Mit Engine DJ 4.2 löst Denon DJ ein lang angekündigtes Versprechen ein und macht die Stems-Funktion offiziell für den Prime 4+ verfügbar. Das klingt nach einer tollen Neuigkeit, hat aber gleich mehrere Haken.
Wer in letzter Zeit die Entwicklung neuer Features im Bereich DJ Hard- und Software verfolgt hat, wird feststellen, dass das Thema Stems in aller Munde ist. Nahezu jede Software wurde mit Stem-Algorithmen ausgestattet, die ohne große Vorbereitung neue kreative Möglichkeiten schaffen und Songs in Drums, Bass, Meldien und Vocals zerlegen. Sicherlich waren die ersten Gehversuche klanglich etwas abenteuerlich, um nicht zu sagen unbrauchbar, aber die Algorithmen wurden mit der Zeit immer besser und mittlerweile klingen viele Lösungen schon sehr gut. Die Integration von Stems in eine Standalone-Workstation schien jedoch eine größere Herausforderung zu sein, da die CPU-Leistungsunterschiede zwischen Computern und DJ-Devices zu groß sind.
Im vergangenen Jahr veröffentlichte Denon DJ eine Engine OS Version als Public Beta 3.2.1, die die Integration von Stems versprach, eine finale Version mit dieser Funktionalität gab es dann aber nicht. Die nun veröffentlichte Version Engine DJ 4.2 enthält Stems-Playback, zunächst exklusiv für den Denon DJ Prime 4+.
Engine DJ 4.2 mit Stems Support
Mit dem Update auf Engine DJ 4.2 können Stems auf dem Denon DJ Prime 4+ genutzt werden. Vier Songparts lassen sich mit den Performance Pads der Workstation ein- und ausschalten, auch Gruppierungen für Acapella/Instrumentals sind auf Knopfdruck verfügbar. Funktionen wie Stems-Steuerungen über EQ-Regler sind laut Hersteller in Planung und werden zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um eine integrierte Stems-Separation-Funktion, sondern 'nur' um einen Stems-Player, der mit vorbereiteten Steps kombiniert wird.
Die Trennung in Stems-Dateien ist ausgelagert und erfolgt mit der neuesten Version der Engine DJ Software auf einem Computer. Dort gibt es einen eigenen Stems-Bereich, in den man einzelne Dateien, aber auch ganze Playlisten zur Analyse ziehen kann. Die erzeugten Stems-Files benötigen etwa den doppelten Speicherplatz im Vergleich zu den reinen Songs, man sollte sich dessen bewusst sein und ein möglichst großes Speichermedium verwenden.
Auch wenn diese Lösung vom Workflow her offensichtlich von der ursprünglich angekündigten abweicht, ist es aus meiner Sicht zu begrüßen, dass Stems nun auch auf einer Workstation zur Verfügung stehen. Es bleibt abzuwarten, wie die weitere Entwicklung in diesem Bereich aussieht und ob durch Verbesserungen in der Rechenleistung der Hardware oder durch optimierte Algorithmen in Zukunft ein Standalone-Einsatz ohne Zwischenschritt möglich sein wird.
In den Release News ist auch zu lesen, dass die Stems Player Funktion ab dem 11. Dezember 2024 für viele andere Denon DJ und Numark Geräte verfügbar sein wird. Während die Erweiterung für den Denon DJ Prime 4+ kostenlos ist, wird für andere Geräte eine Gebühr von 9,99 US-Dollar fällig.
Weitere Informationen zu Engine DJ finden sich auf der Website des Herstellers.
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