Ende der siebziger Jahre erschien hierzulande Kraftwerks Autobahn. Die 20-minütige Abhandlung über das Fahren auf Deutschlands Schnellstraßen gilt als Meilenstein des Pop und ist mitverantwortlich für die Etablierung einer lebhaften und großen Szene elektronischer Musik. Nahezu zeitgleich entwickelte sich in Japan ein Ähnlicher Hype rund um das Yellow Magic Orchestra. Haruomi Hosono, Yukihiro Takahashi und Ryuichi Sakamoto lösten spätestens mit ihrem zweiten Album 'Solid State Survivor' einen Elektropop Boom aus, der noch bis heute einen riesigen Einfluss auf Japans Kultur hat. Videospiel-Musik, Disco und Citypop der 80er Jahre bis zur frühem Dance.
YMO beeinflusste kommende Musikgenerationen Japans und darüber hinaus. So legten sie den Grundstein für eine vielfältige und umfangreiche Szene elektronischer Musik, welche sich seit Anfang der 90er und bis heute vor allem in der House und Techno Musik äußert. Clubmusik, die trotz aller Einflüsse von Detroit, Chicago oder Berlin, tief in ihrem Innern doch immer nach Japan klingt. Wir haben sechs essentielle Tracks zusammengestellt, um euch einen Einblick in die Welt Japans elektronischer Tanzmusik zu geben:
Shinichiro Yokota - Do It Again
Die erste Melodie klingt als würde sie aus der Feder von Ryuichi Sakamoto kommen. Der einsetzende Bass und die anschließenden Pads dagegen scheinen direkt aus Chicago importiert zu sein. 'Do It Again' erschien ursprünglich 1992 auf Far East Recordings. Auf YouTube entwickelte sich der Track nachträglich noch zu einem absoluten Hit. Fälschlicherweise mit Soichi Terada als Artist. Der war zwar Gründer von Far East Recordings und arbeitete eng mit Yokota zusammen, 'Do It Again' stammt aber nicht von ihm.
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Susumu Yokota - Zenmai
Von Acid Techno über Ambient zu Drum'n'Bass: Susumu Yokoto hat so ziemlich alles in seiner Diskographie stehen. Der Output des 2015 verstorbenen Musikers umfasst eine riesige Fülle an Stilen, die sich am ehesten noch mit einem Aphex Twin vergleichen lässt. Das 1994 erschienene Album 'Acid Mt. Fuji' gilt neben 'The Frankfurt-Tokyo Connection', 'Ebi - Ten' oder 'Sakura' als einer seiner größten Klassiker.
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Fumiya Tanaka - Phase
Ende der 90er gründete Fumiya Tanaka das Label Torema Records und bringt damit den Sound aus Detroit nach Japan. Die melodische Verspieltheit weicht einem bedingungslosen Minimalismus: Roh und hart, orientiert sich Tanaka an den dystopischen Klängen aus Motor City. Zeitloser Techno, der ebenso viel über Detroit wie auch über die Technik-Metropole Tokyo aussagt.
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Ken Ishii - Extra
Ebenfalls vom Techno Detroits beeinflusst, machte sich Ken Ishii schon 1993 mit seinem Debüt auf R&S Records einen Namen. Im Gegensatz zum vorherig genannten Tanaka sind Ishiis Tracks ausschweifend, verspielt und vermischen eine große Bandbreite an Genres. Weniger direkt auf den Dancefloor ausgerichtet, klingt Ishii nach japanischem Cyberpunk und dystopischen Sci-Fi Animes. Für das Video zu 'Extra' arbeitete er mit Koji Morimoto zusammen, einem Animator des weltbekannten Films 'Akira'.
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So Inagawa -Selfless State
So Inagawa gehört zu den jüngsten Vertretern in dieser Liste. Zusammen mit Yuki Masda gründete er Tokyos Cabaret Records und veröffentlichte dort 2013 seine erste EP Logo Queen. 'Selfless State' steht exemplarisch für Inagawas Sound. Reduziert, warm und mit einem Hauch Jazz. Sein minimalistischer Ansatz erinnert an den Ambient Techno eines Shnichi Atobe und macht den einzelnen Loop zum Mittelpunkt seiner Tracks.
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Takashi Himeoka - Ludwig
In ähnlich minimalistischen Gebieten bewegt sich auch Takashi Himeoka. Die warme Melancholie eines Inagawas weicht hier einer düsteren Grundstimmung und einem stärkeren Fokus auf Dub-Elemente. In vielen Momenten klingt bei Himeoka vor allem in den Drums auch der Sound eines Ricardo Villalobos durch.
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Spotify
Viele der Klassiker die in unseren Essentials aufgeführt werden, lassen sich aufgrund ihres Alters oder Nischenstatus nur über YouTube finden, daher verwenden wir in unserer Auflistung überwiegend diese Plattform. Um aber auch mobil einen leichten Zugriff zu haben, tragen wir bei Spotify auffindbare Tracks in thematischen Playlists zusammen und ergänzen diese um weitere Beispiele aus dem jeweiligen Genre.
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