LIVID OHM – Multimedia Controller

LIVID OHM – Multimedia Controller

Archiv. 22. Mai 2008 | / 5,0

Geschrieben von:
Olaf Hornuf

LIVID OHMSeit 2003 ist es das Ansinnen von LIVID INSTRUMENTS die Grenzen zwischen Video und Audio aufzuheben. Multimedia ist das Stichwort. Wir haben den stylischen Controller OHM mit Ableton "zweckentfremdet". 

 

 

LIVIDs OHM ist Handarbeit im doppelten Sinne. Zum einen bietet der Controller mit seiner Kombination aus Pads, Knobs und Fadern beste Möglichkeiten eine Software zu steuern, zum anderen wird er wirklich von Hand gefertigt. Nicht in Fernost, sondern in den USA, wo Videokünstler, Programmierer und Instrumentenbauer ihre Talente vereint haben, um neue Möglichkeiten bei der Multimedia-Performance auszuloten. Ergebnis sind unter anderem Softwarelösungen für VJs ( Union), eine Gitarre als Controller!
( Viditar) oder eben der OHM, um den es hier speziell geht.
LIVID OHM
Egal ob rackfähige 19“ Variante aus Metal oder Tischgerät im optisch ansprechenden Korpus aus Mahagoniholz, der OHM ist anders. Keine seelenlose Stangenware, hier trifft Experimentierfreude auf traditionellen Instrumentenbau.

Gedacht ist das Gerät in erster Linie zum Steuern von VJ-Software, aber nicht nur. Dank MIDI lässt sich natürlich auch jede andere MIDI-fähige Software ansprechen. Besonders für Ableton Live scheint der OHM geeignet, bietet er doch Pads und Fader in Kombination und dazu sogar einen Crossfader.

Features:
- 36er Button Clip Bank
- 8 Fader
- 1 Crossfader
- 10 Rotary Regler
- 10 Funktionstasten
- 8 Effekt Trigger / Mute Buttons
- 2 Transform Buttons
- 1 Tap Button

Die Oberfläche
LIVID OHM 
Im Zentrum findet sich ein Feld von 6 mal 6, bei Bedarf blau hinterleuchteten, Pads.
Da diese zum triggern von Clips gedacht sind, gibt es keine Anschlagdynamik. In Ableton lässt sich einfach das 36er Feld nachbauen und mit Clips belegen, um diese dann entsprechend anzusteuern.
LIVID OHM
Unter dem Feld findet sich ein Crossfader und zwei (Transform) Buttons, die sich z.B. für die Tempo Nudge Funktion in Live 7 anbieten. Der Crossfader ist im Prinzip vergleichbar mit einem, in einem DJ-Mixer üblichen und ebenso verschleißarm. Laut LIVID werden hier, wie im gesamten OHM, ausgesuchte und qualitativ hochwertige Komponenten verbaut. In Vergleich zu einem Infinium Fader vermisse ich eine gewisse Leichtgängigkeit. Aber geschenkt, Scratchorgien stehen bei unserem Versuchsaufbau in hinterer Reihe. Folglich hat der Crossfader nur seinen eigentlichen Zweck zu erfüllen und überzublenden, was er tadellos macht.

Außer dem Crossfader verfügt der OHM über acht 70mm Kanalfader. In meinem Test habe ich sechs davon den Slots mit den Clips in Ableton Live zugeordnet. Die verbleibenden lassen sich z.B. für Return oder den Master Out verwenden. Auf die, jeweils unter den Fadern angeordneten Buttons lassen sich Befehle wie Stop/Clip oder Mute legen. Den, über dem Fader befindlichen, Drehregler nutze ich für Send, was in Ableton an gleicher Stelle liegt.
LIVID OHM
Soweit alles prima, bleiben (bei dieser Aufteilung) jedoch nur noch vier Poties für Aktionen wie Effekte steuern, EQing oder Vorhören. Eindeutig zu wenig. Hier sollte man zusätzlich zu einem Faderfox LD2, einem Behringer BCR, einem Doepfer Pocket Control oder etwas ähnlichem greifen.

Last but not least bringt der OHM, neben einem Tap Button (den man auch in Ableton zum Tempo eingeben nutzen kann), zehn frei belegbare Funktionsbuttons mit. Acht davon liegen auf der linken Seite über den Fadern, zwei rechts. Damit könnte man sie entweder kanalbezogenen Effekten zuordnen oder auch global einsetzen, um z.B. durch die Clips zu navigieren, Szenen zu starten oder Effekte anzuwählen.

Anschlüsse 
LIVID OHM
Alle verfügbaren Anschlüsse sind an der Geräterückseite untergebracht. Die Spannungsversorgung erfolgt über ein mitgeliefertes Netzteil. Die famose blaue Hintergrundbeleuchtung der Bedienelemente kann zu- oder abgeschalten werden.
Der OHM bietet die Möglichkeit MIDI Signale via MIDI-Out zu senden oder sie, über USB, direkt an einen Rechner weiterzugeben. Eine Leuchtdiode gibt in dem Fall Auskunft über den USB-Status.

Fazit
LIVID OHM
Ein ungewöhnlicher Controller, der sich wohltuend von der allgegenwärtigen Plastikware abhebt. DYI-Charme, wobei die wertigen Bauteile trotzdem solide verarbeitet sind. Die vielseitige Kombination aus Pads und fadern ist das, was in Zukunft mehr Verbreitung finden sollte. Beim Funktionsumfang würde ich mir einige Drehpotis mehr wünschen. Dieser Gedanke ist natürlich auf den Einsatz mit Ableton Live bezogen. Wenn wir da schon die Wunschfee vor uns haben, könnte auch die Faderanordnung abletontauglicher gestaltet werden. Sechs links, zwei rechts oder so. Und dazu wäre eine Mehrfachbelegung der Bedienelemente nicht unclever. Vielleicht ließe sich noch ein X/Y Pad einbauen. Ich gerate in Taumel :), aber damit hätte man den ultimativen Ableton Controller. Laut Auskunft von LIVID ist eine solche Umgestaltung denkbar. Bis dahin macht der OHM, welcher eigentlich ein VJ-Gerät ist, eine gute, aber keine perfekte, Figur an Ableton.
VJs sollten den OHM, sowie LIVIDs VJ-Software Union (im Lieferumfang) auf jeden Fall mal antesten.

 Link zu LIVID INSTRUMENTS
 Link zu ABLETON

Preis: 790 USD (VK Deutschland steht offen)

Veröffentlicht in Archiv und getaggt mit ableton live , DJ-Controller , Livid , midi controller , ohm , vj software , vj union

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