Stellt euch mal vor ein Musikstück komplett im Browser zu produzieren. Vor gar nicht so langer Zeit wäre man für diese Vorstellung belächelt worden – Amped Studio 2 macht es aber bereits jetzt möglich. Diese DAW läuft komplett im Browser und hat sogar Plug-ins. Während die erste Version noch ein zaghafter Schritt Richtung Neuland war, hat sich bei der Versionsnummer 2 schon einiges getan. Ist das die Zukunft der Musikproduktion?
Amped Studio 2 gibt uns gerade einen Vorgeschmack auf das, was in schon naher Zukunft Standard sein könnte. Dann wird es vielleicht ganz normal sein, einen Track online im Browser aufzunehmen, abzumischen und zu mastern. Ok, das mit dem Mastern ist ja jetzt schon etabliert – es fehlt also nur noch der Rest. Mit dem passenden Browser können wir heute schon ausprobieren, wie da der gegenwärtige Stand der Dinge ist.
Google Chrome ist notwendig, um Amped Studio 2 zu starten. Der Code der Online-DAW wurde komplett nach WebAssembly portiert, was für eine optimale Performance sorgt. Noch sieht die Workstation im Vergleich zu den etablierten Offline-Varianten sehr abgespeckt aus. Trotzdem ist schon einiges möglich. Das Aufnehmen und Abspielen von Audio und MIDI funktioniert bereits gut. Automationen gehen ebenfalls, wenn auch nur im eingeschränkten Maße.
Tatsächlich gibt es mit WAM jetzt auch ein eigenes Format für Plug-ins. Viel Auswahl gibt es da aktuell noch nicht, das könnte sich aber bald schon ändern. WAM – kurz für „Web Audio Module“ ist Open Source. Alleine schon aus diesem Grund können wir da weitere Entwicklungen erwarten. Die paar WAM-Plug-ins, die es gegenwärtigt gibt, sind in erster Linie Umsetzungen von bereits bestehenden Freeware-Synthesizern und Effekten. Dexed und OBXD zum Beispiel. Beide sind hier ebenfalls kostenlos. Es gibt aber auch schon ein kommerzielles Plug-in. Augur ist eine Emulation des Prophet VS. Für die virtuellen Klangerzeuger und Effekte wurde eine eigene Website eingerichtet. Auf wam.fm kann man jetzt regelmäßig nach neuen Veröffentlichungen Ausschau halten.
Ein paar Funktionen von Amped Studio 2 sind wirklich schon sehr lecker. Die Entwickler AmpTrack Technologies haben nämlich mal die App HumBeatz für Android und iOS entwickelt. Mit diesem Tool kann man Melodien „einsummen“ oder Rhythmen „beatboxen“ und dann in MIDI verwandeln. Diese Möglichkeit gibt es auch in Amped Studio 2. Da ist schon ein gewisser Spaß-Faktor integriert.
Die meisten Funktionen von Amped Studio 2 könnt ihr kostenlos ausprobieren, ein paar Extras sind Abonnenten vorbehalten, die 4,99 US-Dollar im Monat bezahlen. Wer jetzt sofort loslegen will, sollte der Website von Amped Studio 2 mal einen Besuch abstatten.
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