Weitere Kritik an Native Instruments nach Rassismus-Vorwürfen
Nach den Rassismus-Vorwürfen bei Native Instruments haben sich mehrere DJs auf Social Media mit der Kritik an der Firma solidarisiert. Frühere Angestellte hatten von Rassismus am Arbeitsplatz berichtet und Native Instruments aufgefordert, die Vorfälle aufzuarbeiten.
Der Druck auf Native Instruments wächst: Nachdem mehrere Ex-Angestellte der Firma Rassismus-Vorwürfe erhoben hatten, gibt es große Solidarität mit ihren Statements. Auf Twitter forderten unter anderem die DJs dBridge, Midland, Caribou, Pariah und KG die Firma dazu auf, die Vorwürfe ernst zu nehmen und intern daran zu arbeiten.
Die Anschuldigungen wurden bereits Anfang des Monats bekannt, als die Ex-Mitarbeiterin Jessy Halison auf LinkedIn ihre Rassismus-Erfahrungen teilte, die sich auf eine Werbekampagne im Jahr 2017 beziehen. Dabei erklärte sie, unter anderem rassistischen Kommentaren auf firmeneigenen Kommunikationskanälen ausgesetzt gewesen zu sein und dass andere MitarbeiterInnen das N-Wort in Bezug auf die Kampagne verwendet hätten. Die Bedenken und Warnungen von weiblichen BIPoC-MitarbeiterInnen wie sie wären bei der Kampagnenplanung übergangen worden. Mit ihrem Post antwortete Halison auf eine Solidaritätserklärung, die Native Instruments anlässlich der BlackLivesMatter-Proteste veröffentlicht hatte, und verkündete:
We don't need and we don't want your performative allyship. Apologize sincerely first, really do better. Acts speak more loudly than your empty words, and trust me, they speak volume!
Native Instruments CEO und Mitbegründer Daniel Haver entschuldigte sich daraufhin bei Halison. Er kündigte "klare Schritte" an, um die Arbeitskultur inklusiver zu gestalten. So sollen alle MitarbeiterInnen künftig Rassismus-Schulungen durchlaufen und das Bewerbungserfahren re-evaluiert werden.
Ex-Angestellte Soraya Brouwer, die ebenfalls rassistische Vorwürfe gegen Native Instruments erhoben hatte, kritisierte diese Maßnahmen als nicht ausreichend. Sie behauptet, dass die Firma schon 2017 ein ähnliches internes Statement abgegeben hätte. Dem Magazin Mixmag sagte sie:
To read such a noncommital statement after three years only adds further insult to injury. We need to see an outline of how the company exactly is willing to take responsibility and learn from its past mistakes, and we need them to share a timeframe and actionable steps with their current and former employees, customers and users to read to ensure a safer environment for current and future BIPOC working at their company.
Kritik kommt auch von KünstlerInnen, die durch Twitter auf die Vorwürfe aufmerksam geworden sind. DJ und Produzent Midland beispielsweise kommentierte:
As someone who uses @NI_News products in almost all of my music making I would like to see the company address the points Soraya and Jessy have raised about their time at the company and work to make necessary internal changes and not just make donations and move on. https://t.co/rdZiJYEtox
— Midland (@midlandsound) June 11, 2020
Die schwarze DJ KG bekräftigte:
Share.
So many of us empowering companies and brands that low key behind the scenes have been negligent when it comes to addressing race issues in the workplace. It's call out season. https://t.co/nQapfpilBN
— ?KG? (@KarenNyameKG) June 13, 2020
Native Instruments hat sich bisher nicht erneut zu der andauernden Kritik geäußert.
Update (Stand 25.06.2020): Mittlerweile hat Native Instruments auf dem Firmenblog ein Diversity- und Inklusionsprogramm veröffentlicht.
1 Kommentare zu "Weitere Kritik an Native Instruments nach Rassismus-Vorwürfen"
Keine Ahnung,
aber es ist schon klar, dass man das N-Wort auf zwei Arten sagen kann.
Es ist nunmal so, dass es ein Bestandteil der Hip-Hop Kultur ist und dort als eine Art freundschaftliche Ansprache genutzt wird.
So ala "Yo, N, was geht ab N".
Wenn nun deutsche möchtegern coole Hip Hopper von NI so abgehen, dann wird das vielleicht von anderen missverstanden.
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