Drug Checking ist seit mittlerweile zwei Monaten kostenlos, anonym und legal in Berlin möglich und erfreut sich großer Beliebtheit. Aktuell werden wöchentlich ca. 47 Proben entgegen genommen, zu viele für die drei Teststellen. Rund 380 potenziell Nutzende mussten deshalb schon abgewiesen werden.
Psychoaktive Substanzen wie z.B. Cannabis, Ecstasy, Speed, Koks und LSD werden in den Beratungsstellen der Trägergemeinschaft Vista, Fixpunkt und der Schwulenberatung Berlin auf ihre Zusammensetzung und Reinheit überprüft. Wenn Laboranalysen auf Beimischungen unbekannter Stoffe, Verunreinigungen mit bekannten Substanzen oder zu hohe Dosierungen stoßen, werden Warnungen auf der Projektwebsite ausgelistet. Die Warnquote der abgegebenen Proben schwankt zwischen 30 und über 50 Prozent.
Das Angebot richtet sich sowohl an suchtkranke Menschen, die täglich konsumieren, als auch an Partygänger, die nur zum Feiern gehen am Wochenende Drogen nehmen. Begleitend zur Analyse der Substanzen wird eine Konsumberatung angeboten, die zur bewussteren Entscheidungstreffung anregen und Risiken, die mit jedem Konsum einhergehen, minimieren soll.
Schon drei Wochen nach Anlauf des Routinebetriebs gab ein Sprecher der Senatsverwaltung bekannt, dass die Nachfragen die Kapazitäten der drei Träger deutlich übersteigen. Der Hohe Andrang zeigt, dass Angebote für ´safer use´ wohlwollend angenommen und genutzt werden. Die Daten helfen außerdem dabei, Konsumverhalten und sich entwickelnde Trends zu beobachten und frühzeitig vor gefährlichen Schwarzmarkt-Produkten zu warnen.
Gesundheitssenatorin Ina Czyborra gab an, dass eine Evaluierung des Projekts schon in Vorbereitung sei. Erweiterung und Ausbau der Teststellen werden in naher Zukunft allerdings nicht stattfinden.
Im Jahr 2008 wurde eine Datenbank mit den europäischen Drogenkontrolldiensten, die so genannte Trans-European Drug Information, eingerichtet. Alle Informationen dazu gibt es hier.
0 Kommentare zu "Berlin: Drug-Checking-Anfragen übersteigen Kapazitäten"