Dass Behringer Produkte anderer Firmen als Vorlage nimmt, um darauf aufbauend ein eigenes fast baugleiches Gerät für einen Bruchteil des Preises herauszubringen, ist nicht erst seit den Ankündigungen des 808-Klons oder des MS-101 bekannt. Schon der enorm erfolgreiche und fast überall ausverkaufte Model D hat gezeigt, dass die polarisierende Firma offensiv mit den Konzepten anderer zu günstigeren Konditionen wirbt und die vollmundigen Versprechen auch halten kann. Der nächste Vorstoß zielt jetzt erstmals auf einen bisher unerschlossenen aber dafür vielversprechenden Markt: Den der Modularen Synthesizer.
Basierend auf dem Konzept des berühmten System-100 Synthesizers von Roland sind im April 2018 erstmals die Klon-Pläne dazu von Behringer aufgetaucht. Das war insofern schon überraschend, als das Roland selbst seinen Klassiker als 'System-500' wieder neu und in digital aufleben lässt, man begibt sich also in eigentlich schon von der Konkurrenz abgesteckte Bereiche. Doch der nun vorgestellte Prototyp und der damit einhergehende Preis zeigen, dass Behringer den Wettbewerb nicht scheut: Die angekündigten Module im Eurorack-Format werden einem Statement von Uli Behringer zufolge zwischen 49 und 99 USD kosten und und liegen damit bei nur einem Drittel des Preises der direkten Konkurrenz von Roland die ca. 300 EUR betragen.
Die bis jetzt fertigen Prototypen sind ein VCO, ein VCF und ein VCA, fünf weitere sind laut dem Firmenchef kurz davor für weitere Tests bereit zu sein. Über die einzelnen Module von Roland hinaus möchte Behringer aber auch noch eigene Entwicklungen mit einbringen, die Rede ist von insgesamt fast 40 verschiedenen Variationen in den nächsten zwei Jahren. Spannende Zeiten also weiterhin für alle die sich mit Synthese beschäftigen und denen die teilweise astronomisch hohen Preise für Synthesizer-Klassiker bisher einen ganzen Kosmos an möglichen Klängen verschlossen haben.
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