Vor über zwei Jahren hat der Musiker DVS1 die Plattform Aslice an den Start gebracht, um Einkünfte innerhalb der DJ-Szene besser zu verteilen. Nun gibt Aslice überraschend die Schließung bekannt.
Als DVS1 im April 2022 mit Aslice startete, wollte er die Gewinnstrukturen der elektronischen Musikszene revolutionieren und die Einkommensdifferenzen zwischen DJs und Produzent:innen zumindest ein bisschen angleichen. Die Idee: DJs laden die Playlists ihrer Gigs hoch und spenden 5 Prozent ihrer Einnahmen, die dann an die Produzent:innen der von ihnen gespielten Musik ausgeschüttet werden. Eine Plattform von Künstler:innen für Künstler:innen, für eine gerechtere Verteilung der Gewinne zugunsten der Community.
Finale Geldausschüttung auf Aslice
Seit heute, 3. September, ist Schluss damit: Ab sofort werden auf Aslice keine Playlist-Updates mehr angenommen. Produzent:innen können sich noch bis zum 31. Dezember 2024 auf der Plattform registrieren, um an der finalen Geldausschüttung teilzuhaben. Aslice gab die Schließung heute in einem Statement auf der Website bekannt, ohne genauere Gründe für das Ende der Plattform zu nennen. In einer FAQ können DJs und Künstler:innen nachlesen, wie das bereits eingenommene Geld ausgeschüttet werden wird. Dort wird ebenfalls erwähnt, dass die Technologie und das System hinter der Plattform gegebenenfalls zum Verkauf oder zur Lizensierung zur Verfügung stehen.
Im Schließungs-Statement hebt das Team von Aslice die Errungenschaften des Services hervor: 29 Prozent der Produzent:innen hätten durch Aslice zum ersten Mal eine Zahlung für ihre Musik erhalten; 60 Prozent von ihnen haben mit Aslice mehr verdient als mit ihren gesamten anderen Einkünften durch Musik. In anderthalb Jahren hat Aslice etwa 7400 Playlists von 935 DJs gesammelt, die mehr als 420.000 US-Dollar ihrer Einkünfte mit über 27.000 Produzent:innen geteilt haben.
Artikelempfehlung: Im Scheitern von Aslice drückt sich aus, dass bei vielen in der Szene die Solidarität nur bis zur eigenen Brieftasche reicht. Das Aus bietet aber auch eine Chance, kommentiert unser Autor.
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