Laptop-Tuning und nützliche Tipps für Digital-DJsLaptop tuning for digital djs

Laptop-Tuning und nützliche Tipps für Digital-DJsLaptop tuning for digital djs

Archiv. 27. Juni 2012 | 5,0 / 5,0

Geschrieben von:
Robert Wong

Wer kennt das nicht? Man kauft sich neues DJ-Equipment oder hat eine Update durchgeführt, installiert alles und möchte am liebsten sofort loslegen, doch aus den Boxen kommt nur Grütze, die man keinem Menschen vorspielen kann (Auf den Klang und nicht auf das Genre bezogen!). Digital DJs, die einen Laptop nutzen genießen nicht nur die Vorteile des digitalen Auflegens (Keine Plattenkisten mehr schleppen usw.), sondern müssen sich auch neuen Gefahren aussetzen, die das Equipment mit sich bringt. Gerade Computer und Software machen manchmal Dinge, die man irgendwann nicht mehr versteht. Aber man ist ja eigentlich auch kein Computer Experte, sondern möchte einfach nur Auflegen. Um Software- und Systemabstürzen zu vermeiden gibt es eine paar Kniffe, die man selbst anwenden kann, damit es stabil läuft. Im Prinzip reduziert man alle unnötigen CPU-Fresser und sorgt für einen sicheren Arbeitsplatz. Aus unseren Erfahrungen haben wir eine kleine Checkliste zusammengestellt, die Fehler vor oder während des Gigs vermeiden soll. Falls ihr noch keinen Rechner zum Auflegen habt, dann schaut euch auch mal unsere Laptop Kaufberatung an !

    1. Allgemein sollte man während des Auflegens alle Netzwerkverbindungen (W-LAN, Bluetooth, etc...) deaktivieren und damit zusammenhängende Programme (E-Mail, Chats usw.) die vielleicht automatisch starten, schließen. Falls am Gerät ein W-LAN Schalter verbaut ist, sollte man darüber das W-LAN ebenfalls ausschalten.
    2. win7-energieoptionenEnergiesparoptionen (Windows): "Unter Systemsteuerung/Alle Systemsteuerungselemente/ Energieoptionen/Energiesparplaneinstellungen bearbeiten" sollte man in den Erweiterten Energieeinstellungen das "Selektive Stromsparen" für die USB-Ports deaktivieren, damit zwischendurch nicht plötzlich die USB-Stromzufuhr reduziert wird.  Diese Einstellung ist auch bei "Höchstleistung" vorzunehmen.
    3. Der Laptop sollte nach möglichkeit immer mit Netzteil betrieben werden. Auch wenn man einen Laptop hat der locker mal 4 Stunden auf Hochbetrieb durchhält! Sicher ist sicher! Außerdem schließen sich DJ-Programme auch gerne mal aus dem Vollbildmodus wenn die aktuelle Akkuleistung (z.B. 50% angezeigt wird) und das führt auch gerne mal zu Soundaussetzern!
    4. Automatische Updates: Virenscanner oder auch andere Programme überprüfen in bestimmten Abständen, ob Updates im Netz vorhanden sind. Man kann diese Funktion in den Einstellungen des jeweiligen Programms meist deaktivieren. Aber auch Updates vor dem eigentlichen Gig sollten mit Vorsicht genossen werden. Besser ist es, sofern alles stabil läuft, ab zu warten und Updates nach dem Gig zu machen. Am besten erst nach einigen Tagen, denn dann hat man Zeit, um sich zu informieren, ob das Update nicht vielleicht doch Fehler beinhaltet. Lass andere die Beta-Tester sein!
    5. Automatische Backups: Backups von Daten sind erstmal eine Gute Sache. Sofern sie aber nach einem selbst eingerichteten Zeitplan erfolgen, kann dies die Prozessorleistung schlagartig reduzieren. Man sollte dies zu mindest während des Auflegens auf "manuel" umstellen oder besser ganz deaktivieren. Das gilt auch für Virenscanner, die nach einem Zeitplan arbeiten.
    6. Bildschirmschoner deaktivieren: Sie sehen vielleicht schön aus, aber sie fressen Leistung und können beim Aufwecken des Rechners Probleme in der Darstellung oder im Sound verursachen. Das gilt vor allem für Nicht-Systemeigene Bildschirmschoner. Also lasst das Aquarium oder das Kaminfeuer, zu mindest während des Gigs, ausgeschaltet!
    7. Ruhezustand (Monitor und Festplatte): Sowohl unter Windows als auch Mac OSX gibt es Energie- und Stromspar-Einstellmöglichkeit. So lassen sich z.B. Monitor und Festplatte nach einer bestimmten Zeit in den Ruhezustand versetzen. Man sollte dies bei einem Laptop im Netzbetrieb deaktivieren und den Prozessor nach Möglichkeit nie zur Ruhe kommen lassen. Hat man den Laptop mal zugeklappt, so empfiehlt es sich den kompletten Rechner nochmal neu hochzufahren. Sauber gebootet verringert man die Gefahr, dass vielleicht irgend ein Treiber die Aufwachphase verschlafen hat.
    8. Visuelle Effekte: Vor allem unter Windows Betriebssystemen kann man einiges an Schnelligkeit herausholen, wenn man die Visuellen Effekte herunter schraubt. Damit sind bunte und animierte Fenster gemeint, die dynamisch aufgehen und sich genauso wieder schließen lassen und dabei vielleicht noch einen Sound abgeben. Dieser Schnickschnack oder sogar komplette Menü-Themes rauben dem Prozessor Kraft, die dann an anderer Stelle fehlt. Unter den Erweiterten Systemeinstellungen findet man die Möglichkeit die Prozessorleistung auf "Beste Leistung" und nicht auf "Beste Darstellung" zu optimieren. Wer gerne einen Weg durch die Mitte nehmen möchte, kann das ganze "Benutzerdefiniert" machen und die Visuellen Effekt einzeln auswählen bzw. deaktivieren.
    9. Prozessorzeitplanung zuweisen: Unter den Erweiterten Leistungsoptionen kann man in Windows-Betriebssystemen die Prozessorzeitplanung auf Hintergrunddienste stellen, da z.B. Asio-Soundkartentreiber als Hintergrunddeinst arbeiten.
    10. Spiele: Ein Rechner zum Musikmachen, sollte ein Rechner zum Musikmachen sein. Computerspiele und andere Programme, die hohe Grafikanforderungen haben, können da eine Gefahrenquelle sein. Viele Computerspiele installieren Treiber, die die Systemleistung beeinträchtigen oder gar die DJ-Anwendung aus unerklärlichen Gründen blockieren können, selbst wenn sie gar nicht gestartet wurden. In solchen Fällen ist es extrem schwierig die Fehlerquelle zu finden, so dass  man meistens gezwungen ist das komplette Betriebssystem neu zu installieren. Letztendlich rauben Anwendungen auch weitere Festplattenkapazität.
    11. Latenz in der DJ-Software einstellen:  Es ist leider weitverbreiteter Aberglaube das man die Latenz möglichst klein halten muss (z.B. 5ms). Auch mit 20-25ms kann man noch 1A arbeiten und spart hier viel Systemleistung, die beim Einsatz von Keylock oder anderen Spielereien benötigt werden kann. Welcher Latenzwert für welchen Rechner der richtige ist, muss individuell herausgefunden werden. Man kann folgendermaßen vorgehen:  Man wählt die kürzeste Latenz, bei der erstmal keine Soundprobleme auftreten. Dann läd man alle Decks mit Musik und aktiviert Keylock, Effekte. Nach möglichkeit kann man in den Einstellungen noch die Timestretch oder Scratch Qualität auf das Maximum bringen. Nun läßt man in allen Decks die Musik laufen und sendet per Scratch oder Pitchbend Manöver zusätzlich MIDI-Informationen an die DJ-Software. Im Grunde ist das ein wildes Durcheinander, bei dem man alles bedient, was Leistung fordert (dabei auch mal einen neuen Track reinladen). Sollten jetzt Soundprobleme (Knackser, Kratzen, Aussetzer) auftauchen, muss man die Latenz schrittweise erhöhen, bis auch nach ein paar Minuten Betrieb nichts mehr zu hören ist (Frei nach dem Motto "Probieren statt studieren").  Windows: Sollten man, egal bei welcher Latenzeinstellung auch immer, kein sauberes Signal herausbekommen, dann lest hier weiter!

  1. Festplatte: Teile der Festplatte werden manchmal als virtueller Arbeistspeicher genutzt. Man sollte von daher sicher gehen, dass die Festplatte oder Partition, auf der sich das Betriebssystem befindet, max. zu 75% belegt ist. Gelöschte Dateien hinterlassen Speicherplatzlücken auf der Festplatte, was dazu führt, dass bei neuen Daten diese Lücke wieder aufgefüllt wird. Ist die neue Datenmenge größer als die Lücke, wird sie aufgeteilt. Auf diese weise entstehen höhere Zugriffszeiten. Man sollte deswegen in regelmäßigen Abständen die Festplatte defragmentieren.
  2. (Startprogramme deaktivieren (Windows): Durch die Eingabe von "msconfig" in das Suchfeld des Startmenüs gelangt man in die Systemkonfiguration. Dort lassen sich unter "Start" Programme deaktivieren, die beim Hochfahren des Rechners ausgeführt, aber eigentlich zum Auflegen nicht benötigt werden. Für die jenigen, die so viel Dienste deaktivieren möchten, wie möglich, können dies unter "Dienste" tun. Man sollte das aber mit Vorsicht genießen und vorher alle "Windows Dienste ausblenden"! BItte nur anwenden, wenn man genau weiß, was man da deaktiviert, sonst führt das zu ungewünschten Systemproblemen!)

Tipps während des Auflegens:

  • Stelle den Rechner am besten außer Reichweite von Getränken und frequentierten Laufwegen auf. Die Gefahr, dass am Abend ein Getränk im Club umfällt ist fast 100%! Wenn dann noch der Rechner erwischt wird, ist die Katastrophe meist nur noch durch einen Backup-Rechner  zu vermeiden. Es kann auch immer wieder mal vorkommen, das jemand einen Titelwunsch hat oder sich nach einem gespielten Track informieren möchte und versehentlich Equipment berührt, umschmeisst oder an einem Kabel hängen bleibt.
  • Stelle den Rechner nicht auf andere Geräte oder Boxen. Das Boxen ein eigenes Magnetfeld haben und Festplatten keine Magnetfelder mögen sollte eigentlich jedem bekannt sein. Darüber hinaus können aber Vibrationen und Hitze ein Problem sein. Wenn zu wenig Platz in der DJ-Kanzel vorhanden ist, kann ein einfacher Laptopständer schon Abhilfe schaffen.
  • Wenn der Rechner am Laufen und alles verkabelt ist, sollte er nicht mehr bewegt werden. Hier könnten versehentlich Kabel abgezogen werden.

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