Clubsterben: KitKat und Sage Club müssen schließen

Clubsterben: KitKat und Sage Club müssen schließen

News. 28. November 2019 | / 5,0

Geschrieben von:
Redaktion

Wieder eine schlechte Nachricht aus der Berliner Clublandschaft: Den BetreiberInnen des KitkatClubs und des Sage Clubs wurden die Räumlichkeiten gekündigt, die Zukunft der beiden Party-Institutionen ist damit unklar. 

Seit Juli 2007 ist der Fetisch-Club KitKat in dem Sage-Gebäude direkt am Berliner U-Bahnhof Heinrich-Heine-Straße beheimatet und teilt sich damit die Räumlichkeit mit dem bereits seit 1997 betriebenen Sage Club, hier finden unter der Woche Rock und Live-Musik und an den Wochenenden freizügige Techno-Partys statt.

Beiden auch über die Landesgrenzen hinaus bekannten Clubs wurden nun allerdings die Verträge gekündigt, wie die Clubcommission der Berliner Zeitung mitteilte. Bis Juni 2020 sollen KitKat und Sage ausziehen, was für die Location für die Zeit danach geplant ist, sei dabei noch offen. Gleichzeitig sei die Hoffnung auf eine Einigung noch nicht gänzlich vom Tisch, so Lukas Drevenstedt, Geschäftsführer der Clubcommission.

Diese könnte in Form von politischer Unterstützung kommen, so fordere beispielsweise Christian Goiny von der CDU, dass eine Koordinierungsstelle für die Belange von Clubs eingerichtet wird, die zwischen den Verwaltungen, Bezirksämtern und den BetreiberInnen vermitteln soll.

Zuletzt hatten auch die beiden Parteien Die Grünen und Die Linke Anträge auf mehr Schutz für Berliner Party-Institutionen sowie eine Überdenkung der aktuellen baurechtlichen Einordnung von Clubs als Vergnügungsstätten gefordert.

Clubs und Live-Locations sind in Berlin ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: Erst dieses Jahr hat eine Studie dazu neue Zahlen veröffentlicht, der Erlös der gesamten Clublandschaft in Berlin beziffert sich demnach auf insgesamt 1,48 Milliarden Euro.

Trotz steigender Touristenzahlen (2018 sind ein Viertel der insgesamt 13 Millionen Hauptstadt-Touristen alleine wegen der Clubszene angereist) profitieren die Clubs von dieser Tendenz jedoch nicht, die Umsätze stagnieren, zunehmend schließen Veranstaltungsorte wie zuletzt auch der Farbfernseher oder der Loft Club.

Grund dafür sind häufig Mietpreiserhöhungen und Lärmbeschwerden der Anwohner. Für letzteres hatte zwar die Stadt Berlin zuletzt einen Lärmschutz-Fördertopf mit einer Millionen Euro zur Verfügung gestellt, diese Summe reicht aber bei Weitem nicht aus, außerdem beschränkt sie sich auf Berlin – die restlichen Clubs in der Republik gehen leer aus.

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