Ambient Essentials: Sechs ausgesuchte Tracks des Genres
Musik, die in Dauerschleife an Flughäfen gespielt werden kann, die sich nicht in den Vordergrund drängt, und eine angenehme Ruhe ausstrahlt. Das zumindest war das Konzept, das sich der Produzent Brian Eno für sein 1978 veröffentlichtes Album Ambient 1/Music for Airports erdachte. Historisch betrachtet wird dieses Album als die Geburt des Ambient-Genres bezeichnet. Geburt in dem Sinne allerdings, dass es nicht das erste Album nach diesem Schema war, sondern den Namen Ambient etablierte. Schon weitaus früher experimentierten MusikerInnen mit minimalistischen Songstrukturen, Soundflächen und der Abkehr von klassischen Hörgewohnheiten. Heutzutage boomt das Ambient-Genre wie nie zuvor und immer mehr KünstlerInnen bewegen sich in diese Richtung. Hinzu kommt die große Popularität des zuletzt aufgekommenen Vaporwaves und den mal mehr, mal weniger guten "To study/relax to"-Videos auf YouTube.
Im Grunde fiel der Startschuss für den Ambient schon mit den ersten Schritten der elektronischen Musik. Mitte der 1940er Jahre, bedingt durch eine technologische Entwicklung und einer durch den Zweiten Weltkrieg veränderten Ästhetik in der Kunst, entstand experimentelle Musik durch Tonbandmanipulation oder Klangsynthese. Aus dieser Haltung heraus entwickelte sich dann Mitte der 60er Jahre gemischt mit zahlreichen Einflüssen aus der Popkultur der Ambient. Mittlerweile findet man Ambient-Musik rund um den Globus und in sämtlichen Genres, von elektronischer Musik über den Jazz bis hin zum (Post-)Rock. Wir stellen euch in dieser Liste sechs essenzielle Werke des Ambient vor:
Hinweis: Wir verzichten in diesem Artikel bewusst auf die ganz großen Klassiker der Sorte Aphex Twin oder Brian Eno, um anderen KünstlerInnen einen Raum zu geben.
Tangerine Dream – Birth of Liquid Plejades
Der Opening Track von Tangerine Dream's 1972 veröffentlichten Album 'Zeit' ist ein wahres Soundmonstrum. Die schweren Streicher zu Beginn setzen den Grundstein für die 20-minütige psychedelische Reise. Birth of Liquid Plejadas steht in der Tradition des sich rasant entwickelnden Krautrocks Ende der 60er Jahre, zu dessen Zunft Namen wie Kraftwerk, Can, Conny Plank oder Kluster gehörten.
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Hiroshi Yoshimura – Green
Green ist wahrscheinlich sein bekanntestes Album und Hiroshi Yoshimura zweifellos einer der populärsten Vertreter des japanischen Ambient. Sein Werk ist geprägt von einer unprätentiösen Haltung, kraftvoller Ruhe, Simplizität und dem bewussten Spiel mit Stille und Leerstellen. Auffällig ist seine große Verbundenheit zur Natur, handeln seine Alben doch zumeist von Elementen wie Wasser, Luft oder – wie in diesem Fall – von der grünen Welt. Aus der Ambient-Musik Japans spricht das Kleine, Unauffällige und Alltägliche. Ihr Einfluss findet sich heutzutage vor allem in Videospielen wie Minecraft oder Animal Crossing wieder.
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Alice Coltrane – Krishna Krishna
Auch der Jazz fand gefallen an den Strukturen des Ambient. Da wäre zum einen Miles Davis' Nachruf auf die verstorbene Jazz Legende Duke Ellington, zum anderen das Spätwerk der Pianistin und Harfenistin Alice Coltrane. 1982 brachte Coltrane mit Turyia Sings ihr erstes Album raus, welches Synthesizer, Versatzstücke aus dem Jazz, und religiöse Chants miteinander verband. Die Klimax in der Mitte von 'Krishna Krishna' ist pures Ambient-Gold.
https://www.youtube.com/watch?v=mITomCmCJEg
William Basinski – Water Music II
Basinski ist radikal, radikal minimalistisch. Neben seinem bekanntesten Werk 'Desintegration Loops' erschuf Basinski mit 'Cascade', 'Silent Night' und eben 'Water Music II' großartige Werke der Ambient-Musik. Seine Musik ist meditativ, melancholisch und auf ihre eigene Art und Weise ehrfürchtig.
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The KLF – Madrugada Eterna
1990 veröffentlichte das britische Duo The KLF ihr Konzeptalbum 'Chill-Out'. Es ist die Vertonung einer fiktiven Reise durch die amerikanischen Südstaaten. Die Sound-Collage aus Samples, Field Recodings, gelegentlichen Steelgitarren und Synthies ist der Afterhour-Soundtrack der britischen Rave-Generation. Bill Drummonds und Jimmy Cautys musikalische Rundfahrt durch Orte, an denen sie bis dato nie waren, ist bis heute eines der prägendsten Ambient-Alben.
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Tim Hecker – Black Refraction
Seit seinem 2001 erschienen Debüt 'Haunt Me, Haunt Me Do It Again' ist Tim Hecker eine Konstante im Ambient-Genre. Der Kanadier lotet seit Jahren neue Grenzen innerhalb des Genres aus. Mal eher sphärisch, andererseits dominieren wie auf 'Harmony in Ultraviolet' Industrial- und Drone-Sounds das Klangbild. Erst kürzlich veröffentlichte Hecker sein neues Album 'Anoyo', seine zweite Zusammenarbeit mit Tokyo Gakuso, einem Ensemble japanischer Gagaku-MusikerInnen.
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Spotify
Viele der Klassiker, die in unseren Essentials aufgeführt werden, lassen sich aufgrund ihres Alters oder Nischenstatus nur über YouTube finden, daher verwenden wir in unserer Auflistung überwiegend diese Plattform. Um aber auch mobil einen leichten Zugriff zu haben, tragen wir bei Spotify auffindbare Tracks in thematischen Playlists zusammen und ergänzen diese um weitere Beispiele aus dem jeweiligen Genre.
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