Berlin: Dimitri Hegemann will Mall of Berlin zum Kulturzentrum umwandeln
© Marie Staggat

Berlin: Dimitri Hegemann will Mall of Berlin zum Kulturzentrum umwandeln

News. 19. März 2025 | / 5,0

Geschrieben von:
Simon Ackers

Im Tagesspiegel schreibt Dimitri Hegemann in einem Gastbeitrag über seine Vorstellungen von Berlins Zukunft. Unter anderem bringt er einen Wandel der Mall of Berlin zu einem großen Kulturzentrum ins Spiel.

Wie eine Stadt gestaltet wird, ist auf vielen Ebenen ein andauerndes Streitthema. Dabei geht es nicht nur um das brisante Thema bezahlbaren Wohnraum, sondern auch um das öffentliche Leben und welche Flächen kommerziell oder für Kulturorte genutzt werden. Im Tagesspiegel gibt es derzeit eine Reihe an Gastbeiträgen, in denen Persönlichkeiten der Stadt über ihre Vision 2030 reden und dabei war auch Tresor-Gründer Dimitri Hegemann dabei.

Hegemann ist seit der Wende Clubbetreiber in Berlin und hat somit mehr als 30 Jahre Wandel in der Stadt miterlebt. Fest verankert ist aber noch immer sein Gedanke, der damals auch die Zeit der Techno-Musik nach dem Mauerfall geprägt hat: Das Erobern und die Bevölkerung von Leerstand und Freiflächen durch junge kreative Kulturschaffende. Und diese gibt es immer mehr, so Hegemann in seinem Beitrag.

Besonders geht der gebürtige Werler auf die Mall of Berlin ein. Shoppingzentren sind seit dem Onlinehandel immer mehr zu Relikten vergangener Zeiten geworden und gleichen heutzutage eher Lost Places als pulsierende Oasen des Einzelhandels. Höchste Zeit also, diese großen Flächen neu zu denken.

"Statt sterbender Shoppingmalls und großer Kaufhäuser braucht Berlin Orte für Kunst, Kultur, Innovation und junges Unternehmertum und Wohnen", ist Dimitri Hegemanns Kernaussage und die Mall of Berlin sei mit ihrer derzeitigen Struktur perfekt dafür geschaffen. Dort könne ein Kreativzentrum mit Clubs, Ateliers, Studios, Agenturen und weiteren Branchenunternehmen entstehen.

Hegemanns Ideen sind nicht neu und völlig aus der Luft gegriffen, denn die Bevölkerung von Leerstand wird zunehmend zu einer wachsenden Aufgabe für die Städteplanung. Ob eine so prestigeträchtige Lage wie die Mall of Berlin ausgerechnet zu einem bezahlbaren Kulturort ohne wirtschaftlichen Druck wird, darf allerdings bezweifelt werden. Dennoch müssen solche Ideen dringend eingebracht werden und Teil unseres Lösungsdenkens werden. Zumal die Gegend sich derzeit in einem Zustand aus gescheitertem Investorenkonzept und unattraktiven Bürokomplexen befindet. Demgegenüber stehen Kulturorte wie die Philharmonie, das Konzerthaus, die Denkmäler für die Opfer des Nationalsozialismus und der Beginn des Tiergartens. Diese Gegend mit einem großen Kulturzentrum zu beleben und zu einem Ort zu machen, an dem man tatsächlich gerne verweilt, erscheint da eine attraktive Idee. Im Zweifel wird sich die Stadt aber auch in den nächsten zehn Jahren lediglich darüber streiten, ob man Fahrradpoller in die Friedrichstraße stellt oder doch mehr Parkplätze die Lösung für alles ist. Den Gastbeitrag von Dimitri Hegemann findet ihr hier

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