microKORG 2: Die Neuauflage des ewigen Klassikers

microKORG 2: Die Neuauflage des ewigen Klassikers

News. 18. Januar 2024 | 4,7 / 5,0

Geschrieben von:
Simon Ackers

Die NAMM 2024 steht an und Korg scheint sich einiges vorgenommen zu haben. Denn es wurde kein geringerer Synthesizer als der microKORG 2 angekündigt. Die Neuauflage des Klassikers geht viele neue und eigene Wege, soll aber laut Hersteller dem Grundkonzept treu bleiben.

Das ist mal eine Ankündigung, die sich gewaschen hat und mit der man nicht unbedingt rechnen konnte. 20 Jahre nachdem der microKORG das Licht der Welt erblickte, bekommt der Klassiker nun eine Neuauflage. Das weckt Erinnerungen, denn wie bei so vielen, bescherte auch mir der kleine Kasten den Einstieg in die Welt der Synthesizer. Der neue microKORG 2 muss also ein ganz schön schweres Paket aus Nostalgie stemmen, um sich gegen seinen älteren Bruder durchzusetzen.

microKORG 2: Neues Design und alte Funktionen

Lassen wir alle Verklärung und alte Erinnerungen mal beiseite und betrachten den microKORG heute, fallen dann ja doch zahlreiche Mängel auf. Die Plastiktasten sind fürchterlich winzig und klappern schon beim Angucken und dann kommt da noch die verschachtelte Menüführung dazu. Diese scheint bei der Neuauflage ein Hauptanliegen zu sein, denn der microKORG 2 verfügt jetzt über ein 2,8" Farbdisplay, das einen Überblick darüber gibt, welche Parameter man gerade bearbeitet und Wellenformen in Echtzeit anzeigt.

Die fünf Drehregler, die den verschiedenen Parametern zugewiesen werden, wurden vom Grundkonzept übernommen. Allerdings ist die Bedienung respektive die Zuweisung jetzt übersichtlicher gestaltet. Die große Tabelle mit der Erklärung des Untermenüs und die beiden Knobs für die Auswahl sind weg und wurden durch Tasten ersetzt, mit denen die verschiedenen Menüpunkte ausgewählt werden. Das dürfte die Menüführung deutlich erleichtern.

Die ikonische Preset-Schleuder mit den verschiedenen Kategorien ist glücklicherweise geblieben, wobei die Kategorien leicht abgeändert und weitere Bänke hinzugefügt wurden. Der klassische Arpeggiator ist, wie auch Mod- und Pitchwheel, ebenfalls wieder mit an Bord. Neu ist hingegen die überarbeitete Effektsektion mit Modulation, Delay und Reverb, die zusätzlich auch dezidierte Tasten bekommen haben und nicht mehr in den Tiefen der Menüführung versteckt sind. Außerdem wurde ein kleiner Loop Recorder eingebaut.

Was nicht fehlen darf ist der Vocoder, der beim microKORG 2 angeblich deutlich verbessert wurde. Ein neuer Vocal-Prozessor wurde verbaut, der neben den bekannten Vocoder-Klängen auch über Autotune- und Harmonizer-Effekte verfügt.

Ein genaues Datum der Veröffentlichung ist noch nicht bekannt und es wird beim Preis bisher nur in Richtung 699 Euro spekuliert. Es wird spannend, ob der neue microKORG in der Lage ist, dem Klassiker den Rang abzulaufen. Wir sind ebenfalls zwiegespalten. Einerseits scheint es so, als habe man das Konzept sinnvoll erweitert, andererseits kommt beim Anblick des microKORG 2 wenig Euphorie auf. Das ikonisch-schrottige Design vermisst man dann doch.

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