Die Clubcommission Berlin hat in einem Pressestatement auf die besorgniserregende wirtschaftliche Situation aufmerksam gemacht. Den Clubs droht aufgrund steigender Kosten und fehlendem Rückhalt die Puste auszugehen. Zuletzt hatte bereits das Mensch Meier sein Aus angekündigt.
Gute Nachrichten für die Clubkultur findet man in letzter Zeit eher selten. Auf Corona-Jahre folgte die Energiekrise und eine hohe Inflation. Derzeit fehlt es an allen Ecken und Enden an Geld und sowohl für Betreiber:innen als auch für Besucher:innen wird das Cluberlebnis zum Luxusgut. Dazu kommt ein Sparkurs, der sowohl im Bund als auch im Land innerhalb der Kultur für Unmut sorgt. Die Clubcommission Berlin hat deswegen in einem Pressestatement auf die Lage der Clubs aufmerksam gemacht, denen bald schon die Puste ausgehen könnte.
"Mit großer Sorge betrachten wir die aktuellen Entwicklungen. Wir brauchen Schutz und Förderung und das am besten heute und nicht erst morgen. Kommt keine Unterstützung, besteht die Gefahr, dass Berlin eine durchschnittliche Stadt ohne Glanz wird. Wirtschaftlich wäre das im Kulturbereich eine Bankrotterklärung!“, so Marcel Weber, Vorsitzender der Clubcommission Berlin und Geschäftsführer des SchwuZ. Das Clubmonitoring vom September zeigt alarmierende Zahlen. So melden die Clubs einen durchschnittlichen Rückgang der Besucherzahlen von 20 Prozent und 73 Prozent der Befragten vermelden erhebliche Umsatzrückgänge. 89 Prozent sprechen von einem wirtschaftlichen Druck durch gestiegene Kosten. Notwendige Baumaßnahmen in Richtung Klima- und Lärmschutz seien so kaum bis gar nicht zu stemmen.
Das Mensch Meier hat bereits als einer der größeren Clubs sein Aus verkündet. Die RE:MISE muss ebenfalls schließen, weil der Eigentümer die Immobilie anderweitig nutzen will. Dazu kommt der geplante Ausbau der A100, der momentan den Fortbestand von zahlreichen weiteren Clubs bedroht. Die Clubcommission bemängelt deswegen einen fehlenden Rückhalt der neugewählten Schwarz-Roten Regierung. “Die im Bundestag beschlossene Anerkennung von Clubs als Kulturorte lässt leider immer noch auf sich warten - darauf machen wir mit der Kampagne Clubs are Culture aufmerksam. Währenddessen wird auch die wirtschaftliche Lage immer prekärer. Ohne den Ausbau von clubkulturellen Förderstrukturen wird es zukünftig keine Bühnen mehr für Nachwuchskünstler:innen oder genre-experimentelle Formate geben", so Pamela Schobeß, Betreiberin des Gretchen und Politische Sprecherin des Bundesverbands LiveKomm.
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