Das Londoner Startup elasticStage hat es sich zur Aufgabe gemacht, die große Vinyl-Krise zu lösen. Mit einem neuen Verfahren will man On-Demand Platten pressen und dabei auch umweltfreundlicher vorgehen. Eine ebenso gewagte wie spannende Ankündigung.
Die Herstellung von Vinyl muss revolutioniert werden, so elasticStage. Die Grundthese ist natürlich vollkommen richtig. Derzeit versinkt die Plattenproduktion schon fast in Chaos, oder vielmehr kommt sie einer gestiegenen Nachfrage nur noch mit viel Ächzen hinterher. Dazu kommt, dass Vinyl mit seinem PVC und weiteren chemischen Stoffen alles andere als umweltfreundlich ist. Hier gibt es zumindest das Gegenargument, dass auch riesige Server für Streaminganbieter nicht besser dastehen in ihrer Umweltbilanz. Nur wird hier de facto schlechtes mit schlechtem aufgewogen.
elasticStage will dem also jetzt zuvorkommen und hat ein Verfahren entwickelt, mit dem das Herstellen von Platten drastisch vereinfacht und schneller wird. Dabei soll sowohl der Energieverbrauch eines herkömmlichen Pressverfahren stark reduziert, wie auch auf PVC verzichtet werden. Laut dem Startup, könne man sogar noch am Tag der Bestellung die Platten im Werk abholen. Zudem soll auch die Frage der Auflage dadurch obsolet werden, da man auch nur eine einzige Platte bestellen könne.
Mitbegründer und CEO Steve Rhodes hat das entwickelte Patent angemeldet. Da dieses noch in der Prüfphase steht, gibt es auch noch keinen genauen Einblick in das 'revolutionäre' Herstellungsverfahren. Nichts desto trotz hat elasticStage 3,5 Millionen Pfund gesammelt und beginnt eine erste Testphase, die bis zu 10.000 Platten im Monat hervorbringen soll.
Die Versprechungen von elasticStage klingen tatsächlich wie eine große Revolution und könnte vielen kleinen Künstler:innen und Labels helfen. Derzeit ist es gerade für Indipendent-Labels und Artists schwierig, ihre Platten gleichzeitig mit dem Release eines Albums oder einer EP auf den Markt zu bringen. Durch die verstopften Presswerke kommt es zu Verzögerungen, die bis zu einem Jahr dauern können. In Deutschland hat deswegen kürzlich ein neues Presswerk aufgemacht. Matter of Fact presst laut eigener Aussage nicht für Major Labels.
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