Loopfools: DJing in der virtuellen Realität

In letzter Zeit begegnen mir vermehrt interessante Projekte aus dem Virtual-Reality-Bereich, die inhaltlich Musikmachen- oder DJing thematisieren. Das junge Start-Up Loopfools aus Schweden habe ich auf der diesjährigen Ableton Loopconference in Berlin entdeckt. Die Grundidee besteht darin, dem Nutzer ein individuelles Gefühl des Auflegens vor einem virtuellen Publikum zu bieten. In der auf der Messe vorgeführten Prototyp-Version konnte man durch anvisieren von kleinen Zielscheiben Sample-Fragmente, die automatisch synchron laufen, an- und ausschalten. Darüber hinaus hatte man pro Spur verschiedene Modulations-Effekte, welche man mit Hilfe gewohnter Gestik durch drehen oder heben des Controllers, manipulieren konnte. Durch einen gezielten Schuss an die Decke konnte man noch zusätzlich einen Master-Effekt aktivieren. In der Demo-Version standen diverse Hall, Delay und Crusher Effekte zur Verfügung. Die Palette wird sicherlich in zukünftigen Versionen noch erweitert. Vermutlich kann dann der Nutzer auch eigene Samples oder vielleicht sogar STEM-Files benutzen. Es hat auf jeden Fall irrsinnig Spaß gemacht die einzelnen Spuren in dieser virtuellen Umgebung Solo zu schalten oder zu muten und ich war erstaunt wie latenzfrei das System reagiert hat. Die Steuerung ist sehr intuitiv und man taucht unmittelbar in die VR-Welt ein. Als ein wenig fragwürdig erachte ich den Langzeitspiel-Spaß, denn es handelt sich momentan ja auch nur um eine rein persönliche Erfahrung. Ich denke das Ganze bekommt eine neue Dimension, wenn sich Zuschauer dazu schalten könnten und man mit ihnen auch interagieren kann. Unklar ist auch noch die Kommerzialisierung – Denkbar wäre das System über STEAM oder Playstation VR zu vertreiben. Das Potential ist auf jeden Fall riesig und unendlich skalierbar. Ich bin mal gespannt was da in der Zukunft noch so kommt.
Wie seht Ihr VR-Technik im Zusammenhang mit DJing? Ist das Schnick-Schnack oder vielleicht doch eine Bereicherung.

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