KitKat-Betreiberin Kirsten Krüger äußert sich zu Vorwürfen gegen drei angestellte Türsteher. Diese sollen laut eines Berichtes von EXIF der rechten Szene angehören.
Das KitKat macht in letzter Zeit immer wieder Schlagzeilen. Leider kassiert der Club eher negative Publicity. Und schon wieder geht das bei der Tür los. Letzten Juli, als ganz Deutschland über die Anklagen gegen Rammstein-Frontsänger Till Lindemann wegen Sexualdelikten und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz in Aufruhr war, wurde er nach einem Konzert im KitKat beim Feiern gesehen. Für viele Clubgänger hat der Club damit seine Integrität als Safe Space verloren.
Nun wirft ein umfangreicher Bericht der Rechercheplattform EXIF einen genaueren Blick auf das Berliner Netzwerk des rechtsextremen Kampfsport-Events 'Kampf der Nibelungen', kurz KdN. Aus diesem Umfeld sollen auch drei Türsteher kommen, die zuletzt als Securities für das KitKat gearbeitet haben. Die genaueren Hintergründe könnt ihr hier nachlesen.
Kirsten Krüger, die Betreiberin des Berliner Clubs KitKat, reagiert in einem Statement auf die Vorwürfe. Sie stellt klar, dass die Einlassentscheidungen nicht von Sicherheitsmitarbeiter:innen getroffen werden, sondern von den Veranstaltern der jeweiligen Partys. Die Sicherheitsangestellten sind für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltungen zuständig und haben keine Entscheidungsbefugnis über den Einlass. Krüger betont, dass die Mitarbeiter:innen im Sicherheitsbereich sehr heterogen sind und sich im Idealfall selbst mit den verschiedenen Party-Konzepten identifizieren können. Sie erklärt, dass es bisher keinen Anlass gab, diese Mitarbeiter:innen besonders zu überprüfen, aber dass sich dies nun geändert hat, um einem Generalverdacht entgegenzuwirken.
Das komplette Statement könnt ihr hier selbst lesen:
„KitKatClub: Die rechteste Tür der Stadt”? (die TAZ am 8.01.2024)
Die haben wir nicht und hatten wir nie. Wir haben überhaupt keine „Tür”, die mit Sicherheitsmitarbeiter/innen besetzt ist, wie die TAZ schreibt. Wer im KitKat Einlass findet, entscheiden die Veranstalter/innen der verschiedenen Partys nach ihrem Gutdünken. Entweder sie stellen sich selbst an die Tür (so wie ich seit 28 Jahren) oder sie beauftragen eine Person ihres Vertrauens, die die passende Auswahl für ihr Partykonzept trifft.
Die Sicherheitsmitarbeiter/innen haben eine andere Aufgabe.Sie sind für den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung zuständig. Sie weisen den Gästen die Wege, kontrollieren die Taschen & den jeweiligen Dresscode, gucken, dass an neuralgischen Punkten kein Stau entsteht, sichern die Notausgänge, kümmern sich um Gäste, die zu tief ins Glas geschaut haben, und rufen im Notfall den Krankenwagen. Wenn sich Gäste streiten, was bei uns ausgesprochen selten ist, versuchen sie zu schlichten. Im Zweifel wird dann auch jemand gebeten, den Club zu verlassen, wenn es an Nüchternheit und Einsicht mangelt.
Ein dankbarer und entscheidungsbefugter Job ist die Sicherheit also, bei uns, bestimmt nicht. Das Sagen haben die „Macher” der jeweiligen Nächte. Wie wählen wir unsere Mitarbeiter aus? Sehr oft bewerben sich Gäste direkt vor Ort um einen Job. Oder sind Bekannte/Freunde der Belegschaft. Wissen also, welchem Anspruch sie gerecht werden sollten und welche Vielfalt an Gästen sie erwartet. Im Idealfall sind sie selbst Teil der Szene und können sich mit den verschiedenen Party-Konzepten identifizieren. So ist das auch im Sicherheitsbereich. Dieser wird nicht, wie meist üblich, an eine „Firma” vergeben. Über die Jahre ist er mit dem Club mitgewachsen und -gewandert und sehr heterogen. Bisher gab es keinen Anlass, diese Mitarbeiter besonders zu überprüfen. Das hat sich nun geändert. Alleine schon, damit niemand einem Generalverdacht ausgesetzt wird, wie es die TAZ mit ihrem Titel suggeriert.
Und überhaupt: Uns zu unterstellen mit rechtem oder radikalem Gedankengut zu sympathisieren oder dieses im Club zu dulden, ist an Absurdität nicht zu überbieten. Das schließt unser Party-Konzept von vornherein aus. Wir sind vorwärtsgewandt und können mit rückschrittlichen Ideen so gar nichts anfangen. Die haben im KitKatClub nichts verloren. Wie so vieles, werden wir auch diesen „Sturm” in der „Saure Gurken Zeit” überleben!
2 Kommentare zu "KitKat: Statement zu Rechtsextremismus-Vorwürfen"
Das Statement finde ich persönlich ... brilliant. Es überzeugt in jeder Hinsicht.
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Das Statement finde ich persönlich ... brilliant. Es überzeugt sowohl sprachlich als auch menschlich.
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