"Das Schlimmste was Musiker:innen passieren konnte": Björk kritisiert Spotify
© Elektra Records

"Das Schlimmste was Musiker:innen passieren konnte": Björk kritisiert Spotify

News. 30. Januar 2025 | 4,6 / 5,0

Geschrieben von:
Simon Ackers

Spotify hat erst kürzlich per Blogpost die 10 Milliarden-Ausschüttung gefeiert, doch vielen Musiker:innen ist so gar nicht nach einer Party zu mute. Björk hielt zuletzt in einem Interview mit Kritik an der Plattform nicht zurück und bezeichnete sie als "das Schlimmste".

Björk ist nicht wirklich bekannt für viele Interviews mit markigen Sprüchen und kritischen Aussagen. Angesprochen auf die Streaming-Plattform Spotify scheint jedoch einiges bei ihr im Argen zu liegen. Im Gespräch mit der Schwedischen Zeitung "Dagens Nyheter" sprach sie über die heutige Musikwelt und den Umbruch durch Streaming. So sei das live Spielen und Touren zu einer absoluten Notwendigkeit geworden, da andere Einnahmen fast völlig weggebrochen sind. Das sind natürlich keine neuen Aussagen, bereits vor fünf Jahren äußerte sich Move D in einem Interview mit uns schon frustriert über die Tatsache, dass mit der eigentlichen Haupttätigkeit, dem Musikmachen, keinerlei Geld mehr verdient werden kann.

Björk sieht sich als alteingesessene Musikerin in einer priviligierten Position, für Newcomer und jüngere Bands und Künstler:innen sei der Markt und die Abhängigkeit vom Touren eine große Herausforderung. Ihr Fazit: "In dieser Hinsicht ist Spotify vermutlich das Schlimmste, was Musiker:innen passieren konnte". Eine harte Aussage, die genau zur gleichen Zeit kommt, als Spotify einen Blogpost mit dem Titel "On Our $10 Billion Milestone and a Decade of Getting the World to Value Music" veröffentlichte. Darin lobt David Kaefer, Head of Music, die Entwicklung der Plattform und die Tatsache, dass 2024 zehn Milliarden Dollar ausgeschüttet wurden und mehr als 10.000 Artists über 100.000 US-Dollar eingenommen haben.

Das sind Statistiken, die nach viel klingen, aber am Ende doch nur einige wenige wirklich betreffen. Der Großteil dagegen klagt die Ausschüttung durch Streaming-Plattformen nahezu täglich an. Anthrax Drummer Charlie Benante nannte Spotify einen Ort "an dem die Musik hingeht um zu sterben", Benn Jordan rechnete einmal mehr die katastrophalen Zahlen vor und anlässlich der Grammys riefen sogar einige der nominierten Songwriter zum Boykott der anschließenden "Spotify Songwriter Party" auf.

Frust ohne Ende also auf Seiten der Musikschaffenden, der auch bald nicht enden oder sogar ernsthaft gehört werden wird. Universal Music zementierte die Zusammenarbeit mit Spotify jüngst in einem Deal über viele weitere Lizenzjahre. Darin wird zwar über Streaming 2.0 und eine bessere Monetarisierung für Künstler:innen gesprochen, nähere Erklärungen, wie das aussehen soll, werden aber keine genannt. Man darf also davon ausgehen, dass es sich zunächst nur um leere Worthülsen handelt und in erster Linie die riesigen Kataloge von Universal davon profitieren. Vermutlich wird Björks Aussage also auch in den kommenden Jahren nicht an Aktualität verlieren.

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