Ein Jahr vor seinem Tod, sorgte der große Saxophonist Pharoah Sanders noch einmal für ein Highlight in seiner Discographie und arbeitete dafür mit dem Briten Floating Points zusammen. Eden Samara steht dagegen gerade am Anfang ihres musikalischen Schaffens. Unsere Musiktipps zum Wochenende.
Pharoah Sanders & Floating Points - Promises
Es war sein letzter Geniestreich und fast als hätte Pharoah Sanders es geahnt, kommt 'Promises' fast seinem eigenem Requiem gleich. Große Verfechter des sanderschen Free Jazz werden an der Kollaboration mit Floating Points vermutlich eine zu große Konformität bemängeln. Wer sich um solche Sachen nicht schert, findet in dem Album jedoch eines seiner besten und auch zugänglichsten Werke.
Sieben Töne zu einem einfach Arpeggio verbunden bilden die Grundlage des knapp 45 minütigen Albums. Immer und immer wieder ertönt die Tonfolge, gespielt vom Cembalo und einem Glockenspiel. Die Spärlichkeit ist gleichzeitig auch Grundthema des gesamten Werks, das sich nicht auf ausufernde Harmonik, Ekstase oder die Free-Jazz-Topoi der 60er Jahre verlässt. Ruhig geht es auf Promises zu. So ruhig, dass man teilweise Tasten klappern, Menschen atmen oder vereinzeltes Rascheln vernehmen kann. Im steten Wechsel spielen dann Sanders, Sam Shepherd oder das London Philharmonie Orchester. Mal kosmische Klänge, mal archaisch, mal spirituell. Ein Fest der Melodien von Musiker:innen, die sich gemeinsam in einem konstanten Gespräch befinden, Zeit finden einander zuzuhören und dabei eine unheimlich tiefe Emotionalität erreichen. Ein Album wie es nur selten vorkommt, das vermutlich noch lange Zeit überdauern wird und Nachlass eines großartigen Musikers.
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Eden Samara - Rough Night
Pop und Glanz auf der Tanzfläche, mittlerweile wieder ganz alltäglich und in Sets gerne gesehen. UK-Garage und RnB trenden in den Clubs und zeigen sich in total verkitschten Edits und stilvollen Versionen. Eden Samara gehört zur zweiten Kategorie und bewies das bereits unter anderem in Zusammenarbeit mit Loraine James. Jetzt steht das Debütalbum der Kanadierin an und die drei bisher veröffentlichten Tracks versprechen einen mehr als gelungenen Einstand. Tech-Beats pumpen über groovende Basslines. Dazu kommen kleine Chord-Stabs, die genügend House-Flair verströmen und Synthies bringen wahlweise 2000er Glamour oder blubbernden Acid in den Mix ein. Abgerundet durch eine top Vocal-Perfomance von Eden Samara und fertig ist die geschmackvolle Pop-Platte.
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