Das Subpac S2 ist ein spezielles Bass-Wiedergabesystem, das Bässe und Tiefbässe fühlbar machen soll. Was hinter dieser ungewöhnlichen Umsetzung steckt und was das ganze soll, habe ich mir angeschaut.
Ganz ehrlich? Als die Lieferung des Subpac S2 bei mit eintraf, freute ich mich zuerst über den schnellen Versand des Rückenprotektors für meinen präferierten Freizeitsport. Doch ich sollte mich getäuscht haben...
Hardware
Das Subpac S2 ist ein Vibrations-Bass-Wiedergabesystem, das circa 43 x 30 x 4 Zentimeter misst. Es ist für den stationären Einsatz gedacht und wiegt 1,8 Kilogramm. An dem Subpac befindet sich eine Box mit einem Powerschalter und einem fest verbauten Akku, der sich mit dem beiliegenden Ladegerät laden lässt. Zudem gibt es einen Intensitätsregler für den Bass sowie einen Line-Eingang und einen Kopfhörerausgang, die beide jeweils als 3,5 Millimeter Miniklinke ausgeführt sind.
Neben der kabelgebundenen Zuführung von Musik ist das Subpac S2 auch mit einer Bluetooth-Schnittstelle ausgestattet. Diese könnt ihr nutzen, um Musik drahtlos von eurem Handy oder Tablet an das Subpac zu übertragen. Der Frequenzgang des Geräts reicht laut Herstellerangaben von 5 bis 130 Hertz. Eine Steuerungsmöglichkeit zur Abstimmung der Übergangsfrequenz wie bei einem klassischen Subwoofer-System gibt es nicht.
Can you feel the bass?
Die Installation des Subpac S2 ist recht unkompliziert. Es wird mit mehreren beiliegenden Gummibändern an einer Stuhllehne fixiert und danach verkabelt.
Ihr könnt Line-Ausgangssignale von einer Soundkarte oder einem Mixer abgreifen und in die kleine Box des Subpac S2 einspeisen. Danach müsst ihr nur noch einen Kopfhörer anstöpseln und euch mit dem Rücken an das Subpac S2 anlehnen. Anschließend empfiehlt sich die Durchführung eines Kalibriervorgangs, um die Bassintensität einzustellen. Am einfachsten wählt ihr dazu Tracks aus, die ihr gut kennt und die im Club oder auf eurer Anlage viel Druck im Bassbereich haben. Die Anpassung erfolgt manuell mit dem Intensity-Regler, mit dem ihr den taktilen Bassschub bestimmen könnt. Wichtig ist zu erwähnen, dass das System wirklich nur dann funktioniert, wenn ihr es mit dem Rücken berührt.
Wird der Kontakt unterbrochen, wirkt es wie ein Low-Cut-Filter, da der ganze Bassschub fehlt. Der Unterschied ist wirklich dramatisch und dass obwohl das Kopfhörersignal unverändert zu hören ist und keine Frequenzweiche zum Einsatz kommt. Beim meinen Testversuchen konnte die kabelgebundene Übertragung klanglich überzeugen, die drahtlose Kommunikation hat mir nicht so gut gefallen, da bei pausierter Wiedergabe deutliche Störgeräusche zu vernehmen sind.
Wer braucht so was?
Ich habe das Subpac S2 in verschiedenen Anwendungssituationen getestet. Beim Musikhören, Videoschauen oder Zocken von Spielen auf einer Konsole macht das System richtig Laune. Klar sitzt man am Anfang etwas ungewohnt steif auf dem Stuhl und jegliche Positionsveränderung führt zu Basseinbußen, aber nach einer Weile möchte man den fühlbaren „Druck“ nicht mehr missen. Das ganze hat zudem den Vorteil, dass ihr die Nerven eurer Nachbarn und Mitbewohner schont und zu jeder Uhrzeit voll „aufdrehen“ könnt. Neben dem reinen Konsum von Musik, soll das Subpac S2 aber auch als Subwoofer-Ersatz bei Musikproduktionen oder beim Vorbereiten von DJ-Mixen nutzbar sein. In dieser Disziplin würde ich das Subpac-System aber eher als Ergänzung sehen, um sich einen zweiten akustischen Eindruck beim Mastern eines Mixes verschaffen zu können. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, einen ganzen Produktionstag lang einen Kopfhörer zu tragen und mich dabei an das Subpac anzulehnen. Spätestens, wenn ihr zu zweit arbeitet, funktioniert das System auch nicht mehr, es sei denn ihr habt zwei Subpac im Einsatz.
Fazit
Das Subpac S2 ist tatsächlich eines der ungewöhnlichsten Produkte, das ich in den letzten Jahren zum Testen bekommen habe. Meine anfängliche Skepsis ist während meines Praxistests weitestgehend verflogen und man hat schon nach kurzer Zeit das Gefühl, dass etwas fehlt, wenn man das Subpac S2 nicht benutzt. Das System hat sicherlich ein paar Nachteile hinsichtlich der Ergonomie, da es nur funktioniert, wenn man es berührt und zudem muss ein Kopfhörer aufgesetzt werden. Ich sehe seinen Einsatz daher primär im privaten oder semiprofessionellen Bereich, aber nicht als kompletten Ersatz für ein Subwoofersystem in einem professionellen Studio. Als alternative bietet der Hersteller auch noch eine mobile Version als Subpac M2 an, die mir aber nicht zum Testen vorlag.
Hersteller: Subpac
Web: www.thesubpac.com
Preis: 369 Euro
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Alternativen
keine
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