Test: Howler Recorder + Streamer – mobiles DJ-Aufnahmegerät

Das niederländische Start-up Howler Audio bietet eine kompakte Recording- und Streaming-Lösung für DJs an und wurde über eine erfolgreiche Kickstarter-Kampagne realisiert. Der Hersteller verspricht gut klingende Aufnahmen, lange Akkulaufzeiten und eine einfache Kombination mit Computern, Tablets und Smartphones. Wir haben uns den Howler Recorder + Streamer schicken lassen und berichten über unsere Praxiserfahrungen.

Howler Recorder + Streamer

Wie der Name schon suggeriert, lassen sich mit dem Howler Recorder + Streamer DJ-Sets aufnehmen und streamen.  Sein robustes Aluminiumgehäuse misst 88 x 63 x 25 mm und wiegt 128 Gramm, sodass er bequem transportiert werden kann. Das Gerät kostet 199 Euro, ist im Webshop des Herstellers erhältlich und kommt mit einer 64 GB SD-Karte. Im Online-Shop des Herstellers gibt es folgende ergänzende Produkte: 

• Micro-SD-Karte, 
• USB-C-Kabel, 
• Android & iPhone 15 Pack 
• iPhone Pack

Ausstattung

Der Howler Recorder + Streamer verfügt auf der linken Seite über einen Cinch-Stereo-Eingang und eine USB-C-Buchse zum Laden und zum Datenaustausch. Dazu gibt es einen Schalter, mit dem das Aufnahmeformat (MP3 oder Wav) oder der Transfer-/Streaming-Modus gewählt werden kann.

Auf der rechten Seite befinden sich der Cinch-Stereo-Ausgang, ein Micro-SD-Kartenslot und ein Schalter zum Ein- und Ausschalten des Gerätes. Auf der Oberseite des schwarzen Kästchens sind LEDs zur Überwachung des Akkustatus und des Eingangspegels platziert. Außerdem befindet sich hier ein Taster mit integrierter LED, der den Aufnahmevorgang steuert.

Technische Details

Der Howler Recorder + Streamer bietet die Aufnahmeformate MP3 mit 320 kbps oder Wav mit 24 Bit und 48 kHz, das Streaming erfolgt mit 16 oder 24 Bit und 48 kHz. Gespeichert werden die Aufnahmen auf Class 10, UHS-I (U1) Micro-SD-Karten mit einer Kapazität von bis zu 256 GB, die als FAT32 formatiert sind.

Class-A2-Karten sowie SanDisk "Ultra"- und "Pro"-Karten werden nicht unterstützt. Der interne Akku ermöglicht einen Betrieb von bis zu 30 Stunden und eine Aufnahme von bis zu 20 Stunden. Zum Laden des Akkus benötigt man ein Netzteil, hier kann ein gewöhnliches Smartphone-Ladegerät genutzt werden.

Praxis

Die kleine, kompakte Box ist mobil oder stationär für verschiedene Zwecke nutzbar. Zum Aufnehmen oder Streamen von DJ-Sets wird der Howler am einfachsten per Cinch-Kabel mit dem Recording-Ausgang eines DJ-Mixers verbunden. Ist kein dedizierter Recording-Ausgang vorhanden, kann alternativ auf den Booth- oder Master-Ausgang ausgewichen und das Signal durchgeschleift werden.

Aufnahmen im Standalone-Modus

Für die Aufnahme im Standalone-Modus wird der Howler mit der mitgelieferten SD-Karte bestückt und das gewünschte Aufnahmeformat ausgewählt. Dabei ist zu beachten, dass die maximale Aufnahmedauer im unkomprimierten Wav-Format auf 3,5 Stunden begrenzt ist.

Bei Überschreitung wird die Aufnahme für ca. eine halbe Sekunde unterbrochen und danach automatisch fortgesetzt. Verantwortlich für diese Einschränkung ist die maximale Dateigröße von vier GB. Wer deutlich längere Aufnahmen plant, wählt die Speicheroption MP3, die Aufnahmen von bis zu 25 Stunden ermöglicht.

Die Aussteuerung der Signale erfolgt über das Sendegerät (Mischpult). Der Howler bietet für diesen Vorgang nur eine optische Kontrollmöglichkeit, aber keine manuelle Anpassung der Eingangspegel. In der Praxis hatten wir wenig Schwierigkeiten mit der korrekten Pegelwahl und mussten keine Übersteuerungen notieren, aber das ist natürlich auch ein wenig vom verwendeten Setup abhängig und wie gewissenhaft die Pegel an einem Mischpult gewählt werden.

Der Ladezustand des Akkus kann über eine LED kontrolliert werden. Dazu wechselt der Howler beim Laden die Farbe der Kontroll-LED von blau zu rot/grün. Leuchtet die LED abwechselnd blau und rot, kann noch knapp eine Stunde aufgenommen werden, ein leerer Akku wird durch rotes Blinken angezeigt. Eine Sicherheitsfunktion sorgt dafür, dass die Aufnahme automatisch gespeichert wird, bevor sich das Gerät ausschaltet.

Die auf der SD-Karte gespeicherten Aufnahmen können auf einen Computer übertragen werden, indem man die Karte in den SD-Karten-Slot eines Computers steckt oder Howler mit einem Computer verbindet und den Transfer-Modus aktiviert. Im letzteren Fall wird Howler als Laufwerk auf dem Computer angezeigt. Die Aufnahmen befinden sich in chronologischer Reihenfolge im Verzeichnis "Howler Recordings".

Alternative Aufnahmeoption

Wählt man am Howler den Streaming-Modus und schließt ihn an einen Computer oder ein mobiles Gerät an, lassen sich Aufnahmen von DJ-Sets auch direkt auf der Festplatte des Computers speichern.

Für unseren Test haben wir erfolgreich Probeaufnahmen mit der Software Audacity auf einem Mac und den Apps Garageband, n-Track und Recorder auf einem iPad gemacht. Aufgenommen werden kann mit 24 Bit und 48 kHz, wobei die Länge der Aufnahme von der Speicherkapazität des Computers bzw. des mobilen Geräts abhängt.

Streaming

Die im Streaming-Modus an den Computer gesendeten Audiosignale können natürlich nicht nur aufgezeichnet, sondern auch für das Streaming auf Social-Media-Plattformen verwendet werden. Dazu haben wir den Howler mit einem Computer verbunden und das kostenlose Streaming-Tool "Open Broadcaster Software" (OBS) installiert. In dieser Software kann der Howler als Audioquelle aktiviert und die Audiosignale können auf Plattformen wie Twitch, YouTube, Facebook, Instagram etc. gestreamt werden.

Zusatzkits

Der Howler ist mit einem USB-C-Anschluss ausgestattet. Aktuelle iPhone- und iPad-Modelle sowie Android-Geräte und Computer können mit einem entsprechenden USB-Kabel direkt angeschlossen werden. Wer sein mobiles Gerät parallel aufladen möchte, kann das Android & iPhone 15 Pack erwerben. Für ältere Apple-Geräte mit Lightning-Anschluss ist das iPhone Pack oder ein Camera Connection Kit erforderlich.

Alternativen

• Tascam DR-40X
• Reloop Tape 2
• IK Multimedia iRig Pro Duo I/O