Nach 16 Jahren ist Schluss. Der Smallville-Plattenladen im Karolinenviertel in Hamburg schließt seine Tore. Wie es mit dem Label und dem Standort weitergeht verrät der Besitzer in einem Statement.
2005 öffneten Julius Steinhoff, Stella Plazonja und Peter Kersten den Smallville Records Store erstmals in der Hein-Hoyer-Straße. 2017 gab es dann den Umzug zum Neuen Kamp im Karoviertel nahe St. Pauli. Der Laden wurde seit 2010 von Julius Steinhoff und Just von Ahlefeld geführt. Die beiden sind auch als DJs und Producer unterwegs und unter dem alias 'Smallpeople' bekannt. Daneben betrieben sie auch das Label 'Smallville Records'. In einem Statement auf Facebook gab Julius allerdings das Ende des Plattenladens und der Musikgruppe 'Smallpeople' bekannt.
Darin schreibt Julius, dass es nach 16 Jahren an der Zeit ist, mit "Tränen in den Augen" zu verkünden, dass der Smallville Records Store in Hamburg geschlossen wird. Außerdem bedankte sich Steinhoff für die vielen tollen Erfahrungen, die erst durch dieses Projekt möglich wurden: "Ich habe so viele nette Menschen kennengelernt, so viele Orte gesehen und auf der ganzen Welt zu House-Musik getanzt. Es war unglaublich und ich habe so viel über das Leben gelernt. All die Musik, die in unserem Laden gespielt wurde, all die Zeit, die wir miteinander verbracht haben, all das Lachen sind großartige Erinnerungen, an die ich mich immer erinnern werde und die ich sehr vermissen werde."
Jedes Ende ist auch ein Anfang
Mit dem Label 'Smallville Records' wird es allerdings weitergehen. In Zukunft wird Steinhoff von Stefan Marx unterstützt. Marx ist Künstler und hatte seine Finger oftmals für die Designs auf den Vinyl-Releases im Spiel. Der nächste Release steht auch schon vor der Tür. Im Dezember wird "Inside the Freero Dome" von Move D auf Smallville 57 erscheinen. Am Ende des Statements gibts dann auch schon eine Ansage wie es mit der Location des Plattenladens weitergehen wird. Demnach übernehmen "gute Leute" den Standort und werden dort einen neuen Plattenladen eröffnen.
Wir haben die beiden im Mai besucht
In unserem Feature "Corona und Plattenläden: Der große Blindflug ins Ungewisse" haben wir die beiden im Plattenladen in Hamburg besucht. Im Mai waren sie von der Ausbleibenden Kundschaft nach der Wiedereröffnung im April 2021 enttäuscht. "Ich dachte: Wenn der Tag kommt, an dem ich wieder aufmachen darf, dann kommen sie alle. Das war leider nicht so", erzählt Just von Ahlefeld.
Beitrag von Electronic Beats zu Smallville Records
2009 wurden Just und Julius von Electronic Beats besucht. Dabei gaben sie Einblicke in die Führung des Labels. Demnach hören sie sich die meisten Einsendungen schon gar nicht mehr an. Ihrer Erfahrung nach werden viele Songs einfach über Mail-Verteiler an hunderte Labels gesendet und es fehlt die Bindung zu Smallville. "Das wichtige ist beim Label dass es auch Persönlichkeit hat". Support gibt es demnach auch nur für Musiker:innen, die auch charakterlich passen. Wenn dann der Sound auch noch stimmt, ist es richtig "toll". "Einen jungen Künstler zu finden und den aufzubauen ist super, aber wenn der ein Vollidiot ist habe ich auch keinen Bock drauf", erzählt Julius dem Reporter.
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