Èpoque: Online-Archiv über goldene Ära der belgischen Party-Szene gelauncht
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Èpoque: Online-Archiv über goldene Ära der belgischen Party-Szene gelauncht

News. 1. Juni 2022 | / 5,0

Geschrieben von:
Mathias Walter

Die belgische Techno-DJ Charlotte de Witte hat mit ihrem Label KNTXT eine Webseite über das belgische Nachtleben der 80er und 90er gestartet. In der Kollektion finden sich Fotos, Flyer, Geschichten und weiteren Erinnerungsstücken wieder.  

Das Online-Archiv Époque ist eine Hommage an die goldene Ära der belgischen Feier-Szene. Dabei konzentriert es sich auf die wichtigsten Clubs und Veranstaltungslocations der 80er und 90er. Die erste aufbereitete Seite handelt von dem legendären Club Cherry Moon in Lockeren und dem hauseigenen Label Cherry Moon Trax. Der in den 90er Jahren von Rudy Pincé gegründete Club war bekannt für ausschweifende Techno- und Hardstyle-Partys. "Dieser Teil unserer Musikgeschichte wird zu wenig als belgisches Erbe betrachtet", so DJ und Époque-Kurator Michiel Claus.

Der Club versuchte Anfangs mit New Beat die Besucher:innen anzulocken. Nachdem das aber eher zu leeren Dancefloors führte, stellt man auf Techno um. Der Stilwechsel ging auf und jedes Wochenende tanzten 3.000 Raver durch die Nacht. DJs wie The Fly, Yves Deruyter, DJ Ghost, Franky Jones, Deg, Tofke und Youri Parker trugen zum großen Erfolg bei. Nachdem das Cherry Moon internationale Bekanntheit erlangte, spielten hier auch Paul Woolford, Sven Väth, Marishka, Carl Cox, Felix Da Housecat, Jeff Mills, Westbam und Miss Djax. Vor allem fehlte es in der Gegend an vergleichbaren Alternativen, weshalb eine große Schar an loyalen Stammgästen entstand. Mit eigenen Musik-Compilations und Merchandise festigte der Club seine Bindung zu den Ravern.

JeffMills
Die Line-Ups konnten sich sehen lassen © Époque

"Cherry Moon ist der Grund für mein Tinnitusproblem"

"Mit 17 ging ich jede Woche ins Cherry Moon. Ich habe die ganze Nacht getanzt und manchmal habe ich am Wochenende zwei Kilo abgenommen. Ich habe nur Limonade und Cola getrunken. Diese Getränke haben mich ein Vermögen gekostet, also habe ich in der High School raubkopierte Techno-CDs verkauft, um mir das Wochenende leisten zu können", erzählt ein anonymer Stammgast. "Ein Jahrzehnt später fand ich heraus, dass Cherry Moon der Grund für mein Tinnitusproblem war", berichtet ein/e weitere/r "Cherry Moonero".

"Auch 30 Jahre nach seiner Gründung inspiriert mich das Institut Cherry Moon", sagt de Witte. "Um sein Erbe zu ehren, habe ich einen Mix mit bekannten Klassikern und einigen moderneren Tracks zusammengestellt, die das Herz und die Seele einer schönen Ära wieder aufleben lassen, die zwar schon lange vorbei, aber nicht vergessen ist." Dieser Mix wird im Juni auf Apple Music veröffentlicht.

Es gibt auf der Webseite auch Cherry Moon-Merchandise zu kaufen, welcher vom belgischen Designer Otis Verhoeve entworfen wurde. Hier gehts zum Online-Archiv Époque.

CherryMoonRaver
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