Ein weiterer Kult-Club schließt zum Ende des Jahres. Das CULTeum in Karlsruhe war 30 Jahre lang Anlaufpunkt für Techno- und Gothic-Partys. Ausschlaggebend für die Schließung sind unter anderem wirtschaftliche Gründe.
Seit drei Jahrzehnten gehört das CULTeum zum Stadtbild Karlsruhes und ist eine der Institutionen, was das Nachtleben der Stadt angeht. Gothic-Partys, Techno-Raves und alles was im Allgemeinen mit düstere Musik zu tun hat, gehörte viele Jahre zum Hauptprogramm. Zuletzt wurde das Programm allerdings auch auf weitere Genres ausgeweitet und ein Fokus auf Drum and Bass gelegt.
Seit der Pandemie läuft es allerdings nicht mehr richtig gut für das CULTeum und die wirtschaftliche Lage hat das Team nun zu der Entscheidung gebracht, zum Jahresende zu schließen. „Es war für uns ein Hobby, und wir haben eher draufgelegt.“, so der Betreiber der Clubs gegenüber der Badische Neuste Nachrichten. Wie viele weitere Clubs kämpfte auch das CULTeum mit den vielen Problemen, die seit der Corona-Pandemie in der Clubszene herrschen. Rasant steigende Kosten, Publikumsrückgang und kein exklusiv neues Post- Corona-Problem, Verdrängung und Lärmschutz erschweren den Clubbetrieb und machen ihn an vielen Stellen fast unmöglich. Da ist es mittlerweile sogar egal, ob es sich um Kleinstadt oder Metropolen wie Berlin handelt.
Kulturelles Leben wird immer weiter verdrängt und (politische) Lösungen dagegen sind weitestgehend Mangelware. Die Clubcommission Berlin stellte deswegen die Frage “Quo Vadis Clubkultur?” angesichts der kürzlich bekannt gewordenen Schließungen des Watergates und der Renate ins Zentrum des Festivals "Tag der Clubkultur". In Hamburg dagegen wurde das Frühjahr von einer Welle an Schließungen und Protesten begleitet. Die Stadt selbst reagierte darauf und gründete eine Initiative zum Schutz von Kulturorten. Solche Bekenntnisse, wie sie beispielsweise auch von Wirtschaftssenatorin in einer Nighttime-Strategy kamen, halten allerdings leider oft nur bis zum nächsten großen Bauvorhaben in der Stadt.
Das CULTeum hat die Schließung zum Jahresende angekündigt und will bis dahin noch ein letztes Mal mit einem großen Programm feiern. Zudem besteht wohl noch ein Rest Hoffnung, dass das CULTeum zumindest an dem Standort in der Essenweinstraße bestehen bleibt. Allerdings nur, wenn sich ein neuer Betreiber dafür finden lässt. Weitere Informationen über das Abschiedsprogramm findet ihr hier.
Über die bestehende Clubkultur Deutschlands haben wir kürzlich unsere neue Rubrik "Clubporträts" gegründet. Darin stellt Kristoffer Cornils jeden Monat einen Club des Landes vor.
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