Highlights der Superbooth 20 Home Edition

Highlights der Superbooth 20 Home Edition

News. 27. April 2020 | / 5,0

Geschrieben von:
Dirk Behrens

Stellt euch vor, es ist Superbooth und kein Mensch geht hin. In diesem Jahr ist das leider wahr geworden. Doch HerrSchneider und sein Team haben das Bestmögliche aus der Situation gemacht und die Superbooth 20 Home Edition vorbereitet. Wir werfen einen Blick auf die Highlights.

Bei der Superbooth geht es nicht nur um neue Produkte, sondern auch um Workshops und Konzerte. Gerade deshalb ist es besonders traurig, dass das Virus uns allen einen Strich durch die Rechnung macht. Und natürlich betreffen die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus auch die Hersteller. Wichtige Bauteile kommen nicht wie geplant an, Shops sind geschlossen und je nach Standort ist zum Teil nicht einmal mehr der Versand in vollem Umfang möglich.

Workshops, Konzerte und auch ein paar neue Produkte

Trotz dieser Katastrophe gibt es einige neue Produkte zu sehen und auch Workshops und „Konzerte“ sind am Start. Allerdings nur rein virtuell in Form von vielen Videos. Die wurden inklusive Moderationen und kleinen Interviews liebevoll im Vorfeld produziert und zum eigentlichen Starttermin der Superbooth auf der offiziellen Website online gestellt. Für alle ist das nur ein Trostpflaster, das Engagement der Beteiligten ist aber absolut bewundernswert. So sind speziell die in der Selbstisolation aufgezeichneten Performances in diesem Jahr besonders interessant.

Aber zunächst zu den anderen Videos. So gibt es einen Workshop, der sich eingehend mit Tapeloops beschäftigt und zeigt, wie diese im Do-It-Yourself-Verfahren aus alten Kassetten hergestellt werden. Manu Richter von Leaf Audio stellt die für dieses Jahr geplante Soundbox Mini vor, ein mit Kontaktmikrofonen ausgestattetes elektroakustisches „Klangspielzeug“. Das DIY-Projekt Selbstgebaute Musik war ebenfalls für Kinder und Erwachsene mit Spieltrieb gedacht. Wenn hoffentlich die Messe 2021 stattfindet, wird beides nachgeholt.

Superbooth 20 Home Edition Tapeloop Workshop
Tapeloop Workshop - Quelle: Vimeo

Die Produktankündigungen drehten sich erwartungsgemäß im Schwerpunkt um Eurorack-Geschichten. Besonders aufregend ist das System Coupe von ALM / Busy Circuits. Ein kompaktes modulares Komplettsystem, das für elektronische Musik wie eine eierlegende Wollmilchsau erscheint. Sequencer, Sampling, Modulation, diverse Soundquellen und DAW-Integration machen Lust auf mehr. Der Preis liegt etwas über 2000 Euro, ein Modularsystem zum Träumen.

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Mehr Informationen

Bastl Instruments zeigt den MIDI Looper. Die kleine Kiste ist neben MIDI In mit gleich mit zwei Outs bestückt, außerdem gibt’s den Eingang für eine analoge Clock. Mit Funktionen wie Transposition, Quantisierung oder Time Stretch wird das kleine Gerät nicht nur im Studio, sondern auch auf der Bühne gefeiert werden. Kommt angeblich schon im Mai und soll knapp 240 Euro kosten.

Retrokits RK-006 ist ebenfalls mit ganz vielen Ein- und Ausgängen versehen. Aufgabe: Din Sync, MIDI und USB unter einen Hut zu bringen. MIDI Thru und MIDI Merge stehen auf dem Programm, aber auch das Filtern von MIDI-Signalen. Und selbst als USB Hub kann die kompakte Box herhalten. Ein wirklich superpraktisches Werkzeug – für unter 160 Euro mit Kabeln fast schon ein No Brainer.

Retrokits RK 006
Retrokits RK-006

Updates und Ankündigungen

Novation und Polyend zeigen keine Neuigkeiten, sorgen mit Updates aber trotzdem für gute Laune. Der neue Editor für Peak und Summit ermöglicht endlich das Erstellen von eigenen Wavetables. Polyend veröffentlicht eine neue Firmware für den in Kooperation mit Dre:adbox gebauten Medusa. Die erlaubt jetzt unter anderem die MPE-fähigen Pads zum Spielen von externen Geräten zu benutzen – im Gegenzug darf die interne Synth-Engine nun über eingehendes MIDI gesteuert werden. Klingt vielleicht nicht spektakulär, macht den Hybrid-Synthesizer aber noch flexibler. Außerdem gibt es im Mai eine limitierte Edition mit etwas überarbeitetem Look.

Behringer will sich an den Superbooth Hype dranhängen und kündigt ein Video an, das dann allerdings nichts zeigt – nur um einen Tag später das Spiel zu wiederholen. Die Zahl der Dislikes unter den Videos zeigen, was das Publikum davon hält.

Insgesamt also keine großen Kracher, viele Hersteller haben die Absage möglicherweise genutzt, um sich noch ein bisschen Zeit für die weitere Entwicklung zu verschaffen. Ein bisschen Kräfte sammeln kann ja manchmal nicht schaden.

Nguyễn + Transitory - Live From Queer Ear Mastering
Nguyễn + Transitory - Live From Queer Ear Mastering - Quelle: Vimeo

Live-Performances in der Selbstisolation

Die Videos der Performances sind kurz und zackig. Neben entspannten Ambient-Klängen sind auch einige Sachen dabei, die Techno- und House-Herzen höher schlagen lassen. Bei der Liebe, die hier von den Artists hineingesteckt wurde, wäre es unfair, bestimmte Namen hervorzuheben. Schaut euch einfach die Videos an – es ist sehr spannend, mal die Musiker und Musikerinnen in ihrem „natürlichen Habitat“ zu beobachten.

Auf der offiziellen Website stehen alle Videos zur Verfügung. Da entdeckt ihr übrigens genau wie im letzten Jahr ein kostenloses Sample-Pack, das diesmal allerdings nur aus Aufnahmen besteht, die in dem Berliner Shop Schneidersladen entstanden sind – komplett ohne Synthesizer.

Alles wird gut. Hoffentlich bis zum nächsten Jahr.

Veröffentlicht in News und getaggt mit Eurorack , live , Midi , performance , Superbooth , Synthesizer

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