STANTON CMP.800 - Kurztest

STANTON CMP.800 - Kurztest

Archiv. 18. Juli 2011 | / 5,0

Geschrieben von:
admin

Es gibt nichts, was es nicht gibt. Und vieles gibt es nicht nur einmal, sondern gleich mehrfach. Was das mit dem CMP.800 von Stanton zu tun hat, erfahrt Ihr gleich.
CMP steht für Cross Media Player. Neben CDs liest er auch von USB-Sticks, in beiden Fällen alle gängigen Formate wie WAV, MP3 oder Audio-CD. Für USB Speichermedien stehen zwei Ports, einer hinten und der andere oben rechts neben dem Display, zur Verfügung. Das Audiosignal kann wahlweise analog über Cinch oder digital per Coax ausgegeben werden, für den Standalone-Betrieb ist zudem noch ein regelbarer Kopfhöreranschluß in 6,3er Ausführung vorhanden.

Ein dritter USB-Anschluß verbindet den Player mit einem Computer, wo er dann als MIDI-Controller zum Einsatz kommen kann. Zwei kleine Schalter & die Anzeige im Display "Player A" bzw. Player "B" lassen ein zweifaches Belegen aller Elemente zu, um bspw. zwei Decks in Traktor damit zu steuern. Für die Audio-Ausgabe benötigt man dabei jedoch ein zusätzliches Gerät, da der CMP.800 kein integriertes Audio-Interface besitzt.

CD- und Media-Player
Hier ist alles vorhanden, was nötig ist, um seine Tracks steuern zu können. Das touchsensitive Jogwheel mit animiertem LED-Kranz reagiert schnell und präzise, so wie man es erwartet. Am 10cm langen Pitchfader (mit Mittenrasterung) läßt sich die Range zwischen 6%, 10%, 16% und 100% auswählen, wobei dann der jeweils aktuelle Pitchwert und die entsprechende BPM im Display angezeigt werden. Weitere Spielereien in Bezug der Transportsteuerung sind Rückwärtslauf, Start- & Stopzeiteinstellung vom Playbutton und die drei Jogwheel-Modi "Pitch Bend", "Vinyl" & "Touch Rewind". Neben drei beatsynchronen Effekten (Echo, Flanger, Filter) wären da noch vier mögliche Hot-Cues und eine Loop-Funktion zu nennen, um die Feature-Liste zu komplettieren.
Für die Verwendung von USB-Sticks stellt Stanton eine  Verwatungssoftware (Media Wallet) zur Verfügung, mit der sich der Stick kategorisieren und sortieren läßt.

MIDI-Controller
Nach dem Anschließen an den Computer wird der CMP.800 sofort eigenständig erkannt und als USB-Audiodevice im Gerätemanager aufgelistet. Wobei Audiodevice in diesem Fall nix anderes ist, als die ganz gewöhnliche Bezeichnung eines class-compliant USB-MIDI-Geräts, denn wie schon gesagt hat das Gerät kein eingebautes Audio-Interface. Die MIDI-Belegung kann in zwei Ebenen (Player A & Player B) erfolgen, wobei diese sich nur im MIDI-Kanal unterscheiden: Player A kommunziert über Ch1 und Player B auf Ch2. Das Ganze läßt sich über die integrierte Shift-Funktion nochmals verdoppeln, und zwar für alle Elemente am Player. Sehr löblich in diesem Zusammenhang sei eine komplette Übersichtstabelle im Handbuch erwähnt, in der alle MIDI-Kommandos zu finden sind, was einem beim Ansteuern der LEDs über die Software mitunter eine große Hilfe sein kann. Ein kurzer Test mit Traktor ergab auch, dass der Pitchfader wohl wenigstens 14bit Auflösung besitzt, was sich in Temposchritten von 0,01 BPM beim Schieben bemerkbar macht.

Abschließend bleibt zu sagen, dass alles was der Player können soll, kann er und macht er auch. Nicht mehr & nicht weniger. Oder um es in einem kurzen Satz auszudrücken: "Yet another media player!". Dies mag hart klingen, entspricht jedoch absolut der Realität. Der CMP.800 ist optisch und feature-bezogen nahezu 100% baugleich zu seinen Kontrahenten  Synq DMC.1000,  Audiophony CDX6 oder  Citronic MPCD-X3, die sich allesamt ebenfalls im Berich um 450 € bewegen. Dies deutet auf reinrassiges OEM Business hin, was für Stanton eigentlich bis dato eher untypisch ist/war. Warum nun augerechnet ein (weiterer) solcher Player den Markt füllen muss, ist uns nicht ganz schlüssig. Denn ansonsten war Stanton eher für innovative Neuerungen bekannt (siehe die SC-Systeme). Wenn auch nicht jedes Mal mega erfolgreich, aber dennoch wenigstens innovativ und gewagt. Von daher: den CMP.800 kann man kaufen, oder zu einer der genannten Alternativen greifen.

Produktseite beim Hersteller

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