Spotify hat einen neuen KI-DJ eingeführt, der personalisierte Musik-Sets für die Nutzer:innen spielt. Unter dem Namen "AI DJ" wird auf die Technologie von OpenAI zurückgegriffen.
Algorithmen arbeiten im Hintergrund, aber bestimmen schon seit Jahren unser Leben - bei der Google Suche, auf YouTube und beim Online-Dating. Auch bei der Musik haben personalisierte Vorschläge großen Einfluss auf unser Konsumverhalten. Um neue Musik zu finden, bietet Spotify mit den Playlists 'Mix der Woche', 'Discovery Weekly' und 'Song Radio' einen hilfreichen Dienst. Der Streaming-Gigant geht jetzt einen Schritt weiter und hat einen KI-DJ eingeführt, der auf Knopfdruck ein an den User abgestimmtes Musikprogramm abspielt.
Gestartet wird die neue Funktion mit einem Klick auf die DJ-Taste im Home-Bereich der Spotify-App. Dadurch startet ein Modus mit einer in Echtzeit generierten Stimme, die direkt den oder die Nutzer:in persönlich anspricht. Zwischen den Songs kommt dann immer wieder eine Ankündigung zu den nächsten Tracks. Das klingt dann zum Beispiel so: "Up next: I know you have been on a summer song kick latetly, so I went back to some of your old summertime favorites. See if it warms you up." Der erste Eindruck geht Richtung Mix aus einem Radiomoderator aus Grand Theft Auto und dem Party-DJ von der Uni. Die Funktion wird derzeit nur in den USA und Kanada für Premium-Nutzer:innen in Englisch angeboten.
Wie der Robo-DJ funktioniert
Doch was passiert eigentlich im Hintergrund der neuen Funktion? Die künstliche Intelligenz analysiert deinen Musikgeschmack und prognostiziert welche Musik dir am ehesten gefallen wird. Das betrifft sowohl neue Veröffentlichungen als auch nostalgische Playlists, die Musik abspielt, die du vor einer gewissen Zeit rauf und runter gespielt hast. Dabei setzt Spotify auf eine Kombination aus der Spotify-Personalisierungtechnologie, generativer KI und einer dynamischen KI-Stimmenplattform. Bei den personalisierten Vorschlägen greift Spotify auf die Technologie zurück, die jetzt schon für Vorschläge verwendet werden. Die generative KI basiert auf OpenAI, das durch durch den Chatbot ChatGPT weltweite Bekanntheit erlangte. Für das Software-Training erhalten ausgewählte Musikredateure und Expert:innen Zugang zur generativen KI und füttern sie mit Informationen.
Die dynamische Stimmenplattform basiert auf der Technologie von Sonantic. Das Unternehmen wurde im Sommer 2022 von Spotify übernommen und hat sich auf realistisch klingende KI-Spracherzeugung spezialisiert. Die trainierte Stimme stammt dabei von Xavier "X" Jernigan, dem Moderator der ersten englischen Spotify-Morgenshow "The Get Up". Die Aussagen des Moderators sollen dabei einen angemessenen Ton treffen. Demnach nimmt die KI Rücksicht auf "kulturell relevante, präzise Kommentare in großem Umfang", die zwischen den Songs durchgegeben werden. "Seine Stimme ist das erste Modell für den DJ, und wir werden uns wie bei allen unseren Produkten weiterentwickeln und innovativ sein", so Spotify.
In der Anmoderation liefert die KI-Stimme auch Informationen zu den Tracks und Artists. Falls die von dem Roboter-DJ ausgewählten Songs nicht zufriedenstellend sind, kann entsprechendes Feedback in der App gegeben werden. Das System lernt dadurch den Geschmack besser kenne und passt ihn zukünftig an. Außerdem können Lieder weggeschalten werden, falls sie nicht Gefallen. Spotify hat zu AI DJ ein kurzer Vorstellungsvideo veröffentlicht.
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Ob und wann die Funktion auch in deutscher Sprache und in Europa verfügbar ist, hat Spotify nicht mitgeteilt. Weitere Informationen zu Spotify AI DJ gibt es auf der offiziellen Seite des Streaming-Giganten.
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