Der Tech-Sektor befindet sich weiterhin in turbulenten Zeiten, auch die Musikbranche mit Streaming-Marktführer Spotify ist davon betroffen: Der schwedische Anbieter streicht 1.500 Stellen.
Nach den großen Umsatzrekorden und der Anstellung von tausenden Mitarbeiter:innen während der Corona-Pandemie sind die Aufschwungsgefühle verpufft. In 2023 hörte man stattdessen vielfach von Entlassungen, Streiks und fragwürdigen Arbeitsbedingungen – Die Tech-Brance, sei es im Gaming-, IT- oder Musikbereich, hatte schon ruhigere Zeiten. Kurz vor Weihnachten kommt nun aber wohl einer der größten Kündigungswellen des Jahres, so streicht Spotify 17 Prozent aller Jobs, nachdem der Konzern bereits in den vergangenen Monaten 800 Mitarbeiter:innen gekündigt hatte.
Die Nachricht kommt nachdem Spotify im dritten Quartal Gewinne einstreichen konnte. CEO Daniel Ek begründete die Maßnahme mit einem " verlangsamten Wirtschaftswachstum" und "gestiegenen Zinsen". Eine dermaßen starke Verkleinerung der Belegschaft sei laut dem Manager für viele "überraschend". Nach den großen Investitionen 2020 und 2021 allerdings "notwendig".
"Jetzt befinden wir uns jedoch in einem ganz anderen Umfeld", so Daniel Ek. "Nach den meisten Maßstäben sind wir produktiver, aber weniger effizient." Eine langsamerer Abbau Stand im Raum, wurde allerdings nicht von Ek abgesegnet. "In Anbetracht der Kluft zwischen unseren finanziellen Zielen und unseren aktuellen Betriebskosten habe ich jedoch beschlossen, dass eine umfassende Maßnahme zur Anpassung unserer Kosten die beste Option zur Erreichung unserer Ziele ist", so der CEO. Immerhin soll es eine Abfindung für die Betroffenen geben.
Spotify hat seit seinem Bestehen noch nie schwarze Zahlen im Jahresbericht stehen gehabt. Das Unternehmen setzte die ganze Zeit auf Wachstum und ließ daher rund zehn Jahre lang die Abopreise unverändert. Erst in diesem Jahr wurden Preiserhöhungen von zehn bis zwanzig Prozent in 53 Ländern angekündigt – verhältnismäßig wenig, wenn man die Zahlen mit anderen Streaminganbietern wie Netflix (9 auf 13 Euro seit Beginn) oder DAZN (10 auf 45 Euro seit Beginn) vergleicht.
Neben den positiven Zahlen im Geschäftsbericht gibt es auch ein positiven Trend bei den Nutzer:innen. Die Zahl der aktiven Nutzer:innen ist um 16 Prozent auf 226 Millionen angestiegen, wodurch ein Gewinn von 32 Millionen erwirtschaftet wurde. Für nächstes Jahr könnte es weitere Gewinne geben. Schließlich hat Spotify angekündigt, nur noch Artists auszuzahlen, die über 1.000 Streams bei den jeweiligen Songs erreichen.
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