Test: Akai MPX8

Test: Akai MPX8

Tests. 12. September 2013 | / 5,0

Geschrieben von:
Olaf Hornuf

Beim Akai MPX8 handelt es sich um einen mobilen Sample Player mit acht Pads, der Sounds vom internen Speicher oder einer SD-Card abspielt. Im Prinzip das, wonach immer mal wieder DJs fragen, die ihr Set preiswert und computerfrei mit irgendwelchen Sirenen, Shouts, oder sonstigen Klangschnipseln bereichern wollen. Die bisherigen Lösungen datierten aus früheren Jahren (z.B. Yamaha SU10/Akai S20) und haben für die heutigen Ansprüche zu wenig Speicherkapazitäten, sind auf dem deutschen Gebrauchtmarkt selten (Boss Dr. Sample) oder mit Features überladen (z.B. Roland SP555). Der MPX8 liegt dazwischen: Ausreichend Features, ausreichend Speicher und moderne Bearbeitungsmöglichkeit per Editorsoftware.

Details

Das alles neu, für unter 100 Euro. Wie angesprochen liegen die Dimensionen des Gerätes, mit kompakten 30x10x3cm etwas über denen eines LPD8 oder Korg Nano.  Wie diese sendet auch der MPX8 Daten per USB an einen Rechner oder mittels beiliegendem Adapter per klassischen MIDI-Buchsen an andere Geräte. Hauptsächlich aber soll der MPX8 Samples wiedergeben. Zu diesem Zweck verfügt er auch über einen Mainoutput als Klinkenpaar. Das gleiche Signal liegt zudem noch an einem Miniklinkeausgang an, die Spannungsversorgung erfolgt über ein USB-Netzteil.

Die acht Pads sind anschlagdynamisch und jeweils 2,5x2,5cm groß. Der momentane Zustand wird über drei verschiedene Farben visualisiert (orange = Sample geladen, grün = Sample spielt, rot = Sample wird bearbeitet). Die Parameter Name, Tune, Kit etc werden in einem gut lesbaren Display dargestellt. Ein kleines Data-Wheel und vier Buttons ergänzen das schlicht gehaltene Layout und ermöglichen Steuerung und Anwahl der Parameter. Vorteilhaft, und damit ein Kritikpunkt vorab, wäre eine Pushmöglichkeit am Wheel, um die Auswahl zu bestätigen. So, wie es jetzt ist, werden schon beim scrollen Daten geladen, was durchaus zeitraubend sein kann.

Ab Werk kommt der MPX8 mit acht Kits im internen Speicher, hauptsächlich Drumsounds, aber auch einige Bass-Samples oder Effekten. Einzelne Samples (bzw. Pad-Reaktionen) können direkt über die Hardware angepasst werden (Tuning, Reverb, Trigger als Hold, Loop oder One Shot, Level, Panorama, MIDI-Note). Mitunter macht sich die beschränkte Abstufung von neun bzw. zehn Schritten bemerkbar. So sind z.B. bei Tune, von Null ausgehend, nur +4 und -4 Stufen möglich, womit sich die Originaltonhöhe  lediglich um vier Halbtöne ändern lässt.

Praxis

Interessant wird es bei den eigenen Samples. Diese müssen in 16bit Stereo WAV vorliegen. Medium für den Sampletransfer ist eine SD-Card, auf dieser können maximal 512 Dateien gespeichert werden. Bis hierhin ist die Größe der Samples bzw. Kits noch einerlei. Den MPX8 Pads können dann aber gleichzeitig nur maximal Samples von bis zu 30 MB zugewiesen werden.  Zudem ist zu beachten, dass die Samplegröße beim Laden in den MPX8 aufgerundet wird, ein 2,1MB Sample von der Karte wird bspw. zum 3MB Sample.

Hilfe bei der Vorbereitung von Sounds und Kits leistet ein für Mac und PC bereitgestellter Editor. Intuitiv hätte ich mir ein Drag`n Drop der Samples direkt auf die, im Slot der MPX8 befindlichen, und via USB mit dem Rechner verbundenen SD-Card gewünscht, was aber leider nicht funktioniert. Erst wenn die Karte im Reader meines Rechners steckt, wird sie als Datenträger erkannt und kann im Editor ausgewählt werden. Für diesen Vorgang stehen dann zwei Möglichkeiten (drag SD card here/select SD) zur Verfügung. Ein Drag`n Drop der Samples direkt auf die grafisch dargestellten Pads ist aber weiterhin nicht möglich.

Dabei wäre das sehr praktisch - noch praktischer wäre es, wenn dabei jegliches Ausgangsformat gleich ins benötige Format gewandelt würde. Vielleicht kommt das noch. Bisher bleibt nur der Weg die Samples aus dem Quellordner auf die Karte zu kopieren. Aber selbst dann finde ich keine Lösung die Samples von der Karte über den Editor den Pads zuzuordnen. Sollte das wirklich nur über direkt am MPX8 gehen und mit dem Softwaretool lassen sich nur Kits und Parameter editieren? Denn diese lassen sich am Editor laden, bearbeiten und speichern. Fazit dazu: Der Editor bleibt vorerst weit hinter den Erwartungen zurück.

Zurück zur Hardware. In der Praxis spielen sich die Pads sehr gut und die Grundfunktionen des kompakten Gerätes sind einfach zu erfassen. Die Einbindung einer SD-Card ist zeitgemäß, aber - wie festgestellt - noch ausbaufähig. Das betrifft auch den Editor. Stichworte: Cardreader und Drag`n Drop. Pluspunkt ist die MIDI-Funktionalität inklusive der mitgelieferten 5-Pol Adapter. Insgesamt das richtige Gerät für die computerlose Begleitung eines Live- oder DJ-Sets, wobei ich eine, hier nicht vorhandene Tempoanpassung der Samples/Loops für essentiell halten würde. Die Zielgruppe ist da, in den letzten Jahren gab es nicht wenige Fragen nach einem solchen Sample-Player.

Preis: 99,00,- EUR
Mehr Informationen auf der Akai-Website.

Veröffentlicht in Tests und getaggt mit 5Pol MIDI , Akai , controller , klassisches MIDI , Midi , MPX8 , pad controller , sample player , usb

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