DJ LAB Jahrescharts: Die besten Sets und Mixes aus 2024
DJ-Sets und Mixe folgen ihren eigenen Regeln: Im Unterschied zu Alben, die zwar ebenfalls zum Durchhören einladen, dabei aber den Fokus auf einzelne Tracks legen, entfalten Mixe ihre Magic vor allem durch eine durchgehende Dramaturgie. Sie schaffen Spannung, bieten Höhepunkte und erzählen mit einem klaren Anfang und Ende eine Geschichte – ähnlich wie ein Film oder Literatur. Kein Wunder, dass dieses Format weiterhin Bestand hat. Ein Blick zurück in das vergangene Jahr zeigt einige herausragende Highlights: Sets, die im Laufe der Monate nichts von ihrer Anziehungskraft verloren haben und uns durch eine Bandbreite an Emotionen führten – mal euphorisierend und mitreißend, mal nachdenklich und melancholisch, manchmal sogar alles zugleich. Hier sind unsere zehn persönlichen Favoriten unter den DJ-Sets und Mixen des Jahres 2024:
DJ Strawberry @ Left Bank
Christoph: "Geilste, sag ich mal, damit es noch ein paar mehr sagen. Weil sie dann, vielleicht-vielleicht, mal reingehört haben. Bei Strawberry und diesem Kassettendings, das in einer fadgewordenen SZENE überhaupt nicht fade Musik rausbringt. Um damit dann sehr gute Sets zu spielen, die so ein bisschen alles machen mit einem, also umarmen, schmusen und so weiter."
Chris Stussy @ Boiler Room
Wencke: "Außerhalb von Clubs hörte ich in diesem Jahr kaum DJ-Mixe. Bei Boiler Room schaue ich dann doch hin und wieder mal rein und bei diesem dann auch ganz besonders. Chris Stussy füllt sein Set mit so viel Ekstase, die durch Beats, Vocal-Schnipsel, Synths und Jubelrufe über Edinburghs Clublandschaft hinaus tritt und auch ein halbes Jahr später noch mit derselben Euphorie nachhallt."
Mohammad Reza Mortazavi @ Fusion Festival 2024
Pia: "Samstagmittag, die Sonne scheint, der Schädel brummt von drei Tagen Festival, das Bier schmeckt trotzdem (oder gerade deshalb). Mortazavi sitzt alleine auf der Stage, aber teilweise hört es sich an, als ob drei Leute gemeinsam trommeln. Wenn er spielt, wird sein Instrument ein Teil von ihm oder anders herum. Trommel und Mensch, wie schon seit Jahrtausenden, der Ursprung der Musik. Es ist elektrisierend, hypnotisierend, aber vor allem so verdammt menschlich."
DCR742 – Drumcode Radio Live – Mark Reeve studio mix from Frankfurt
Katharina: "Alleine hab ich dieses Jahr fast keine Mixe gehört, mein Freund besteht jedoch darauf, mir regelmäßig seine neusten Entdeckungen zu zeigen. Zuletzt war dieser Mix dabei, der mich daran erinnert hat, dass es sich doch lohnen würde, die Winterjacken-Tortur in und nach der Clubschlange in den kommenden Monaten mal wieder häufiger auf mich zu nehmen."
Ryan Elliott – Have Faith
Marius: "Wer sich eine Studie zum aktuellen House-Sound wünscht, wird bei Ryan Elliotts neuer Compilation 'Have Faith' fündig: Auf über 34 Tracks richtet der geborene Detroiter das Spotlight auf die nachrückende Generation und 2024-Interpretationen des momentan zum x-ten Mal wiederkommenden Genres. Mit dabei und schon alleine dafür lohnenswert: Rising Sun, Sansibar und – mein Highlight – Vincent Desmond."
Flajšer – en dryg halv timme i mitten av oktober
Kristoffer: "Nachdem ich meinen Job als Podcast-Redakteur der Groove an den Nagel gehängt hatte, habe ich genau einen DJ-Mix gehört – er war es aber wert. Flajšer ist das Pseudonym von Rasmus Fleischer, einer der Ko-Autor:innen von 'Spotify Teardown'. Los geht es mit kurdischen Trommeln, weiter mit Brainwaltzera, einem Blockflöten-Einsatz vom DJ selbst, Om Unit und viel mehr. Nicht, dass ich sonderlich viel zum Vergleich hätte, aber: Selten hatte ich in diesem Jahr mehr Spaß mit ineinander verschachtelter Musik. Kurz und intensiv."
olmatri @ Radio Rudina
Nasti: "Gabber, Gabber, Gabber. Fiebertraum. Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Der Leipziger Producer und DJ Olmatri hat beim Balance Festival gezeigt, was "(sehr) hart, (sehr) laut, (sehr) schnell" auch bedeuten kann: unerwartbar, herausragend, krass. Zwei Stunden reichen dann zwar auch, aber (mindestens) zwei Stunden sollte jede:r von Olmatri gehört haben, um mitreden zu können, was gerade auf dem Floor der Zeitgeist ist."
Charli XCX @ Boiler Room
Simon: "Zwei mal 15 Minuten. Mehr brauchte Charli XCX nicht an den Decks, um so ziemlich alles abzureißen. Generell war eigentlich alles, was Londons Party Girl No. 1 dieses Jahr angefasst hat, Gold. Oder viel mehr brat!"
Peach @ RDC
Theresa: "Funky, Groovy, Spacy. So stell ich mir den Rainbow Disco Club in Japan vor und dieses Set von Peach transportiert mich auf die noch fremde Insel. In diesem Set spielt sie mit UK Breaks & Beats, Acid Synths, Disco-Funk und hat einfach Spaß – ich hätte es zu gern live gesehen – vielleicht nächstes Jahr. Enjoy."
Karete Bu @ Nachtipod
Nikta: "Ich muss ja gestehen: Allzu oft war ich 2024 nicht in Clubs, muss am Alter liegen. Eines der wenigen Male habe ich es ins about blank geschafft, wo an einem gemütlichen Sonntagnachmittag (ich sag doch, das Alter) unter anderem Mapache und Karete Bu vor viel zu wenigen Leuten ihr Ding gemacht haben. Platz zum Tanzen, Sekt auf Eis, Sunshine – hat genügt, um sich als einer der besten Nachmittage des Jahres in meinen Kopf zu brennen. Und Karetes Nachti-Mix lässt das Gefühl auch an vernebelten Sonntagnachmittagen im November wieder aufflackern."
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