Dieser Dokumentarfilm zeigt wie aufwendig das Komponieren von elektronischer Musik in der Vergangenheit war. Die Aufnahmen stammen dabei aus dem Musikstudio der Firma Siemens in München.
Heutzutage ist jedes Smartphone leistungsstärker und vielseitiger als die riesigen Geräte in den Musikstudios der 60er. Ohne die Pionierarbeit der Techniker:innen und Komponisten dieser Zeit wären wir aber heute nicht dort wo wir sind. Dank einer neu auf YouTube veröffentlichten Dokumentation bekommen wir einen Einblick hinter dem mühsamen und langwierigen Prozess einer Komposition. Dabei mussten mehrere Geräte an verschiedenen Orten bedient werden, um ein paar schrille Töne zu erzeugen.
Der Dokumentarfilm zeigt dabei jeden Schritt des Kompositionsprozesses. Zum Beispiel die Notwendigkeit von handgezeichneten Notizen und wie die Lochstreifenherstellung funktioniert. Der oder die Komponist:in setzt bei einem Gerät bestimmte Parameter ein, ehe die Werte in Papierstreifen (Lochstreifen) gestanzt werden. Die Papierstreifen werden dann in einen Lochstreifenleser eingelegt. In weitere Folge werden dann verschiedene Generatoren, Dämpfungsglieder- und filter sowie die Dauer der Töne, Lautstärke, etc. durch die Daten der Lochstreifen angesteuert.
Der Film wird dem Komponisten Josef Anton Riedl zugeschrieben und spielt im deutschen Siemens-Studio in München. Heute ist das Siemens-Studio ein Ausstellungsstück im Deutschen Museum in München. Die Aufnahmen entstanden, obwohl im YouTube- Titel 1967 steht, wohl 1965 oder 1966. Im Jahr 1966 war das Studio in München das letzte mal im Einsatz. In dieser Zeit entwickelten Robert Moog, Don Buchla, Peter Zinovieff und andere die ersten Synthesizer, die elektronische Musik zugänglich machten. Der erste Moog-Synthesizer wurde 1964 vorgestellt, weshalb die in der Doku gezeigte Technik schon zu dieser Zeit veraltet war. Dennoch ist es sehr faszinierend zu sehen, mit welchen Methoden damals elektronische Klänge erzeugt wurden.
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1 Kommentare zu "Dokumentation: So wurde in den 60ern in Deutschland elektronische Musik produziert"
Bin durch Zufall an die Switch on Bach Platte gekommen, um den Moog Synthi populärer zu machen. Auch wurde nur einzelne Spuren aufgenommen, im diese später zusammenfügen.
Faszinierend die ganze Entwicklung
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