Vor wenigen Tagen erst machte im World Wide Web ein Leak die Runde, das die Gear-Szene aufhorchen ließ: Auf diversen unfreiwillig-veröffentlicht wirkenden Fotos war ein Gerät von Akai Professional zu sehen, dass nach einem nagelneuen Konzept aus dem Hause des MPC-Herstellers aussah, wie eine Mischung aus Ableton Push und MPC Live. Die ersten Vermutungen gingen in Richtung einer neuen APC (Ableton Performance Controller), ausgelegt für ein optimales Bedienen von Ableton 10, der beliebten DAW aus Berlin. Klar, der auf dem Gerät aufgedruckte Namen legte diesen Gedanken nahe, schließlich stand hier 'APC Live'.
Weitere Fotos zeigten aber, das hier etwas Größeres sich anbahnte. Auf der Rückseite sorgten vor allem die vier Ausgänge im 6,3 mm Klinkenformat für Grübeln: Bedeuten diese, dass sich ein Audiointerface im Gerät befindet? Das wäre neu, denn bisherige Controller für Ableton wie die Push-Serie oder auch die Bedienhilfen aus dem Hause Akai waren rein auf MIDI, also als Fernbedienung für die Software auf dem Computer ausgelegt. Könnte es sich also um ein eigenständiges Gerät handeln, dass sich autark von weiterem Equipment oder Software zum Produzieren von Musik und Spielen von Live-Sets eignet? Der Wunsch nach einem Standalone-Device, das die Anwender vom Laptop befreit, ist schließlich schon lange ein großer.
Ein paar Wochen später wissen wir Bescheid, dass Akai eben jenen erfüllen sollte. Das nun 'Force' genannte Stück ist ein Sampler und Sequencer, der seine eigene Software und eigene Synth-Engine mit Effekten mit sich mitbringt, sprich: Die ersehnte Standalone-Workstation zum Programmieren und Erstellen von Sounds, Grooves und Arrangieren von Songs. Dabei ist die optische Verwandschaft zwischen MPC und APC taktgebend für die Ausstattung des Geräts: Dasselbe Touch-Screen was auch bereits bei der 2017 veröffentlichten MPC Live zum Einsatz kam, gibt beim neu vorgestellten Force einen intuitiven Zugriff per Touch auf die zahlreichen Funktionen.
Die 64 farbigen Pads hingegen sind den Ableton-Controllern von Akai entlehnt und fokussieren sich im Gegensatz zu den mehr auf Finger Drumming und Live-Recording ausgelegten MPC-Pads vermehrt auf das Abfeuern von Clips und Sequenzen innerhalb der Software. Mehr Produktionstool als Sampler also, der Unterschied zwischen MPC und Force wird an dieser Stelle deutlich und macht letzteren zu einem vollwertigen Produktionstool, quasi dem erhofften Standalone. Außerdem ist spätestens seit der revolutionären Clip-Ansicht aus Ableton klar, dass diese sich für Live-Performances besonders gut eignet, wir dürften also in Zukunft vermehrt einen Force statt der fast schon typischen Kombination aus Laptop und APC40 bei Live-Acts sehen. Eine vollständige Feature-Liste findet ihr hier im Dropdown:
Features Akai Force
- Standalone 8×8 Clip-Matrix mit RGB LEDs 7″
- Farb-Multitouch-Display
- Mic/Instrument/Line Eingänge
- 4 Ausgänge
- MIDI In/Out/Thru über 1/8″ TRS (5-Pin DIN Adapter im Lieferumfang)
- 4 konfigurierbare CV/Gate Ausgänge
- 8 berührungsempfindliche Encoder mit grafischen OLED Displays
- Crossfader
- Time Stretch/Pitch Shifting in Echtzeit
- AIR Effekte und Synths: Hype EQ, TubeSynth, Bassline und Electric Synth Engines
- Möglichkeit 8 Stereo Tracks aufzunehmen
- 16 GB Onboard Speicher
- Über 10GB Sounds und Samples
- 2 GB RAM
- Slot für SD-Karten
- 2.5″ SATA Festplattenanschluss (SATA or HDD)
- 2 USB 3.0 Ports für USB-Speicher oder MIDI-Controller
Akai hat gleichzeitig mit der Verkündung des Force auch künftige Features angekündigt. So soll das Gerät auch wahlweise als Controller für Ableton dienen können, auch wird es möglich sein, die erstellten Projekte als .als-Datei zu exportieren, also im passenden Format für die Berliner DAW. Wir sind sehr gespannt darauf, ein Testgerät in den Händen zu halten und berichten an dieser Stelle, sobald wir uns einen eigenen Eindruck machen konnten.
Akai Professional Force wird ab Februar 2019 erhältlich sein und vorraussichtlich 1578 EUR kosten. Weitere Informationen gibt es auf der Akai-Website und im folgenden Video:
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