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ALLEN & HEATH - Xone:DX

ALLEN & HEATH - Xone:DX

Archiv. 12. Oktober 2009 | / 5,0

Geschrieben von:
Olaf Hornuf

Xone DX Alex hat den ITCH - Vierdeckcontroller aus edlem, englischen Hause einem Langzeittest unterzogen. Hier sein Bericht.   

 

Lang ersehnt und dann endlich da, mein Xone:DX von Allen & Heath. Ich muss gestehen, bei diesem Kauf bin ich Salection untreu gewesen. Ich habe den DX als B-Ware über Ebay ergattert. Nun denn, damit Salection auch was von meinem Kauf hat, hier meine Erfahrungen.

Zum Einstieg die groben technischen Daten:
Der Xone:DX ist ein MIDI Controller, der speziell für den Einsatz mit vier Decks in SERATOs Software ITCH designt wurde. Er besteht aus einer Mixersektion mit vier Kanalzügen, zwei Effektsektionen und zwei (Dual, also doppelt nutzbaren) Deck Simulatoren. Eine integrierte Soundkarte bietet insgesamt 20 Kanäle und arbeitet mit 24-Bit/96kHz. Es gibt zahlreiche Ein- und Ausgänge, auch digitale, sowie Inputs mit Phonopreamps. Die Verbindung zum Rechner läuft über USB 2.0. Insgesamt kann der DX bis zu 168 verschiedene MIDI Signale versenden. Geliefert wird das ganze mit dem schon erwähnten ITCH von SERATO.
Genug der Theorie, auf geht’s zum praktischen.

Die Inbetriebnahme und Betrieb:
Der Lieferumfang besteht aus dem Netzteil, der Software (ITCH), USB-Kabel und Handbüchlein. Des Weiteren gibt’s noch den obligatorischen Sticker dazu. Die Verkablung ist kein Problem. Dabei fällt positiv auf: es gibt einen separaten Ausgang für die Booth, also den Monitor. Master- und Booth Ausgang sind individuell regelbar. Wobei dazu gesagt sei: Der Masteroutput lässt sich symmetrisch über XLR oder unsymmetrisch per Cinch an die Anlage oder, bei Bedarf, an einen weiteren Mixer anschließen.

ITCH ließ sich ohne Komplikationen installieren und schon konnte es losgehen. Eigentlich bin ich ja Traktor Fetischist, aber von dem aufgeräumten Aussehen von SERATOs Software war ich doch sehr angetan. Die vier Decks nehmen auf dem 13“ Monitor meines MacBooks kaum Platz weg und trotzdem sind alle Funktionen, die man braucht, direkt sichtbar.

Songs lassen sich schnell über einen Endlos-Encoder auf der Mitte der Geräteoberfläche laden, wie man das ja von den meisten Controllern gewöhnt ist. Alle Fader und Potis fühlen sich sehr wertig an. Die Bedienung ist eigentlich selbsterklärend. Alle Steuerelemente sind mit UV-aktiver Farbe beschriftet und spiegeln die Funktionen von ITCH wieder. Möchte man andere Mappings nutzen, so ist dies unter ITCH (soweit ich weiß) nicht möglich. Der DX ist allerdings mit anderen DJ-Programmen einsetzbar, z.B. mit Traktor. Dafür lassen sich eigene Overlays ausdrucken. Vorlagen findet man auf der Homepage von A&H. Ist ein Track erstmal geladen, so blinkt das Deck auf. Da über die zwei Deck-Simulatoren insgesamt vier Decks angesteuert werden, sind diese farblich markiert und lassen sich über den Layer-Button umschalten. Der linke Simulator (das linke Wheel) steuert in der Software Deck 1(rot) und 2(grün) und der rechte (das rechte Wheel) Deck 3 (rot) und 4 (grün). Nützlich: Hört man über den Mixer ein Deck vor, schaltet der Simulator automatisch auf eben dieses um.

Die Cue und Play Taster reagieren schnell und genau. Direkt darunter gibt es jeweils vier Hot-Cue Buttons. Diese reagieren nicht ganz so exakt, aber wenn man sich erstmal dran gewöhnt hat, dann sind auch diese gut nutzbar. Jeder Hot-Cue zeigt mit einer LED an, ob er grad belegt ist oder nicht. Ist er es nicht, so lässt sich - klassisch - durch einmaliges drücken an der Stelle, wo der Track gerade ist, ein neuer Cue-Punkt setzen. ITCH verfügt über zwei Effekteinheiten, welche sich natürlich auch über den DX ansteuern lassen. Das geht alles relativ flüssig von der Hand und nach kurzer Eingewöhnungszeit lässt sich das auch fast blind bedienen.

Die Loop Sektion funktioniert ähnlich. Mit einem Endlosencoder bestimmt man die Länge des Loops und schaltet ihn dann auf aktiv. Oder man wählt die In- und Outpoints, manuell, durch das drücken auf die dafür vorgesehenen Buttons. Gefällt die Genauigkeit des Loops nicht, lassen sich die In- und Outpoints mithilfe des Jogwheels auch noch verändern. Man kann den Loop auch mit den Move-Buttons über den Track „springen lassen“.  Eines fiel jedoch auf: Der Encoder für die Loops war am Anfang nicht genau. So konnte es sein, dass man von einem ¼ Loop mal schnell zu einem 1/32 sprang. Seit dem neuesten Firmware Update ist dies aber behoben.

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Mehr Informationen

Im Video: Ein kleiner Härtetest. 🙂

Der 1.“Clubeinsatz“:
Nun, wenn man ein neues Spielzeug hat muss man es ja auch rumzeigen. Da wir im Partykeller meiner Kirchengemeinde grad die gesamte Beleuchtung von einem selbstgebauten Lichtcomputer auf DMX umgestellt haben, dachten wir uns: „Das muss gefeiert werden.“ Gesagt getan. Fünf DJ-Setups in unsere kleine Booth, nebeneinander, reinzuquetschen war da gar nicht so einfach. Aber es hat gepasst. Das Desaster folge auf dem Fuße. Nach ca. zwei Stunden auflegen beschloss ITCH, dass es nicht mehr funktionieren möchte. Dementsprechend zickte auch der DX rum und wurde nicht mehr erkannt. Alle Lampen leuchteten und nichts ging mehr. (Anmerkung Ole: Kenn ich. "Alle Lampen an" sagt auch mein Hamburger Kumpel Arne,wenn gar nichts mehr geht ... so pegeltechnisch. :)) Nach einer Stunde vom Strom nehmen (der DX hat keinen An- und Ausschalter) wurde der DX dann wieder von ITCH angenommen und es wurde ein Firmware-Update durchgeführt. Seitdem läuft alles reibungslos. Ausnahme: letztens hat ITCH im laufenden Betrieb angefangen ein Firmwareupdate zu machen. Dadurch wurde die Wiedergabe gestoppt. Das hab ich jetzt verhindert, indem ich während des Auflegens dem Laptop das Internet kappe. Seitdem läuft alles ohne Probleme. (Anmerkung Ole: Eine der güldenen Regeln! ... mich wundert aber, dass ITCH eigenmächtigt nach Updates sucht ... ungewöhnlich, SSL macht das nur auf direkten Befehl)

 

Fazit:
Wer eine All in One Lösung für vier Decks sucht, und wem die Software zusagt, der sollte besonders beim aktuellen Preis ( 779 Euro) zugreifen. Einen Vergleich zum S4, wie oft gewünscht, kann ich nicht liefern, da ich den noch nicht in den Händen hatte. Meiner Meinung nach sollte man sich beide mal angucken und schauen, was einem mehr zusagt. Mir persönlich gefällt der DX allein vom Aussehen her besser, da er aufgeräumter wirkt. Das ist jedoch Geschmackssache. Ein Manko hat der DX noch: Im Traktorbetrieb kann man die Master LEDs nicht wirklich Ernst nehmen. Diese zeigen nur einen Mischmasch der Cue Mixes an und nicht den wirklichen Master-Out. Das liegt, laut A&H, an Traktor. (Anmerkung Ole: Könnte daran liegen, dass die ITCH Controller nicht über Software, sondern direkt über die Hardware mixen. In Traktor hingegen findet der Vorgang in der Software statt und wird nur über die Hardware gesteuert. Wir haben mal Atty befragt und warten auf Antwort).

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