Die ersten Gerüchte dazu kamen bereits Ende 2017 an die Öffentlichkeit: Behringer hat vor den MS-20 von Korg zu klonen. Jetzt ist ein erstes Bild aufgetaucht, was die Replik des beliebten Mono-Synths zeigt.
Wenige Synthesizer haben ein so nachhaltiges Bild von elektronischen Instrumenten geformt wie der MS-20 von Korg. Der Sound des von 1978-83 gebauten Analogsynthesizer wird als dreckig und roh empfunden, das Filterverhalten wurde darum etliche Male nachgeahmt, so kann beispielsweise auch in Ableton ein solcher unter den Filter-Presets gefunden werden. Viele Künstler der 80er Jahre ließen sich vom MS-20 inspirieren, Jean Michel Jarre und Depeche Mode sind hier unter anderem zu nennen.
Aber auch heutzutage, gerade im Zuge des immer noch stattfindenden Analogrevivals, taucht der MS-20 immer noch in unzähligen Produktionen auf, ein Grund dafür, dass Korg ihn 2013 als MS-20 Mini neu auflegte. Ein wenig verwundernd wirkt es dann, dass Behringer ihn nun reproduzieren möchte: Das firmeneigene Kredo beim Klonen von Klassikern sei ja schließlich nicht zum unwesentlichen Teil auch, dass man Instrumente, die nur noch zu schwindelerregenden Preisen gebraucht erhältlich sind, einer breiteren Masse zugänglich machen wolle, die sich Vintage-Synthesizer ansonsten nicht leisten kann.
Hier denkt man dann zunächst an Geräte wie die TR-808, die bei eBay schon mal gerne 4000 EUR kosten kann, als Behringer-Klon aber voraussichtlich für ca. 300 erhältlich sein wird. Der MS-20 Mini hingegen ist aktuell noch auf dem Markt und kostet 549 EUR, man muss ihn also niemandem zugänglich machen. Das kann man jetzt entweder als unfeinen Move interpretieren oder Behringer dafür loben, dass sie ihren Job besser machen und hochwertige Geräte – als solche haben sich Model D und Neutron bspw. herausgestellt – günstiger als die Konkurrenz anbieten können.
Zumindest ist jetzt schon einmal eine erste Abbildung des sogenannten K20 aufgetaucht. Hier wird ersichtlich, dass das Layout des originalen MS-20 eins zu eins übernommen wurde. Als Ergänzung ist noch ein kleines Display zu erkennen, ebenso wie eine nun auf der Vorderseite angebrachte MIDI-Buchse. Da Behringer seine aktuellen Synths auch für den Einsatz im Eurorack auslegt, fehlt natürlich die Klaviatur.
Ein Veröffentlichungsdatum ist zum Behringer K20 noch nicht bekannt, die Firma hat noch einige weitere Repliken und Produkte wie die RD-808, Crave und MS-101 in der Pipeline. Auch der aktuelle Preis ist noch nicht bekannt, wird jedoch aller Wahrscheinlichkeit mit 299 EUR sehr günstig ausfallen.
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