Vergangenen Samstag Abend fand im Berliner Club Mensch Meier eine Solidaritätsparty für AktivistInnen der Seenotrettung statt, organisiert von 'Sea-Watch & Friends'. Diese wurde laut Medienberichten vom Zoll und Polizei gestürmt, dabei kam es auch zu Auseinandersetzungen.
Eine den Zoll unterstützende Hundertschaft der Polizei versuchte um ca. 20:30 sich Zutritt zur als Kollektiv verwalteten Location zu verschaffen. Der zuständige Türsteher des Mensch Meiers verwehrte in der Folge den Beamten den Eintritt und versprühte Reizgas, als diese versuchten die Tür zu öffnen und ihn festnahmen. Insgesamt wurden dabei sechs BeamtInnen verletzt, so eine Sprecherin der Polizei. Der Türsteher sei nach den Maßnahmen und der Beschlagnahmung des Reizgases und eines Teleskopschlagstocks wieder am Ort entlassen worden, was die Zielsetzung des Einsatzes war, wurde nicht mitgeteilt.
Auf die Aktion folgte prompt Kritik, so bezeichnet ReclaimClubCulture die Razzia als "Angriff auf die Clubkultur und die zivile Seenotrettung". Laut dem unter anderem bei Facebook veröffentlichten Statement seien die Beamten nicht als solche erkennbar gewesen und wirkten auf das Sicherheitspersonal viel mehr wie Angreifer. Auch nach der Stürmung der Location und dem Zusammentreiben aller zu diesem Zeitpunkt sich im Mensch Meier aufhaltenden Personen, habe Zoll und Polizei sich nicht als solche ausgewiesen.
Bei folgenden Festnahmen und Fixierungen seien mehrere Personen verletzt und mit Schusswaffen bedroht worden, sowie sämtliche Bürotüren aufgebrochen und beschädigt worden. ReclaimClubCulture betont außerdem, dass alle sich im Mensch Meier befindlichen Personen sich kooperativ verhalten hätten. Nach dem Eintreffen des Rechtsbeistand wurde der Einsatz der Beamten abgebrochen und die Party konnte bis auf Ausnahme der Eingangsdiskussion wie geplant stattfinden. Das Mensch Meier prüft aktuell rechtliche Schritte.
https://www.facebook.com/reclaimclubculture/posts/2172337662861401
0 Kommentare zu "Club-Razzia: Polizeieinsatz im Mensch Meier eskaliert"