Bei einem DJ-Gig spielte Guetta die von einer KI generierten Vocals von Eminem. Der französische Musiker zeigte sich von der Qualität beeindruckt und erwartet, dass KI in der Musik immer bedeutender wird.
Entweder man geht mit der Zeit oder man geht mit der Zeit. Dieser Spruch ist vor allem mit dem Mainstream Aufstieg von künstlicher Intelligenz so aktuell wie nie zuvor. Der Chatbot 'ChatGPT' beantwortet selbst komplexe Fragen erstaunlich genau. Bei Midjourney und Dall-E werden so beeindruckende KI-Bilder erzeugt, dass selbst Fachjuror:innen getäuscht werden. Schon mehrfach gewann ein KI-Bild einen Fotowettbewerb, da nicht zwischen echten und computer-generierten Bildern unterschieden werden konnte. In der (elektronischen) Musik gibt es ebenfalls große Fortschritte: Es gibt fähige Beat-Erzeuger, Melodie-Generatoren und Stimm-Imitatoren. Zuletzt sorgte die Google-Software 'MusicLM', die Texteingaben in Musik umwandelt, für Schlagzeilen. David Guetta ist von der Technologie jedenfalls überzeugt.
In einem Gespräch mit der BBC bei den BRIT Awards sagte Guetta: "Ich bin sicher, dass die Zukunft der Musik in der KI liegt. Ganz sicher. Daran gibt es keinen Zweifel. Aber als Werkzeug." Den wichtigsten Teil wird weiterhin der Artist übernehmen. "Nichts wird den Geschmack ersetzen", fuhr er fort. "Was einen Künstler ausmacht, ist, dass man einen bestimmten Geschmack hat, eine bestimmte Art von Emotion, die man ausdrücken will, und man wird alle modernen Instrumente nutzen, um das zu tun."
Guetta zog Vergleiche zwischen der Entwicklung der KI und der Erfindung einflussreicher Musikinstrumente. Ohne neue Technologien wären zahlreiche Genres und Stile nie entstanden. "Wahrscheinlich gäbe es keinen Rock 'n' Roll, wenn es keine elektrische Gitarre gäbe. Es gäbe keinen Acid House ohne die Roland TB-303 oder die Roland TR-909 Drum Machine. Es gäbe keinen Hip-Hop ohne den Sampler." In Zukunft wird laut ihm die künstliche Intelligenz bei der Kreation von Trends und Stilen eine große Rolle spielen. "Ich denke, dass KI wirklich neue Musikstile definieren könnte. Ich glaube, dass jeder neue Musikstil von einer neuen Technologie herrührt."
Erst kürzlich erzeugte Guetta ein Deepfake-Sample von Eminem. Das Sample spielte er dann während eines Live-Gigs, bei dem KI-Eminem die Menge mit "This is the future rave sound" anregt. Das Video gibt es hier:
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"Eminem, Bruder! Das ist etwas, das ich als Scherz gemacht habe. Und es hat so gut funktioniert, dass ich es nicht glauben konnte", erklärte Guetta. "Ich entdeckte diese Websites, auf denen es um KI geht; im Grunde kann man dort Texte im Stil eines beliebigen Künstlers schreiben. Also tippte ich 'schreibe eine Strophe im Stil von Eminem über Future Rave'. Dann bin ich auf eine andere KI-Website gegangen, die die Stimme nachbilden kann. Ich habe den Text dort eingegeben und die Platte abgespielt, und die Leute sind durchgedreht!"
Der französische Star-DJ teilte das Video, da er eine Diskussion um den Gebrauch von KI-Musik anstoßen und das "Bewusstsein dafür schärfen" wollte. "Es ist eigentlich sehr lustig, weil viele Leute darauf reagieren. Einige von ihnen sagen: 'Oh, das ist genial'. Einige sind super sauer auf mich, aber ich werde die Platte nicht veröffentlichen [...] Es ist unmöglich zu glauben, dass es eine echte Kollaboration ist, aber es klingt genau wie er", fuhr Guetta fort.
1 Kommentare zu "David Guetta: "Die Zukunft der Musik liegt in künstlicher Intelligenz""
David Guetta ist ein Idi*t! Was ihm fehlt ist Geschmack... und dabei wird ihn keine KI helfen können.
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