Meris Enzo X: Der Ferrari unter den Synth-Pedals

Meris Enzo X: Der Ferrari unter den Synth-Pedals

News. 19. Februar 2025 | / 5,0

Geschrieben von:
Simon Ackers

​​Mit dem Meris Enzo X hat der Pedal-Hersteller das eigene Synthesizer-Pedal weiterentwickelt und nahezu auf allen Ebenen verbessert. Hat die Gitarrenwelt nun endlich ihren perfekten Synthie-Effekt gefunden?

So wie die Tastenspieler:innen derzeit mit MIDI Polyphonic Expression und Wackeltasten versuchen ihren Neid auf das schöne Vibrato der Saiteninstrumente auszugleichen, so schauten wir Gitarrist:innen immer neidvoll auf die vollen und Klänge und Möglichkeiten der Synthesizer. Zahlreiche Versuche wie der Synth 8 von Electro Harmonix, oder Boss SY-1 und der große SY-200 gingen in die richtige Richtung aber wirkten von den Sounds immer etwas altbacken und schienen mir eher an konventionelles Gitarrenspiel und klassisches Solieren und Shredden gerichtet zu sein. Dann kam der Meris Enzo und erstmals waren auch Ambient-Nerds, wie ich wirklich begeistert. Der jetzt vorgestellte Nachfolger Meris Enzo X scheint das bestehende Pedal schlicht auf allen Ebenen zu übertreffen und auf ein neues Level zu bringen.

Meris Enzo X: Das Synth-Pedal, auf das wir gewartet haben?

Meris macht da weiter, wo sie beim Polymoon Delay und dem Mercury Reverb aufgehört haben. Beide Pedals gab es erst in einer kleinen Version und anschließend in der X-Version mit weitaus mehr Features, besserer Menüführung, einem ausgebauten modularen Ansatz und (thank god!) normalen 5-pol MIDI -Anschlüssen, die jetzt beim Meris Enzo X nochmal besonders glänzen können.

Wie sein Vorgänger besteht der Meris Enzo X aus zwei Oszillatoren für jede der sechs Stimmen, einem Filter und Filter-Hüllkurve. Darüber hinaus bietet das Pedal aber auch weitere Features und wurde jetzt unter anderem auf fünf Synthesizer-Modi erweitert. Übernommen wurden die Funktionen Mono Synth, Poly Synth und Arpeggiator Synth. Die Oszillatoren bekommen zusätzlich zur Square und Pulse auch noch eine Triangle Wave spendiert und beide Oszillatoren können jetzt jeweils mit unterschiedlichen Wellen bestückt werden. Die Klangmöglichkeiten wurden mit diesen recht einfachen Anpassungen direkt um ein Vielfaches angehoben.

Der Arpeggiator ist beim Meris Enzo X zudem nochmal deutlich vielseitiger mit verschiedenen Modi, es wurden Reverb-Effekte hinzugefügt, komplette ADSR-Hüllkurven für Filter und eine neue Amp-Hüllkurve. Abgerundet wird das Paket von neuen Drive-Effekten, die unter anderem mit einem wirklich fantastisch klingenden Bit Crusher kommen. 

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Der ganz große Selling Point wird aber die Menüführung sein, die sich dank Bildschirm und leicht speicherbaren und abrufbaren 33 Bänken mit Platz für 99 Presets. Dazu kommt ein normaler 5-Pol MIDI-Anschluss, um den Meris Enzo X auch als Desktop-Synthie mit MIDI-Keyboard zu nutzen. Der Nachfolger wird wie sein Vorgänger auch einiges an Einarbeitung benötigen, sieht aber weitaus weniger frustrierend aus. Die Menüführung und die damals wirklich sehr schlechten MIDI-Entscheidungen von Meris haben mir doch etwas den Spaß an diesem ansonsten wirklich toll klingenden Pedal verdorben. Die Zeiten teurer Pedals sind eigentlich bei mir vorbei, aber wenn man den Meris Enzo X so sieht, juckt es doch gewaltig in den Fingern.

Das Synthesizer-Pedal kann man ab sofort über den Shop von Meris für 599,- US-Dollar vorbestellen. Weitere Informationen findet ihr hier

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