Berlin: Jugendclub und Konzert-Venue Kirche von Unten muss schließen

Dem Kollektiv der Kirche von Unten wurde der Mietvertrag gekündigt. Der Club geht davon aus, noch sechs Monate weiterarbeiten zu können. Alle Events der kommenden Wochen sollen wie geplant stattfinden.

Dem Kulturort Kirche von Unten (KvU) wurde überraschend der Mietvertrag gekündigt. Der Jugendclub mit Konzert-Location an der Storkower Straße im Stadtteil Prenzlauer Berg teilte mit, noch etwa sechs Monate mit der Arbeit weitermachen zu können. Daher sollen alle bereits geplanten Events wie Konzerte, Ausstellung, Lesungen und Workshops stattfinden.

„Das soll all die kreativen Events dieses Jahr nicht aufhalten können“, teilte der Club am Tag nach der Kündigung in einem Statement mit. „Wir waren gestern geschockt, sortieren uns heute und wollen alles Mögliche in Gang setzen, damit es die KvU auch weiterhin gibt! Falls ihr Ideen habt, wie ihr uns unterstützen könnt, dann meldet euch. Wir werden euch, so bald wir mehr wissen, wieder updaten.“

Kirche von Unten: Bereits die zweite Kündigung

Dem Club wurde nicht zum ersten Mal gekündigt: Bereits 2013 musste die Kirche von Unten ihre Räume in Berlin-Mitte nach 22 Jahren verlassen und zog damals in die jetzigen Räumlichkeiten an der Storkower Straße um.

Der Name Kirche von Unten bezieht sich auf eine oppositionelle evangelische Gruppierung in der DDR, als deren Treffpunkt der Ort entstanden ist. In der Folgezeit hat der Ort ebenfalls eine wichtige Rolle für die linke Opposition in der DDR gespielt.

Die Nachricht der Kündigung reiht sich ein in weitere schlechte Nachrichten zur Clubkultur in Berlin: Erst kürzlich hatte auch der langjährige Berliner Club Renate verkündet, zu Ende des Jahres 2025 schließen zu müssen.