Eclers 2-Kanalmixer NUO 2 nach einem Jahr im Einsatz . Im Folgenden ein kleiner Erfahrungsbericht von Max. Danke dafür.
Ich schreibe den Testbericht, nachdem ich meinen Nuo 2 schon mehr als ein Jahr besitze, es ist also kein erster Eindruck. Da ich denke, dass ich zu den technischen Daten nicht viel sagen muss, werde ich zuerst die Feature-Liste abarbeiten.
Kanäle:
Der Nuo 2 verfügt über 2 vollwertige und einen „halben“ Kanal. Die 2 vollwertigen Kanäle besitzen jeweils einen Phono (Turntable), einen H-Line (CD-Player) und einen L-Line (Computer, Tonbänder etc.) Eingang , wobei der 3. Kanal nur einen Micro ( Mikrofon) und einen H-Line ( Cd-Player) Eingang besitzt. Wie man sieht lassen sich an den Nuo also allerhand Quellen anschließen, wenn man nichts gegen Umschalten hat. Alle 3 Kanale sind mit einem 3-Band-EQ ausgestattet, doch hierzu nachher mehr
Netzteil:
Das Netzteil mag zwar sehr praktisch sein, wenn man den Nuo 2 „on the road“ benutzt, jedoch gibt es hier auch ein paar Probleme. Und zwar passierte es schon öfters, dass aufgrund des sich selbst einstellenden Netzteils teilweise bei dem normalen Anschalten die Sicherung rausfliegt. So ist es mir demletzt auch passiert. Es ist also eine ärgerliche Angelegenheit, da das Mischpult dann nach Spanien zu Ecler geschickt werden muss. Da Ecler aber über das Problem bescheid weiß, kann es sein, dass sie bei den neueren Nuo´s eine Lösung für das Problem gefunden haben.
X-Fader:
Über den Crossfader kann ich nicht so viel sagen, da ich zu den DJs der House-Fraktion gehöre, die ihn so gut wie nie benutzten. Dennoch bin ich in der Lage festzustellen, dass er extrem leichtgängig ist und so gut wie keinen Widerstand besitzt. Ausserdem kann man die Kurve an seine Bedürfnisse / Vorlieben / Wünsche anpassen.
Linefader:
Auch die Linefader sind sehr leichtgängig, mir schon zu leichtgängig. Auch hier lässt sich die Faderkurve einstellen . Ich hätte die Fader aber lieber noch etwas länger, um noch weicher zu mixen , aber man kann ja bekanntlich nicht alles haben. Man kann also getrost von sehr guten Fadern sprechen, die eigentlich allen Ansprüchen genügen sollten.
EQ:
Meiner Meinung nach mit das genialste am Nuo! Die Potis sind schön groß und lassen sich super anfassen. Der Widerstand ist für meine Bedürfnisse auch genau richtig. Die Potis lassen bei den Höhen und tTefen eine Anhebung von +10db und eine Absenkung von-30db zu. Bei den Mitten sind es auch +10db aber nur –25db .Sie killen also komplett , aber nur das was sie sollen.
Isolatoren:
Für die 2 Hauptkanäle haben die Leute von Ecler noch jeweils 3 Isolatoren eingebaut. Logischerweise jeweils für die Höhen/Mitten/Bässe. Diese Isolatoren lassen sich durch einen Druckknopf bedienen, welcher teilweise etwas wackelig wirkt. Nettes Feature, welches ich aber eigentlich nie gebrauche.
FX Send/Return
Laut Beschreibung verfügt der Mixer über eine nahezu perfekte Effektschleife. Wie aber in diversen Internetforen zu lesen ist, ist diese Effektschleife nicht wirklich zu gebrauchen. Hierzu möchte ich mich aber nicht weiter äußern, da ich das Mischpult momentan ohne externe Effekte benutze. Durch diesen "Fehler", der wohl die ganze NUO Serie betrifft, eröffnet sich jedoch eine neue Möglichkeit, doch dazu später mehr.
Masterausgänge:
Der Nuo verfügt über 2 Masterausgänge welche sich problemlos über 2 verschiedene Potis oberhalb des Nuo steuern lassen. Es gibt die Möglichkeit Boxen über Chinch, sowie XLR anzuschließen. Ich habe beide Möglichkeiten probiert und es funktioniert problemlos.
Cut-Schalter:
Wie der Name schon sagt, lässt sich hiermit ein Kanal innerhalb einer Sekunde stumm schalten, egal wie weit offen der Linefader etc. stehen. Auch ein sehr nettes Feature.
Vorhören:
Man kann alle 3 Kanäle vorhören, hierfür muss ein Schalter, welcher unterhalb der EQ-Einheit liegt betätigt werden. Ist dieser Schalter gedrückt, leuchtet er auch Orange. Wenn der Schalter nun Orange leuchtet ist das Signal auf dem Kopfhörer (es ist auch möglich mehrere Quellen gleichzeitig vorzuhören) . Um das Signal, welches wir vorhören wollen unter unser Master Signal zu mischen haben wir den PFL/MIX Poti. Ist dieser Poti auf der linken Seite hören wir nur unser vorher ausgewähltes Signal. Ist er ganz rechts hören wir nur unser Master Signal. Wenn er jetzt logischerweise in der Mitte steht hören wir beide Signale und können angleichen. Ist angeglichen und der richtige Moment für den Übergang gekommen heißt es-Fader hoch! Ich finde so ist die Problematik des Vorhörens auch optimal gelöst.
LED-Ketten:
Es gibt insgesamt 3 LED-Ketten, eine für das Vorhören und 2 für das Master Signal, wobei eine für den linken und eine für den rechten Ausgang ist. Hier ist zu bemängeln, dass es leider keine eigene LED Ketten für die einzelen Kanäle gibt.
Nachdem ich nun die Feature-Liste abgearbeitet habe möchte ich zu den mehr praxisbezogenen Teilen kommen.
Verarbeitung:
Das Pult ist in Spanien produziert worden, also keine Billigware aus Fernost. Es fühl sich alles sehr gut an, alle Schrauben sitzen bombenfest und kein Poti wackelt. Man braucht also keine Angst haben, wenn es mal etwas wilder zur Sache geht. Der Nuo hält das bestimmt aus. Die Linefader sowie der Crossfader sitzen auch gut, wobei man sie nicht so behandeln kann wie die Potis. Ich habe bei ihnen ein etwas schlechteres Gefühl, wobei dies immer noch gut ist. Die Fader kommen nur nicht an die Potis ran.
Klang:
Das wohl wichtigste für einen DJ. Ich betreibe meinen Nuo mit 2 Turntables über den Phono Eingang und kann nichts schlechtes vom Klang sagen. Klar, dass man keine Wunder für 400€ erwarten kann, aber der Nuo braucht auch keinen Vergleich zu scheuen. Der Klang ist immer sehr gut und klar, auch bei extrem hoher Lautstärke rauscht hier nichts (wenn man die entsprechende Abhöre hat). Ich habe teilweise das Gefühl, dass er etwas basslastig ist und alles sehr warm klingt. Wobei ich auch hier keinen wirklichen Vergleich habe. Ich habe einmal bei einem Kumpel an einem Stanton aufgelegt, aber den schlägt mein Nuo um Längen.
Aufbau:
Der Aufbau ist komplett logisch, man findet alles da, wo man es sucht. Ich habe mich bereits nach 5 Minuten an im bestens ausgekannt!
So nun kommen wir zu dem Vorteil, der durch den Fehler in der Effektschleife ermöglicht wird. Wir können unseren Nuo in einen Rotary-Mischpult verwandeln, wobei wir die Lautstärke über die FX-Send Potis steuern können. Wie das funktioniert erkläre ich hier:
Man nehme ein handelsübliches Chinchkabel und stöpselt es in den Send-Eingang der Effektschleife. Das andere Ende des Chinchkabel stöpselt man nun in den Return-Ausgang. Jetzt muss man nurnoch die 2 Kippschalter auf „Pre“ stellen. So einfach ist das. Nun kann man die Lautstärke über seinen FX-Send Poti steuern. Ich behaupte mal, dass der Nuo somit zu einem der billigsten Rotary´s wird. (Danke an Razor aus dem deejayforum.de für diesen Tip)
Eine kurze Zusammenfassung in Pro´s und Contra´s:
Pro´s:
+ Verarbeitung
+ Klang
+ EQ
+ Rotary-Mod
Contras:
- Netzteil (bei mir) anfällig
- Effektweg nicht wirklich zu gebrauchen
- Preis für einen 2 Kanäler etwas teuer
Als Abschluss kann ich besten Gewissens sagen, dass man mit dem Nuo 2 nichts falsch machen kann, wenn man keine externen Effekte braucht. Die Verarbeitung und der Klang sprechen für sich. Lediglich die Macke mit dem Netzteil ist ärgerlich und sollte bei einem 400€ Mischpult nicht passieren. Für jemanden der Wert auf Qualität legt und nur mit 2 Quellen arbeitet ist dies definitiv ein Produkt, welches er näher betrachten sollte.
Text: Max
Preis 399 Euro, im Salection Shop kaufen
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