Essentials: Dub Techno
Anfang der 70er Jahre entstand auf Jamaica eine neue Spielart der dort vorherrschenden Roots-Reggae und Rocksteady Musik. Gemeint ist der Dub. Das besondere am Dub ist nicht, dass es sich hierbei um gänzlich neue Lieder handelt, sondern viel mehr um eine Rekonstruktion und Veränderung bestehender Riddims. Auf 4-Spur-Mischpulten wurden bekannte Songs neu aufgenommen, neu arrangiert und vor allem mit Effekten verändert. Das Klangbild des Dubs wird dominiert von Reduktion, Reverb-Flächen, Verzerrung und vor allem dem Einsatz von analogen Delays wie dem Roland RE-150 Space Echo. Bekanntester Vertreter des Genres ist zweifellos der Toningenieur King Tubby, dessen Sound bis heute zahlreiche KünstlerInnen und Genres beeinflusst hat.
Im Berlin der frühen 90er Jahre trifft der Dub-Sound dann auf den Detroit Techno. In Person von Moritz von Oswald und Mark Ernestus entsteht das, was heute im allgemeinen als Dub Techno bezeichnet wird. In Hall und Delay getränkte Sounds treffen auf den energetischen und hypnotischen Ansatz des Technos. Charakteristisch für den Dub Techno sind vor allem sein Hang zum Ambient und die durch Rauschen, Verzerrung und Tape Delay erschaffene Wärme. Bereits 1992 veröffentlichten Oswald und Ernestus unter dem Alias Maurizio erste Dub Techno Tracks. In den folgenden Jahren greifen immer mehr MusikerInnen ihren Sound auf und mittlerweile gehört der Dub zum Standardrepertoire der Technoszene. Wir haben für euch sechs essenzielle Tracks dieser Richtung herausgesucht:
Basic Channel – Quadrant Dub I & II
Basic Channel hat den Techno verändert, das steht außer Frage. Oswald und Ernestus erschufen mit ihrem fast schon radikal minimalistischen Ansatz eine völlig eigene Klangästhetik, die Techno in einen neuen Kontext rückte. 'Quadrant Dub I & II' gehören neben ihrem Debüt 'Lyot Rmx' zu ihren wohl bekanntesten Tracks. Über 15 respektive 20 Minuten ergießen sich Flächen über Flächen und werden getragen von einem fast schon simplen Drumloop, der hypnotischer nicht sein könnte. Introvertiert, warm, bahnbrechend.
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Porter Ricks – Nautical Dub
Auf dem Basic Channel Sublabel Chain Reaction findet man gleich mehrere Meisterwerke des Techno-Genres. Porter Ricks Debütalbum 'Biokinetics' ist eines davon. Auf Nautical Dub lotet Ricks die tiefsten der tiefen Soundfrequenzen aus und kombiniert diese mit durchgehendem Rauschen und einer auf Ekstase hinarbeitenden Songstruktur.
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Theorem – Cinder
1998 debütierte der Detroiter Dale Lawrence mit 'Cinder' auf Richie Hawtins Label Minus. Sein Entwurf des Dub Technos unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von Basic Channel und Chain Reaction. Das liegt hauptsächlich an der tranceartigen positiven Stimmung, die Lawrence mit 'Cinder' verbreitet. Sein Sound erinnert dabei an Wolfgang Voigts Ambient-Projekt Gas.
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Levon Vincent – Solemn Days
Der in New York aufgewachsene Levon Vincent macht sich seit Anfang 2000 einen Namen in der Szene. Seine Musik ist in jeder Hinsicht eigen. Dub Techno trifft hier auf New York Garage und House. Vincent denkt Sound radikal und so sind seine Tracks zumeist dreckig und teils sperrig. Dennoch produzierte Vincent Genre-Perlen, die sich herkömmlichen Techno-Kriterien entziehen. Solemn Days ist da keine Ausnahme.
https://www.youtube.com/watch?v=lisPiAjnigQ
In Aeternam Vale – Ultrabase
Hinter In Aeternam Vale steckt der Franzose Laurent Prot, der schon seit Ende der 80er Jahre elektronische Musik veröffentlicht. Laut dem Label Minimal Wave handelt es sich bei Ultrabase um einen Track der bereits 1990 entstand. Sollte dies stimmen, handelt es sich um den ersten Dub Techno Track. Falls nicht, gehört Ultrabase nichtsdestotrotz zu einem Highlight des Genres.
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Prince Of Denmark – Soulfood
Der Hype um Prince Of Denmark war und ist nach wie vor groß. Die mysteriöse Kunstfigur ist bekannt für Dub und Ambient Techno Tracks, die schon jetzt zu den Klassikern des Genres gehören. Soulfood ist das Debüt des selbsternannten Prinzen und sticht mit seinem harten Beat, einer catchy Bassline und ekstatisch steigerndem Rauschen hervor. Danach folgten noch eine weitere EP und zwei Alben, bevor die Figur Prince Of Denmark begraben wurde. Eine Discographie die zum besten gehört, was der moderne Techno zu bieten hat.
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Spotify
Viele der Klassiker die in unseren Essentials aufgeführt werden, lassen sich aufgrund ihres Alters oder Nischenstatus nur über YouTube finden, daher verwenden wir in unserer Auflistung überwiegend diese Plattform. Um aber auch mobil einen leichten Zugriff zu haben, tragen wir bei Spotify auffindbare Tracks in thematischen Playlists zusammen und ergänzen diese um weitere Beispiele aus dem jeweiligen Genre.
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