Dr. Motte: Neue Loveparade und Techno als Weltkulturerbe
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Dr. Motte: Neue Loveparade und Techno als Weltkulturerbe

News. 14. Januar 2020 | 5,0 / 5,0

Geschrieben von:
Redaktion

Matthias Roeingh alias Dr. Motte, Mitbegründer und Organisator der Loveparade, hat eine Fundraising-Kampagne gestartet, um die legendäre Straßenparade wieder aufleben zu lassen.

Wie er am 13. Januar 2020 auf einer Pressekonferenz in der Mall of Berlin verkündete, will er rund 30 Jahre nach der ersten Loveparade eine Neuauflage organisieren – allerdings unter anderem Namen und mit gemeinnütziger statt kommerzieller Zielsetzung. Durch das Fundraising will Dr. Motte herausfinden, ob überhaupt Interesse an einer neuen Loveparade besteht. “Wollt ihr eine neue Parade?“ fragt er auf der Website Rave the Planet, auf der er sein Finanzierungskonzept vorstellt.

Das Konzept nennt er „Fundraving“. Für eine Mindestspende von fünf Euro kann man Figuren im Miniaturformat erwerben, die dann auf einem eigens angefertigten Modell der Straße des 17. Juni in der Mall of Berlin platziert werden. Dr. Mottes Logik: Je voller das Modell, desto größer die Unterstützung für sein Loveparade-Projekt. 1,5 Millionen SpenderInnen will er zur Unterstützung motivieren. Diese können zwischen dutzenden Figuren im Loveparade-Style wählen, etwa „Gabba Luke“, „Nina Nineties“ oder „Acid Ankie“. Für schlappe 250 Euro kann man sogar ein Miniatur Dixie-Klo auf dem Modell aufstellen lassen. Im Gegenzug soll die künftige Loveparade gemeinnützig und damit unabhängig von Sponsoring und Werbung sein.

Mit der Fundraising-Kampagne soll gleichzeitig für den Erhalt der Clubkultur gekämpft werden. Das Team um Dr. Motte möchte die elektronische Tanzmusik als immaterielles Weltkulturerbe von der UNESCO anerkennen lassen, um so mehr Anerkennung, Schutz und Förderung der elektronischen Musikkultur zu erreichen. Gerade in Berlin, der Loveparade-Geburtsstadt, kämpfen viele Clubs mittlerweile ums Überleben. Die „Rave the Planet“-Kampagne will zudem einen offiziell anerkannten Feiertag für die Tanzmusikkultur durchsetzen. Einen Termin dafür schlägt die Dr.-Motte-Crew auch gleich vor: Am 1. August 2020 soll dieser stattfinden, mit der neuen Loveparade als „Festakt zum Feiertag“.

Die Loveparade hat seit dem Rave in Duisburg im Jahr 2010 nicht mehr stattgefunden, als 21 Menschen bei einer Massenpanik ums Leben kamen. Zur ersten Love Parade im Jahr 1989 tanzten etwa 150 Menschen auf dem Berliner Kurfürstendamm; bereits ein paar Jahre später waren es Millionen. Vom Rave als politische Veranstaltung hin zum kommerziellen Massenevent – die Loveparade hat eine lange Geschichte, die vielleicht noch nicht zu Ende geschrieben ist.

Veröffentlicht in News und getaggt mit Dr. Motte , Fundrave , immaterielles Weltkulturerbe , Loveparade , Rave The Planet , Techno , UNESCO

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