beleuchtete Taster.
Auf der Gehäuserückseite gibt es neben der USB-Buchse, die zur Spannungsversorgung und dem Steuerdatenaustausch dient, zwei weitere Buchsen. Diese tragen die Bezeichnung X:Link und können zum Aufbau eines Geräteparks mit entsprechend kompatiblen Xone-Controllern und Mischpulten genutzt werden.
Aufgebaut
Da der Xone:K1, wie viele kleine Controller, USB Class Compliant ist, kann er ohne lästige Treiberinstallation an einen Windows- oder Mac-Computer angeschlossen und somit spontan und flexibel genutzt werden. Mit dem K1 lassen sich unterschiedliche Steuerungsaufgaben bewältigen, so dass er in verschiedenen Anwendungskontexten zum Einsatz kommen kann. Die Bedienelemente des Geräts sind mit unveränderlichen MIDI-Controller-Belegungen versehen. Aus diesem Grund sollte eine Software als Steuerungsziel gewählt werden, deren MIDI-Konfiguration sich anpassen lässt. Da die meisten Bedienelemente des K1 keine Beschriftung besitzen, empfiehlt sich das Herunterladen einer Schablone auf der Allen&Heath-Webseite, die ausgedruckt und laminiert werden kann, um die eigenen Belegungen auf der Hardware kenntlich zu machen.
Für einen ersten Testlauf habe ich den K1 zur Steuerung von Traktor eingesetzt. Allen&Heath bietet hierzu einige Mapping-Dateien auf der Webseite an, die mir aber nicht sonderlich gut gefallen haben, da es sich um recht spezifische Anwenderkonfigurationen handelt und diese sich meiner Meinung nach bestenfalls als Einstiegshilfe eignen.
Am effektivsten könnt ihr den Controller nutzen, wenn ihr eigene Controllersteuerungen in Traktor programmiert. Dieses setzt natürlich etwas Erfahrung voraus, weil man genau wissen muss, was man steuern möchte und es ist gerade in Traktor leider etwas zeitaufwändig, da sich manche Befehle in den Untermenüs des Controller Managers verstecken. Am Ende dieses Vorgangs erhaltet ihr ein perfekt auf eure Bedürfnisse abgestimmtes Gerät, das auch Statusmeldungen (z.B. der FLUX- oder Loop-Funktion) anhand der verbauten LED anzeigen kann.
Angefasst
Der Xone:K1 ist ein sehr ordentlich verarbeiteter Controller, der die Steuerungsbefehle zuverlässig und exakt übermittelt. Die Drehregler sind verschraubt, sitzen bombenfest und werden bei pfleglichem Umgang sicherlich sehr lange ihren Dienst verrichten. Die Taster haben einen definierten (hörbaren) Druckpunkt und die Fader laufen sehr leichtgängig. Der K1 ist auf der linken Seite mit einer Shift-Taste versehen, mit der sich Mehrfachbelegungen einrichten und die Menge der Steuerungsziele erhöhen lassen. Dank seiner gummierten Füße steht der K1 rutschsicher auf der Arbeitsunterlage.
Eingesetzt
Der K1 kann in kleinen Setups als einzelner Controller eingesetzt werden und dort zum Beispiel Transportfunktionen, Effekte und Loops steuern. In komplexeren Anwendungsszenarien mit Remix-Decks oder Samplern lässt sich anhand der X:Link-Schnittstelle ein modulares Controllersystem zusammenstellen. Bis zu 16 (!) X:Link-kompatible Geräte können hierbei durch handelsübliche Netzwerkkabel miteinander kombiniert und mit Strom versorgt werden. Aktuell lassen sich hierzu die beiden Controller Xone:K1 und K2 sowie die drei Mixer Xone:DB2, DB4 und 23C nutzen.
Der Xone:23C wird mit einer DVS-fähigen Lizenz von Mixvibes Cross LE ausgeliefert. Der K1 kann in dieser Konstellation als Controller für Spezialaufgaben eingesetzt werden. Das entsprechende Mapping ist bereits ab Werk in Cross LE hinterlegt und versieht den Controller mit Sampler-, Effekt- und Loop-Steuerungen. Den Xone:23C hatten wir bereits für euch getestet.
Allen&Heath bezeichnet den K1 zwar explizit als DJ-Controller, ich finde aber, dass er sich aufgrund seiner Ausstattung und seines Layouts durchaus auch zum Einsatz im Studio eignet und dort Sequenzerprogramme wie Cubase oder Ableton Live, aber auch Softwaresynthesizer steuern kann.
Verglichen
Die beiden Xone:K-Controller K1 und K2 sehen sich zum Verwechseln ähnlich und haben die gleiche Menge an Bedienelementen.
Der Xone:K2 ist zusätzlich mit einer Vierkanal-Soundkarte bestückt, deren Ausgänge als Stereo-Cinch-Buchsen auf der Rückseite und als Kopfhörerausgang auf der Vorderseite ausgeführt sind.
Darüberhinaus lassen sich die Bedienelemente des K2 durch Layer-Switching dreifach belegen. Zum Lieferumfang des Xone:K2 gehört ein Case, das als Transportschutz und Unterbau nutzbar ist. Dieses Case bietet Allen&Heath für den K1 als optionales Zubehör an.
Fazit
Der Allen&Heath Xone:K1 hat mir sehr gut gefallen, da er sauber verarbeitet und robust ist und sich für verschiedene Einsatzbereiche eignet. Er ist sowohl als DJ-/live-Act-Controller aber auch für Musikproduktionen einsetzbar ist. Mit der herstellerspezifischen X:Link-Schnittstelle lassen sich mehrere Xone-Controller und -Mischpulte miteinander koppeln und ein bedarfsgerechter Gerätepark zusammenstellen. Wer also auf der Suche nach einem kompakten aber dennoch flexibel nutzbaren Controller ist, sollte sich den K1 einmal näher anschauen. Zum Schluss noch ein Hinweis: Vergleicht man die aktuellen Preise des K1 und K2, so fällt auf, dass das Preisleistungsverhältnis beim K2 eigentlich besser ist, da man für einen Aufpreis von weniger als 50 Euro das Case und eine Soundkarte zusätzlich bekommt.
Hersteller: Allen&Heath
Web: www.allen-heath.com
Preise: Xone:K1 199.- Euro, optionales Case: 46 Euro, Xone:K2 245.- Euro
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PLUS
+ ansprechende Haptik
+ flexible Einsatzmöglichkeiten
+ einfacher Transport möglich
+ modularer Controller-Mixerverbund via X:Link-Schnittstelle
MINUS
- Preis etwas zu hoch im Vergleich zum K2
Alternativen
Native Instruments Traktor Kontrol F1, Preis. 199 Euro
Behringer CMD MM-1, Preis 147 Euro
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