Im Projekt "Mental Health in Clubs" untersucht die Clubcommission, wie belastend die Arbeit im Nachtleben ist. Neue Ergebnisse zeigen, dass Präventivmaßnahmen die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden deutlich verbessern.
Wie steht es um psychische Gesundheit in der Clubkultur? Dieser Frage geht die Berliner Clubcommission im Projekt "Mental Health in Clubs" nach. Die Ergebnisse des Zwischenberichts, der nun veröffentlicht wurden, zeigen, dass präventive Maßnahmen die psychische Gesundheit von Clubmitarbeitenden deutlich verbessern können.
Die spezifischen Arbeitsbedingungen in Clubs, insbesondere Nachtarbeit, unregelmäßige Schichten und hohe Lärmpegel, können für die Mitarbeitenden sehr belastend sein. Deswegen hat die Clubcommission in Zusammenarbeit mit zehn Berliner Clubs verschiedene Maßnahmen getestet, die die psychische Gesundheit der Mitarbeitenden verbessern sollten. An dem Projekt teilgenommen haben bekannte Berliner Clubs wie etwa der Tresor, das RSO Berlin, die Renate oder das SchwuZ. Die Befragung der Mitarbeitenden dieser Clubs bestätigt, dass die Arbeit im Nachtleben belastend ist: 44 Prozent der Befragten berichten von Symptomen, die auf eine Schlafstörung hindeuten, und mehr als die Hälfte erlebte Symptome, die auf eine beeinträchtigte soziale Funktionsweise schließen lassen.
"Mental Health in Clubs": Zielgerichtete Präventiv-Angebote für die Clubmitarbeitenden
Die präventiven Maßnahmen, die den Mitarbeitenden in diesen Clubs testweise angeboten wurden, reichten von individueller Beratung, Supervision und Schulungen bis hin zu neuen Strukturen in der Arbeitsorganisation. Beispielsweise konnten die Mitarbeitenden an Workshops zum Thema Resilienz oder Stressmanagement teilnehmen. Begleitend fand in regelmäßigen Abständen ein Runder Tisch statt, der sich gezielt an marginalisierte Communitys wie etwa BIPoC oder queere Mitarbeitende richtete.
Das Projekt hat gezeigt, dass ein hoher Bedarf an präventiven Strukturen für die Gruppe der Club- und Nachtmitarbeitenden besteht, die zu einem großen Teil marginalisierten Gruppen angehören und insgesamt eine vulnerable Gruppe sind,
erklärt Erich Joseph, Projektleiter von "Mental Health in Clubs". Die anschließende Befragung der Mitarbeitenden, die an dem Projekt teilgenommen haben, zeigt, dass insbesondere klare Schichtplanungen, eine verbesserte Kommunikation und gezielte Sensibilisierungsmaßnahmen die gesundheitliche Belastung von Mitarbeitenden verringern können. Etwa ein Drittel der Befragten nimmt im Zuge der Testmaßnahmen einen besseren Umgang mit den Bedürfnissen einer diversen Belegschaft wahr und erlebt die neue Kommunikationskultur als wertschätzend und effektiv.
Zweite Mental Health Studie mit Blick auf DJs und Promoter:innen
Das Projekt "Mental Health in Clubs" wird von der Clubcommission in Zusammenarbeit mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der Fernuni Hagen und der Deutschen Psychologen Akademie durchgeführt. Eine zweite Studie im April 2025 soll neben Clubmitarbeitenden auch DJs, Promoter:innen und andere Beschäftigte des Nachtlebens befragen.
Am 25.04.2025 findet die Abschlussveranstaltung des Projekts statt: die "Mental Health Konferenz" in Berlin-Friedrichshain, bei der Ansätze zur Verbesserung der psychischen Gesundheit im Nachtleben vorgestellt werden.
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