Kürzlich erreichte uns die Pressemeldung, dass nun auch Top Superstar-DJ Tiesto auf die Denon Prime-Serie umgestiegen sei. Zurecht, würden jetzt einige schreien, da die Produkte technisch in einigen Punkten den vergleichbaren Pioneer Produkten überlegen sind. Aber reicht das aus?
Das Gewohnheitstier
Es gibt ja diverse Beispiele für disruptive Technologien aus der Vergangenheit, von denen man eigentlich schon alleine aus logischen und praktischen Gründen erwartet hätte, dass sie bestehende Systeme ablösen würden und dann ist es doch nicht eingetreten. Ein gutes Beispiel hierfür ist meines Erachtens die überlange Lifetime des Technics 1210er Plattenspielers, der schon frühzeitig von Wettbewerbsgeräten durch bessere Features und Ausstattung überholt wurde und sich dennoch bis heute in den Köpfen vieler DJs immer noch als „bester DJ Plattenspieler“ hält. Man sollte eigentlich meinen, dass das DJ Klientel Technik-Affin sein sollte und man dementsprechend davon ausgehen kann, dass eine entsprechende Offenheit für neue Technologien bestünde. Aber in der Realität verhalten sich DJs größtenteils eher konservativ und unflexibel.
Ich berichte hier aus eigener Erfahrung, aus der Zeit als ich noch Stanton und Vestax vertrieben habe und wir damals mit allen Mitteln versucht haben die umfassende Technics-Plattenspieler-Vorherrschaft in den Clubs anzugreifen. Zu diesem Zweck stellten wir renommierten Clubs Alternativen von Vestax oder Stanton zur Verfügung und ich habe selbst mehrmals erlebt, wie einige gestandene DJs sich geweigert haben, darauf aufzulegen. Ein Stück weit kann ich das natürlich verstehen, da man gerne mit dem gewohnten Equipment im Club arbeiten möchte, aber ich vergleiche das mal mit dem Autofahren:
Wenn ich einen Führerschein habe, sollte ich in der Lage sein jedes Auto zu fahren. Ja, das Verhältnis von Gas und Bremsen des Fahrschul-Golf‘s zu einer Mercedes S-Klasse ist sicherlich unterschiedlich, aber ich bin dadurch noch lange nicht zwangsläufig für immer und ewig daran gebunden Golf fahren zu müssen.
Change the Rider
Was sind also die wirklichen Mechanismen und was muss der Hersteller neben den üblichen Werbemaßnahmen effektiv tun?
An der Stelle nochmal zurück zu Denon DJ: Ich halte es durchaus für folgerichtig und legitim, DJ-Größen aus der Szene als Vorbilder dazu zu bewegen, auf Denon DJ umzusteigen, um zu versuchen die Kids dadurch mitzuziehen. Zudem sind Clubbesitzer / Veranstalter dann durch den Rider gezwungen Denon Hardware zur Verfügung stellen. Das mag auf großen Festivals und vielleicht auch noch in größeren Clubs funktionieren, wo überhaupt die Möglichkeit besteht den einzelnen DJ’s ihr individuelles Set-up bieten zu können. Dies trifft aber alleine aus Platz- und Kostengründen nicht auf den größten Teil der Standard Clubs und Locations zu. Dort liegt das Bestreben des Veranstalters oder Betreibers darin ein Set-Up zur Verfügung zu stellen mit dem alle arbeiten können und welches die Bedürfnisse „aller“ DJ’s abdeckt.
Fazit
Ich glaube deshalb, dass der Schlüssel zum Erfolg, unabhängig ob wir nun über Denon DJ, Native Instruments oder jeden anderen Hersteller sprechen, in der Kompatibilität liegt. Wenn ein Player in der Lage wäre out of the box: Playlisten, Cuepunkte, Beatgrids aus JEDER aktuellen DJ Software zu erkennen, dann hätte man die Eierlegende-Wollmilchsau die ALLE Bedürfnisse / Systeme befriedigt und #changeyourrider könnte Wirklichkeit werden.
Ein ausführlicher Test zur neuen Denon DJ Prime Serie folgt in Kürze.
Was denkst Du über die #changeyourrider Kampagne von Denon DJ?
#changeyourrider teaser Video
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