Amazon, der größte Online-Versand der Welt, bringt mit dem DeepComposer ein Keyboard heraus, das mittels künstlicher Intelligenz automatisiert Songs erschaffen kann.
Das Projekt fällt unter Amazons Web Service Sparte (AWS) und kommt in Form eines auf den ersten Blick handelsüblichen kompakten MIDI-Keyboards. Einfach an den Rechner angeschlossen, füllt es kurze und einfache Melodien zu komplexen Kompositionen auf. Sobald eine Melodie eingespielt wurde, kann der User zwischen verschiedenen musikalischen Stilen wie Rock, Pop, Jazz oder Klassik auswählen und der Rest des Songs wird automatisch um passende Spuren aus Schlagzeug, Bass und Begleitung ergänzt. Das alles passiert quasi in Echtzeit via Cloud, in der dann via Generative AI, eine Art Machine Learning, aus der eigenen Melodie der gesamte Titel errechnet wird.
Laut Amazon ist für die Erstellung von Songs via DeepComposer keinerlei musikalisches Wissen notwendig, das macht das Keyboard ideal für absolute musikalische EinsteigerInnen. Gleichzeitig richtet sich AWS damit aber auch an ProgrammiererInnen, die mittels zur Verfügung gestelltem Code und Trainings-Infos künftig eigene Genres und Stile ergänzen können. Das ist bei den bis jetzt noch relativ unspektakulären Ergebnissen (siehe unten angefügtes Video, ab Minute 5) auch sinnvoll und wird den Funktionsumfang künftig dann wohl auch extrem bereichern.
AWS DeepComposer kann derzeit nur in den USA vorbestellt werden und kostet dort 99 USD. Das ebenso benötigte dazugehörige Programm, die "Konsole" wird es im Abo geben, die ersten 12 Monate sind dabei kostenfrei.
AWS fiel zuletzt in der Musikszene eher negativ auf. Auf dem von der Amazon Tochter ausgerichteten Intersect-Festival wurden KünstlerInnen gebucht, für die während der Vertragsunterzeichnung nicht ersichtlich war, dass die Veranstaltung in Zusammenhang mit dem Online-Giganten steht. Nachdem zunächst The Black Madonna ihren Auftritt medienwirksam absagte, forderten in der Folge noch etliche weitere Musikschaffende mittels einer Petition einen Boykott des Festivals. AWS hat in den USA bei der Speicherung biometrischer Daten eine einflussreiche Position inne und wird unter anderem vom U.S. Immigration and Customs Enforcement (ICE) und Homeland Security genutzt.
Dem ICE wiederum wird vorgeworfen, durch seine Praktik der automatischen Gesichtserkennung Racial Profiling zu betreiben und somit die Diskriminierung von Migranten zu fördern. Auch umstritten sind DNA-Proben, die die Vollzugsbehörde von minderjährigen Einwanderern nimmt.
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1 Kommentare zu "Amazon bringt Keyboard mit künstlicher Intelligenz heraus"
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