Ein Move, der nicht überrascht: PIONEER bringt zwei Einsteiger-Controller für Rekordbox. Beide sind weitgehend identisch mit ihren Gegenstücken für Serato. Evolution statt Revolution.
Es gab Zeiten, da waren Controller und Serato ein undenkbares Paar. Einer der Gründe, warum sich diese Kombination trotzdem etablierte ist PIONEER. Der Riese brauchte lange um wach zu werden, als er es wurde, warf er jedoch einen Controller nach dem anderen auf den Markt und setzte bei der zugehörigen Software auf Serato DJ. Das gab den Neuseeländern einen unerwarteten Aufschwung, besonders im Wettbewerb gegen den ewigen Gegenspieler aus Berlin. Was Native Instruments Traktor ist. Und der Traktor scheint derzeit Motorprobleme zu haben. Irgendwie passiert da nicht viel und falls doch - Stichwort: Stems - bleibt das positive Echo der Zielgruppe aus.
Verdrängt Rekordbox Serato?
Mit dem DDJ-RX (mein Review dazu) sowie dem DDJ-RZ positionierte PIONEER bereits zwei hochpreisige Controller, die statt auf Serato auf die hauseigene Software Rekordbox DJ setzen. Wie zu erwarten war, folgen nun mit dem DDJ-RB und dem DDJ-RR zwei weitere Controller im preislich moderaten Segment. Damit setzt PIONEER auf die Strategie des geschlossenen Systems: eine Software, einmal vorbereiten, einsatzfähig auf allen Abspielgeräten (CDJ, XDJ, DDJ) sowie mit allen Steuerformen (DVS, CD-Player, Controller). Für die Zukunft ist folglich eher ein eigenständiges Rekordbox- DVS a la SL2 zu erwarten, als weitere PIONEER-Hardware für Serato.
Einsteiger-Controller für Rekordbox
Der DDJ-RB ist die Entsprechung zum DDJ-SB. Wie dieser ist er ein 2-Kanal Controller, nur für Rekordbox DJ. Die Features sind weitgehend identisch: zwei Mixerkanäle mit 3-Band EQ und Filter, zwei große Jogwheels, sechzehn Performance Pads, elementare Effektreglung. Kommt Ende Mai inklusive Vollversion von Rekordbox DJ. Mit 249 Euro liegt er im Preis ähnlich zum DDJ-SB2.
Der DDJ-RR hat mit dem DDJ-SR ebenfalls ein Serato-Vorbild. Die Hauptfeatures: Zwei Kanäle, bis zu vier Decks über Umschalten steuerbar, symmetrische Ausgänge, Phono/Line Eingänge, Mixer arbeitet auch ohne angeschlossenen Computer, DVS-ready, Needle-Search Pad. Im Gegensatz zum DDJ-SR verfügt der DDJ-RR über farbig codierte Performance Pads und über ein Display am Jogwheel. Erhältlich ab Mai. Mit 699 Euro (inkl. Rekordbox DJ-Sofware - ohne DVS-Plugin) einiges teurer als der DDJ-SR.
Neue Funktionen
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Beide Controller unterstützen neue Features, welche der Update auf Rekordbox 4.1.1 mitbringt. "PC Master Out" zielt eindeutig auf Einsteiger. Das Mastersignal wird dabei über die interne Soundkarte des Rechners geroutet, der Kopfhörer kann weiter über die Soundkarte des DDJ abgegriffen werden. Im Prinzip werden also gleichzeitig zwei Soundkarten genutzt. In der Vergangenheit wurde - aus Gründen unterschiedlicher Latenz - bei den meisten Programmen auf diesen Ansatz verzichtet. PIONEER nimmt mit dem neuen Feature anscheinend Rücksicht auf die Zielgruppe, die nicht über separate Lautsprecher zur Wiedergabe verfügt.
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Ein weiteres neues Feature ist "Sequenz Call", dabei lassen sich Samples aufzeichnen und direkt wiedergeben. Beim DDJ-RR können auch aufgezeichnete Sequenzen ins Deck geladen werden. Im Video zum DDJ-RR wird zudem ein ausgebauter Mikrofonkanal vorgestellt. Softwareseitig besitzt dieser - für alle Rekordbox-User - einen 3-Band EQ und eine eigene Effekt-Option.
Fazit: PIONEER rollt weiter das Feld von hinten auf. Mit dem DDJ-RR und vor allem mit dem DDJ-RB sollen Einsteiger mit Rekordbox DJ vertraut gemacht werden. Besonders "PC Master Out" ist sicher für manchen ein Segen. Aus eigener Erfahrung weiß ich um die Leute, die einen Controller am Laptop hatten und ratlos waren, wo da nun der Sound herauskommen soll. Was anderes als Computerspeaker war ihnen nicht geläufig. Das ist von mir aus auch okay, sofern man nicht gleichzeitig über den Sinn möglichst hoher Sampleraten beim Soundfile diskutiert.
Die Zukunft wird einen Ausbau der Rekordbox-Sofware bringen, in direkter Folge braucht es wieder neue Hardware. Es läuft bei und vor allem für PIONEER. Bleibt die Frage offen, ob es bei Serato ähnlich weitergeht.
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