Behringer überraschte uns am Wochenende mit der Veröffentlichung der RD-6. Die silberne Kiste ist ein Klon der Roland TR-606 – eine Drummachine, die nie so berühmt wurde wie die großen Geschwister 808 und 909. Trotzdem hat die 606 einen großen Beitrag für die Geschichte der elektronischen Tanzmusik geleistet. Acid House hätte ohne die silberne Box bestimmt anders geklungen. Berhinger verpasst der RD-6 im Vergleich zum Original ein paar sinnvolle Updates, hat aber auch ein paar Sachen verschlafen.
Nicht nur der Look des Klassikers ähnelt der TB-303. Tatsächlich sind der Bass-Synthesizer und der Drumcomputer bei vielen Acid House Tracks im Verbund zu hören, neben der ebenfalls sehr populären TR-707 und natürlich den Legenden 808/909. Aber auch Aphex Twin, Moby, Autechre oder Mr. Oizo bedienten sich bei den Analog-Sounds der TR-606.
Behringer hat den analogen Signalpfad natürlich beibehalten, schließlich soll die RD-6 möglichst genauso klingen, wie das Original. Trotzdem hat sich das Unternehmen die Freiheit für ein paar Upgrades genommen. Die TR-606 musste mit den sieben Drum-Sounds Kick, Snare, High und Low Tom, Closed und Open Hi-Hat sowie Cowbell auskommen. Gerade für Dance-Produktionen fehlt da eine Clap. Die hat Behringer von der sehr ähnlich klingenden Boss DR-110 "geklaut" und das Repertoire damit auf insgesamt acht Sounds hochgeschraubt.
Neben einem Master-Ausgang, bekommen die genannten Drums einzelne Ausgänge im Miniklinken-Format. Die zwei Toms und Hi-Hats müssen sich jeweils einen gemeinsamen Ausgang teilen.
Ein weiteres Upgrade betrifft die Konnektivität. MIDI Ein- und Ausgang plus USB sind neu und bei modernen Klonen natürlich ein Muss. Auf der Oberseite stecken die zusätzlichen Miniklinkenbuchsen für Sync In und Out sowie die wie beim Original vorhandenen LT und HT Trigger-Ausgänge. Und auch die Start/Stop-Trigger-Buchse findet sich hier wieder.
Genau wie bei der TD-3 steckt hier eine Distortion-Schaltung drin, die den Sound ein bisschen aufpeppen kann – bei meiner TD-3 aber eigentlich nie zum Einsatz kommt. Trotzdem ein schöner Bonus!
Anscheinend wurde der interne Sequencer etwas erweitert und erlaubt nun bis zu 64 Steps.
Dem Video nach zu urteilen, ist das Tuning der einzelnen Drums nicht möglich. Das ist eine verpasste Chance, denn damit wäre die RD-6 noch ergiebiger. Vielleicht ist diese Option noch irgendwo versteckt, in dem Video kann ich aber beim besten Willen keinen Hinweis entdecken. Eventuell baut Behringer diese Möglichkeit in ihre SynthTool-App ein, die ich euch übrigens wärmstens empfehle – gerade für die TD-3 ist die App extrem praktisch!
Was wissen wir noch nicht? Den Preis, der hoffentlich unter 200 Euro liegt. Wann die RD-6 veröffentlicht wird, ist ebenfalls noch nicht bekannt. Lange müssen wir aber bestimmt nicht warten.
Mehr Infos gibt’s bestimmt schon bald auf der Website von Behringer.
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